2024-03-28T15:56:44.387Z

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So feierte Stadtallendorf unmittelbar nach dem feststehenden Regionalliga-Aufstieg in Urberach.
So feierte Stadtallendorf unmittelbar nach dem feststehenden Regionalliga-Aufstieg in Urberach.

Feiermarathon bis Düsseldorf

+++ Eintracht Stadtallendorf feiert ausgelassen die Hessenliga-Meisterschaft +++ Für Regionalliga breiter aufstellen +++

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STADTALLENDORF . Nach dem Motto „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“, herrschte in und um Stadtallendorf in den vergangenen Tagen Ausnahmezustand. Erst am Dienstag erklärte Kapitän Kevin Vidakovics die Feierlichkeiten offiziell für beendet. Nachdem die Eintracht am Samstag mit 2:0 in Urberach gewonnen, Kontrahent Rot-Weiß Frankfurt in Lehnerz mit 2:3 verloren hatte, führt der 26-Jährige die Herrenwalder in der kommenden Saison in der Regionalliga Südwest aufs Feld. Vidakovics hatte schon vor dem dramatischen Saisonfinale ein Zeichen gesetzt und seinen Vertrag bis ins Jahr 2021 verlängert.

„Es macht den Aufstieg natürlich umso schöner, dass wir es mit diesem Team geschafft hatten. Nach dem Umbruch vor drei Jahren hatten uns viele als ersten Hessenliga-Absteiger auf dem Zettel. Dieser Erfolg ist gar nicht hoch genug einzuschätzen“, sagt der „Käptn“, noch hörbar gezeichnet vom Feier-Marathon.

Der begann am Samstag um kurz vor 17 Uhr, als die Frankfurter Niederlage feststand. „Wir haben aber vorher schon noch die Luft angehalten“, betonte Trainer Dragan Sicaja. „Gegen Lohfelden mussten wir zuletzt selbst in letzter Minute ein Gegentor zum 1:2 hinnehmen, letzte Woche glich Frankfurt in der Nachspielzeit aus, ein drittes Mal wäre schon – aus unserer Sicht – des Schlechten doch zu viel gewesen.“

Der Stolz ist dem 50-jährigen Kroaten deutlich anzuhören, schließlich hat er zusammen mit dem sportlichen Leiter Fejz Hodaj binnen kürzester Zeit ein Aufstiegsteam geformt. „Wir waren im Vorjahr Fünfter. Mir war schon klar, dass wir mit ein, zwei Verstärkungen an der richtigen Stelle, die auch gleichzeitig Erfahrung mitbringen, etwas bewegen können. Und da sich auch unsere junge Spieler immer weiterentwickeln, hatte ich einen Platz unter den ersten drei, vier Mannschaften schon erhofft. Aber dass wir eine solche Saison spielen, 69 Punkte holen und damit nochmal 15 mehr als im Vorjahr, davon hätte ich nicht zu träumen gewagt. Aber harte, ehrliche Arbeit muss einfach belohnt werden“, so Sicaja

Das Spiel bei Schlusslicht Urberach hatte nochmal zusätzlich Nerven gekostet, denn der erfahrene Coach merkte schnell, dass am Samstag Dinge nicht klappten, die zuvor selbstverständlich waren. „Da kommt der Kopf ins Spiel, ganz klar. Als wir zudem vom Rückstand Frankfurts gehört haben, wussten wir natürlich auch nicht, ob wir offensiver auf das 1:0 gehen sollten oder nicht. Ein Gegentreffer wäre ja fatal gewesen“, beschreibt der Eintracht-Coach.

Aber nachdem Del Angelo Williams nach 73 Minuten die Führung erzielt („die pure Erleichterung“, Vidakovics), Erdinc Solak kurz darauf das 2:0 nachgelegt hatte, war der Sieg eingefahren – und kurz darauf der Regionalliga-Aufstieg perfekt.

Der wurde zunächst in Urberach, später in Stadtallendorf gefeiert. Nachdem es dann am Sonntag für mehrere Stunden mit einem offenen LKW durch die Stadt ging, wurden die Feierlichkeiten von großen Teilen des Teams dann sogar bis nach Düsseldorf verlagert, wo die Altstadt unsicher gemacht wurde. Nachdem auch der Montag noch zu einem Umtrunk in Gießen genutzt wurde, kehrt nun langsam wieder Normalität ein.

Auf Coach Sicaja und Hodaj wartet jetzt allerdings die wichtigste Zeit, die Planungen für die vierte Liga sind in vollem Gange. „Wir werden natürlich in dieser Woche schon zusammensitzen und schauen, was wir machen können, aber auch was wir machen wollen. Auch wenn ich unheimlich Stolz auf meine Mannschaft bin, werden wir uns für die Regionalliga breiter aufstellen müssen“, so der Meistertrainer, der aber noch nachschiebt. „Es freut mich auch sehr für die Region. Jetzt müssen die Leute nicht was weiß ich wohin fahren, um mal Viertliga-Fußball zu sehen, sondern können ihn bei uns schauen. Das ist schon einmalig.“ Die nächsten Feierlichkeiten sollen dann in der Regionalliga Südwest stattfinden, gegen Kickers Offenbach, Hessen Kassel, die Stuttgarter Kickers oder die TSG Hoffenheim II.



Aufrufe: 023.5.2017, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor