2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Adrian Müller ist eines von vielen Eigengewächsen, die Windeck die Treue halten. Foto: Bröhl
Adrian Müller ist eines von vielen Eigengewächsen, die Windeck die Treue halten. Foto: Bröhl

Abstieg mit lachendem Auge

Für Windeck hat auch die Landesliga ihren Reiz – Gerüst für die anstehende Saison steht bereits

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TSV Germania Windeck - TSC Euskirchen (So 15:00)

Schiedsrichter: Tobias Altehenger (Dellbrück)

Marcus Voike hat den positiven Blick auf die Dinge nicht verloren. Anstatt angesichts eines 13-Punkte-Rückstands auf das rettende Ufer Trübsal zu blasen, verweist der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten Germania Windeck auf den angenehmen Nebeneffekt dieser aussichtslosen Lage. Man könne frühzeitig für die Landesliga planen und schon jetzt intensiv am Kader für die anstehende Saison basteln, betont der 41-Jährige. Während sich die meisten Spieler in der jüngeren Vergangenheit erst nach einem erfolgreichen Endspurt im Abstiegskampf für einen Verbleib entschieden, müssen sich die Akteure nun bereits im Frühjahr mit der Frage beschäftigen, ob sie den Gang nach unten mit antreten wollen. Ein Großteil hat sich schon für „Ja“ entschieden. „Wir haben bereits Zusagen im zweistelligen Bereich“, sagt Voike, „so weit waren wir zu diesem Zeitpunkt noch nie mit den Planungen.“

Gerüst für die Zukunft

Neben den Stammkräften Thomas Hombeuel, Jan-Frederick Göhsl und Mario Bröhl halten auch die Windecker Eigengewächse Adrian Müller, Linus Zakrzewski, Jan Luca Hillmann, Kai Willmeroth, Raphael Dresling und Steven Weber dem Verein die Treue. Das Gleiche gilt für Veli Ümit, Enrico Miglietta und Ali Secen sowie für die beiden Winterzugänge Florian Daut und Marvin Reitz. Dieses Gerüst stimmt Voike optimistisch für die Zukunft. „Damit laufen wir schon mal nicht Gefahr durchgereicht zu werden. Mit diesen Spielern sollte sogar ein einstelliger Tabellenplatz drin sein.“ Selbst eine direkte Rückkehr in die Mittelrheinliga hält der Coach für „nicht unmöglich“.

Gegen einen längerfristigen Aufenthalt in der Landesliga hätte Voike auch nichts einzuwenden. Denn für ihn ist die sechsthöchste deutsche Spielklasse „eine Liga mit besonderer Zugkraft. Dort kann jeder jeden schlagen. Außerdem ist sie eine tolle Plattform für junge Spieler, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.“ Eine Plattform, die hochtalentierte Akteure wie Reitz nutzen könnten. Der Youngster ist laut Voike „jemand, der in der Landesliga für Furore sorgen und zweistellig treffen würde“.

Auch den Zuschauern würde der Abschied aus der Fünften Liga versüßt, nämlich mit zahlreichen Derbys. „Spiele gegen Oberpleis, Bad Honnef oder auch Nümbrecht locken doch viel mehr Windecker Fans vor dem Ofen hervor als Duelle mit Arnoldsweiler oder Inde Hahn“, erklärt Voike. Der Abstieg wäre demnach zwar ein sportlicher Rückschritt, aber kein Untergang.

Voike will seinen Kader im Sommer deutlich ausdünnen. „Wir wollen wie eine kleine Familie sein, in der Vertrauen großgeschrieben wird. Ich plane nur mit Spielern, auf die ich mich 100 Prozent verlassen kann“, so Voike. Damit zieht er Konsequenzen aus der laufenden Saison. Mehr als eine ganze Elf hat Germania Windeck seit dem ersten Spieltag bereits verlassen. Die einen schlossen sich in der Hoffnung auf mehr Einsatzzeit einem neuen Verein an, die anderen kamen einfach nicht mehr zum Training. Den Großteil aber setzte der Verein vor die Tür. Zuletzt traf es Micael Dipumba und Sana Saidykhan. „Bei uns gibt es keinen Platz mehr für Ich-AGs. Wer sich nicht dem Teamgedanken unterordnet, wird aussortiert“, so Voike.

Auch vor dem Duell mit dem Euskirchener TSC (So., 15 Uhr) beschwört er den Mannschaftsgeist: „Die Zuschauer müssen spüren, dass eine Einheit auf dem Platz steht.“ So will man den ersten Heimsieg seit dem 11. September einfahren. „Wir wollen unseren Fans endlich wieder drei Punkte schenken“, so Voike. In der Landesliga dürften derartige Durststrecken wohl der Vergangenheit angehören.

Zehnte Gelbe Karte

FC Hennef 05 - FC Viktoria Arnoldsweiler (So 15:00)

Schiedsrichter: Michael Kohling (VFL Köln)

Der FC Hennef kann im Duell mit Arnoldsweiler (So., 15 Uhr) wieder auf den zuletzt beruflich verhinderten Daniel Jamann bauen. André Klug hat seine Sperre abgesessen, schleppte sich zuletzt aber ebenso mit einer Erkältung herum wie Matthias Roder. René Schöller hat seine Zerrung überwunden, dafür fällt Fabian Montabell (zehnte Gelbe Karte) aus. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, wollen aber ganz befreit aufspielen“, sagt Kapitän Florian Schöller vor der Partie mit jenem Rivalen, der mit elf Punkten Vorsprung auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz steht.



Siegburger SV 04 - Spvg Wesseling-Urfeld (So 15:15)

Schiedsrichter: Niklas Dahmen (Germ. Freund)

Der Ligarivale Siegburg 04 muss in der Partie gegen Wesseling-Urfeld (So., 15.15 Uhr) ohne den gelbgesperrten Stefan Ullmann auskommen. Für ihn könnte Florian Hahn in die Startelf rücken. Das 1:1 in Alfter sei nach vier Pleiten in Folge Balsam für die Seele gewesen, sagt SSV-Trainer Kinan Moukhmalji, „sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind aber kein Ruhekissen“.

Aufrufe: 06.4.2017, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor