Ingenried vergiebt "Big Point" gegen Prem

Kurz nach dem Schlusspfiff versammelte Daniel Hindelang seine Mannschaft um sich. Der Trainer von Fußball-A-Klassist TSV Ingenried sagte ein paar Worte, dann schickte er seine Spieler in die Kabine. Er selbst blieb noch ein paar Minuten bei strömendem Regen auf dem Rasen stehen, versuchte, die Geschehnisse des Nachmittags zu verarbeiten. Seine Mannschaft hatte in der Schlussphase der Partie gegen den SV Prem einen 1:3-Rückstand aufgeholt, sich noch ein 3:3 (1:1) erkämpft. „Die Moral hat gestimmt“, sagt Hindelang schließlich. „Aber wir hätten heute einen Big-Point holen können. Das haben wir leider nicht geschafft.“

Was er damit meint: Der TSV konnte aus den Patzern der Konkurrenz aus Böbing (2.) und Steingaden (4., aber ein Spiel weniger), die beide ihre Partien verloren, nur wenig Kapital schlagen. In der Tabelle liegen die Ingenrieder immer noch sechs Zähler hinter Böbing, das den Relegationsplatz belegt. Steingaden wiederum lauert mit nur einem Punkt Rückstand auf Rang vier.

Ingenried erwischt eigentlich einen perfekten Start, geht schon nach sechs Minuten durch Christoph Kögel, der einen Freistoß verlängert, in Führung. Danach geht bei den Gastgebern aber nicht mehr viel zusammen. Prem, das geschickt immer wieder Nadelstiche setzt, gleicht durch Rudolf Ott (15.) aus.

„Die erste Hälfte war schlecht, sehr schlecht“, sagt Hindelang schon in der Pause und macht seinem Team Feuer unterm Hinter.

Die Ansage scheint Wirkung zu zeigen. In den ersten Minuten nach dem Wechsel machen die Gastgeber Dampf, erspielen sich einige gute Chancen. Grund zum Jubeln haben aber zunächst nur die Gäste: Matthias Moser (52.) und Christian Lory (58.) schießen Prem mit 3:1 in Führung. „Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt. Das war gut“, sagt Norbert Neureuther. Wirklich glücklich war Prems Coach nach dem Schlusspfiff aber auch nicht. Denn sein Team schaffte es nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten, musste am Ende sogar noch froh sein, einen Punkt zu holen.

Denn Ingenried veranstaltet anschließend einen wahren Sturmlauf, hat zahlreiche Torgelegenheiten. Zwei davon können die Gastgeber schließlich auch nutzen. Nach Toren von Jakob Stoll (68.) und Tobias Rössle (70.) gelingt den Ingenriedern binnen drei Minuten der verdiente Ausgleich.