TSV Eschach startet gegen den Tabellenführer

2016 war das erfolgreichste Jahr in der Fußball-Historie des TSV Eschach: Der Aufstieg in die Landesliga, nach einem holprigen Start eine furiose Hinrunde – die Eschacher sind in eine neue Dimension vorgestoßen. "Natürlich war das bei den Weihnachtsfeiern und auch sonst immer wieder ein Thema: Auf einmal liefert sich der TSV Eschach mit Nachbarvereinen Duelle auf Augenhöhe, von denen alle im Verein vor kurzer Zeit nur geträumt haben", sagt Trainer Jens Rädel in Anspielung auf die Unentschieden in Oberzell und gegen Weingarten sowie den 4:1-Sieg gegen den FV Ravensburg II. "Ob der TSV Eschach wirklich ein Landesligaverein sein will und kann – dazu muss sich die Vereinsführung äußern. Ich arbeite mit dem, was ich habe: momentan eine richtig gute Mannschaft."

Allerdings auch mit einem nicht übermäßig üppig bemessenen Kader von maximal 18 Mann. Da fällt es schon ins Gewicht, wenn sich ein Sebastian Reger einen Kreuzbandriss zuzieht und den Rest der Saison ausfällt und wenn ein Thomas Reutlinger mit einer Schulterverletzung "sechs bis acht Wochen" fehlen wird.

Jens Rädel rätselt noch darüber, wie er den Ausfall Reutlingers rechts offensiv im Mittelfeld gegen Ehingen-Süd kompensieren soll. Den Erfolgssturm vom Ende der Hinrunde, Tobias Weiß und Benedikt Böning, will der TSV-Trainer eigentlich nicht auseinanderreißen. Dennoch ist Weiß natürlich auch eine Option auf der rechten Seite – und im großen Offensiv-Fundus des TSV würde sich schon ein Ersatz für die Spitze finden.

Nur eines ist jetzt schon klar: Auch gegen den ungeschlagenen Liga-Primus wollen sich die Eschacher nicht verstecken. Hinten reinstehen und nur Tore verhindern – das ist nicht das Spiel des TSV. "Wir haben die zweiterfolgreichste Offensive der Liga", sagt Jens Rädel. Mehr Tore hat nur Ehingen-Süd geschossen – gute Chancen auf ein spektakuläres Spiel am Samstag also.

Die Vorbereitung bezeichnet Rädel als "durchwachsen". Bis auf das 1:1 gegen Isny haben die Eschacher ihre Vorbereitungsspiele gegen unterklassige Gegner zwar gewonnen, aber die Trainingsbeteiligung war durch Krankheit, studien- und arbeitsbedingt nur mäßig: "Im Schnitt waren wir nur zehn bis zwölf Mann im Training." Auch ins viertägige Trainingslager in der Nähe von Verona konnte Rädel Mitte Februar nur 13 Mann mitnehmen. Dort gab’s gegen einen Bezirksligisten aus der Nähe von Aalen die einzige Niederlage der Vorbereitung – der Coach wertet sie aber nicht: "Nach drei Tagen intensiven Trainings konnten die Jungs kaum noch laufen."