Frohe Ostern, Herr Heidenreich. Ihre Mannschaft hat sie ja zweimal beschenkt an diesem Wochenende...
Herbert Heidenreich: Der Pflichtsieg gegen Kasendorf war wichtig, heute haben wir uns in der ersten Halbzeit ein bisschen schwer getan, aber am Ende hätten es auch ein, zwei Tore mehr sein können.
Diese Worte nach einem 6:0. Wird der TSV Kornburg nie müde?
Heidenreich: In so einer Zeit wirst du getragen vom Erfolg, wir haben alle ein großes Ziel vor Augen. Da spürt man keine Müdigkeit.
Was macht Sie so stark in dieser Saison?
Heidenreich: Wir sind ja zunächst schlecht gestartet. Das war auch dem 2:3 gegen den Club in der Vorbereitung geschuldet, im Team dachten einige, sie wären die Größten. Da haben wir dann schon Tacheles geredet. Später hat uns Sebastian Mack berufsbedingt verlassen und Szymon Pasko war lange verletzt. Wie wichtig er ist, hat man ja auch heute wieder gesehen.
Also geht’s dieses Jahr ohne Relegation in die Bayernliga?
Heidenreich: Wir haben jetzt sechs Punkte Vorsprung und noch ein Heimspiel gegen Bruck, das ist ein psychologischer Vorteil. Aber ich habe alles schon erlebt, war deutscher Meister und im Finale der Champions League. Die Jungs sind super drauf, wir werden die letzten fünf Spiele konzentriert angehen.
Fragen: mif
Herr Adler, letzte Woche nur unentschieden, diese Woche 3:1 verloren. Geht Ihnen etwa im Saisonendspurt die Puste aus?
Thomas Adler: Ich bin gerade in einem kleinen Funkloch. Nur eins vorab: wenn ich weg bin, bin ich weg.
Ich weiß Bescheid. Aber wie ist das jetzt mit der Luft?
Adler: Na ja, die anderen Mannschaften wie Quelle Fürth oder der FSV Bruck haben auch Spiele verloren. Diese Teams haben den Druck. Von uns erwartet niemand etwas. Der Verein nicht und auch die Sponsoren nicht. Wir wollen einfach so lange wie möglich vorne dabeibleiben.
Die Niederlage ist also kein Beinbruch?
Adler: Das Spiel werden wir in Ruhe analysieren und schon gegen Schwabach wieder alles abrufen, was wir haben.
Sie klingen sehr entspannt. Wird dieses Kopf-an-Kopf-Rennen am Ende auch über die Psyche entschieden?
Adler: Klar ist das dann irgendwo auch eine psychische Angelegenheit, denn das Team macht sich ja schon Druck. Sie wollen den Aufstieg in die Bayernliga unbedingt schaffen.
Schielen Sie nach den zwei Siegen des TSV Kornburg denn überhaupt noch nach ganz oben?
Adler: Wir sind keine Fantasten, sondern Realisten. Wir wollen so lange wie möglich im Konzert der Großen mitmischen. Was am Ende dann rauskommt, wird man sehen.
Fragen: msh
Herr Demir, Sie sprachen zuletzt von einer schwarzen Wolke, die über der Saison von Dergah hängt. Wie schwarz ist diese Wolke denn nach der deftigen 0:7-Niederlage gegen Bruck mittlerweile?
Muarrem Demir: Da hat sich nichts geändert. Die ist immer noch sehr schwarz. Aber jetzt kommen die entscheidenden Spiele gegen die direkten Konkurrenten. Die haben Finalcharakter.
Wie erklären Sie sich die hohe Niederlage?
Demir: Das war vor allem personell bedingt. Wir hatten einige Ausfälle, zwei Urlauber. Im Tor stand zum Beispiel ein Feldspieler. Es hat aber auch am letzten Willen gefehlt.
Am Samstag geht es gegen Pegnitz zum ersten Spiel mit Finalcharakter. Wie wichtig wird dieses Match gegen den direkten Konkurrenten?
Demir: Das ist mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel. Die Spieler werden alles aus sich herausholen und haben keine Entschuldigung mehr.
Unten geht es ziemlich eng und spannend zu. Reicht es am Ende für Dergahspor?
Demir: Ich bin immer noch ... (die Verbindung reißt ab. Demir versucht sich an einem Rückruf – und scheitert. Zunächst. Zwei Minuten später meldet er sich aber doch noch zurück. Kämpferisch.) Ich bin immer noch zuversichtlich, dass wir sogar direkt drin bleiben. Das Ziel ist Platz 13. Das Wort Aufgeben existiert in meinem Vokabular nicht.
Fragen: msh