2024-03-18T14:48:53.228Z

Interview
Marian Knecht hätte sich gerne mit dem Aufstieg aus Jetzendorf verabschiedet. F: Habschied
Marian Knecht hätte sich gerne mit dem Aufstieg aus Jetzendorf verabschiedet. F: Habschied

Knecht: "In der Bayernliga kocht man auch nur mit Wasser"

BCF-Neuzugang im Interview

In der Bezirksliga zunächst die Lebensversicherung in der Offensive, in der Relegation dann denkwürdig gescheitert: Marian Knecht hätte sich gewiss einen schöneren Abschied aus Jetzendorf vorgestellt. Im Interview erklärt der 25-Jährige seinen Wechsel zum BCF Wolfratshausen und verrät, wie er sich in der Bayernliga akklimatisieren will.
Mit 24 Toren warst du maßgeblich an der starken Saison von Jetzendorf beteiligt, die leider in der zweiten Relegationsrunde endete. Jetzt verlässt du den TSV. Fällt dir der Abgang nach einer solchen Spielzeit besonders schwer?

Marian Knecht: Auf jeden Fall. Auch wenn es nur eine Saison war, ist mir das gesamte Team und das Umfeld sehr ans Herz gewachsen. Es war definitiv keine leichte Entscheidung, vor allem nach so einer tollen Spielzeit und einem solch unglücklichen Ende für alle Beteiligten. Zudem der Verein schon so oft am Ende knapp gescheitert ist und wir uns alle die Mission Aufstieg in den Kopf gesetzt hatten. Das wäre natürlich die Krönung für eine tolle Saison gewesen. Ich hätte es gerne mit ihnen gepackt.

Dein neuer Verein wird der BCF Wolfratshausen in der Bayernliga. Wie ist der Kontakt zwischen dir und dem Verein zustande gekommen und warum hast du dich für einen Wechsel entschieden?

Der Trainer, Marco Stier, hat mich kontaktiert und dann kam es auch ziemlich schnell zu einem persönlichen Gespräch. Der Verein, die Anlage und die Liga sind für mich sehr attraktiv. Ich glaube, dass ich bei Wolfratshausen und unter diesem Trainer einen weiteren Schritt in meiner fußballerischen Entwicklung machen kann. Und dass ich schon immer mal höher spielen wollte, war mir auch klar. Ich möchte mich einfach in der Bayernliga beweisen und dem Team helfen.

Die Landesliga überspringst du mal eben und gehst in der zweithöchsten bayerischen Spielklasse auf Torejagd. Was überwiegt im Moment, der Respekt vor der Liga oder das Vertrauen in deine Fähigkeiten?

Um ehrlich zu sein, überwiegt das Vertrauen in meine Fähigkeiten. Was heißt Vertrauen, wenn ich es nicht ausprobiere, weiß ich nicht, ob ich gut genug bin. Ich versuche, mich einfach zu beweisen und das Bestmöglichste rauszuholen. Dass ich jetzt die Landesliga überspringe, sehe ich nicht so eng. Immerhin habe ich schon vier Jahre Landesliga hinter mir und weiß, wie der Fußball dort funktioniert. Klar habe ich Respekt vor der Bayernliga, aber die kochen auch nur mit Wasser. Ich muss mich einfach gut integrieren und an das Tempo gewöhnen.

Der BCF hat eine Saison hinter sich, die sicher nicht nach dem Geschmack des Vereins verlaufen ist. Hast du schon mit den Verantwortlichen über die Ambitionen in der kommenden Spielzeit geredet?

Selbstverständlich habe ich mit den Verantwortlichen über die Ambitionen geredet. Nach einem Start mit sieben Niederlagen hat sich die Mannschaft mit dem neuen Trainer dann auch gefangen und am Ende völlig zurecht den Nichtabstieg perfekt gemacht. Wir wollen so schnell wie möglich versuchen, der Abstiegszone zu entfliehen. Mein erster Eindruck von Team, Training und Trainer ist sehr positiv und ich bin mir sicher, dass wir unsere Ziele auch erreichen werden.

Du bist vor ein paar Monaten 25 geworden und hast also noch einige Jahre in deiner Karriere vor dir. Die Bayernliga kann ein Sprungbrett sein, um noch weiter nach oben zu kommen...

Man sagt ja immer, dass man mit Mitte Zwanzig im besten Fußballeralter ist. Für mich zählt es jetzt erst einmal, mich an das Tempo zu gewöhnen und mich zu beweisen, damit ich auch sehe, ob ich überhaupt mithalten kann. Danach kann man immer noch weiter schauen.
Aufrufe: 022.6.2017, 10:14 Uhr
Felix Durach - Fussball VorortAutor