TSV Heimerdingen: Auf der Suche nach der Balance

Eine englische Woche hat auch ihr Gutes: Es bleibt keine Zeit, sich mit dem Vergangenen aufzuhalten. In Heimerdingen werden sie das nach dem 3:4 in Backnang sowieso nicht tun wollen. Gegen eine Wiederholung der zweiten Hälfte beim 3:3 in Ludwigsburg hat in Rutesheim sicher niemand etwas dagegen.

SKV Rutesheim - TV Oeffingen (Sa 15:30)
Spiele mit Rutesheimer Beteiligung bieten derzeit hohen Erlebniswert. Erst das 5:0 gegen Tura Untermünkheim und nun ein verrücktes 3:3 bei der SpVgg Ludwigsburg. 0:3 lagen die Schützlinge von Trainer Rolf Kramer zur Pause zurück und hatten dabei noch nicht einmal schlecht gespielt. Was sie dann aber, taktisch etwas offensiver ausgerichtet, in der zweiten Hälfte boten, hatte selbst der Übungsleiter so nicht erwartet: „Da muss ich lange zurück denken, dass ich so etwas von uns gesehen habe. Eigentlich können wir mit dem Punkt nicht zufrieden sein, wenn man die 90 Minuten zusammen nimmt.“

Die Gäste waren in Ludwigsburg Herr im Haus, spielten die 07er fast an die Wand und kamen folgerichtig noch zum Ausgleich. Kramer lobte die gesamte Mannschaft, mit der Hereinnahme von Marijan Salopek nach der Pause gewann das Spiel aber noch einmal deutlich an Qualität. Der Defensivmann, der Teile der Vorbereitung gefehlt hat, wird deshalb gegen Oeffingen (Samstag, 15.30 Uhr) voraussichtlich von Beginn an auflaufen. Kramer: „Er ist jetzt so weit, dass er 65 bis 70 Minuten durchsteht.“ Die Urlauber Pascal Haug, Alexander Wellert und Raphael Schneider fehlen noch. Von der kommenden Woche an füllt sich der Kader dann wieder. Personal hin oder her, im Rutesheimer Fall hilft der Blick zurück weiter. „Für die Jungs war wichtig zu sehen: Egal was passiert, wenn wir unser Spiel machen, sind wir zu allem fähig“ (Kramer).

TSV Heimerdingen 1910 - VfL Brackenheim (So 15:00)

TSV-Trainer Dietmar Seethaler ist bestimmt nicht auf den Mund gefallen. Das 3:4 bei Viktoria Backnang hatte er gestern aber immer noch nicht ganz verdaut: „Eigentlich bin ich immer noch sprachlos. Wir haben so viele Fehler im Umschaltspiel gemacht, waren im Aufbau zu sorglos.“ Dazu kamen jede Menge vergebener Chancen und am Ende die erste Saisonniederlage.

Das alte Heimerdinger Problem, mit dem schon Seethalers Vorgänger Andreas Broß gekämpft hat, offenbart sich schonungslos: Der TSV schießt viele Tore, kriegt aber auch fast ebenso viele. Die Balance stimmt nicht. Mit Tim Schlichting kehrt am Sonntag (15 Uhr) zumindest wieder ein Innenverteidiger aus dem Urlaub zurück und wird mangels Alternativen voraussichtlich auch gleich auflaufen. Nach zwei Unentschieden zuhause soll im dritten Heimspiel – zumal es gegen einen Aufsteiger geht – nun endlich der erste Dreier her.