Dank Matchwinner Dietl: Karlsfeld darf wieder hoffen

Die Ausgangssituation machte die Partie zu einem Schlüsselspiel für die Karlsfelder. Der TSV ging von Relegationsplatz 14 aus in die Partie – mit drei Punkten Rückstand auf Freilassing, das auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stand. Erlbach lag vier Punkte vor der Eintracht. Da die Karlsfelder den direkten Vergleich gegen Freilassing verloren hatten, war klar: Bei einer Niederlage müssen sie den Gang in die Abstiegsrelegation antreten. Ein Remis würde zudem nur dann reichen, wenn Freilassing im Parallelspiel bei Türkgücü- Ataspor leer ausgeht. Bei einem Sieg rückte die Eintracht auf einen Punkt an Erlbach heran und zöge den SVE mit in den Abstiegskampf. Von der ersten Minute an bewiesen die Eintracht-Spieler, dass sie mit dieser Drucksituation umgehen können.

Sie waren hellwach, standen defensiv kompakt und spielten klare Bälle. Erlbach hatte in den ersten 45 Minuten keine nennenswerten Chancen. Allerdings blieb auch die Offensive der Karlsfelder vor dem Seitenwechsel blass. Nur Michael Dietl (35.) forderte die Hintermannschaft der Erlbacher nach einem Angriff über außen (35.). Da der Konkurrent aus Freilassing nach 45 Minuten in München mit 1:4 hinten lag, wusste die Eintracht, dass ein eigenes Remis wahrscheinlich reichen würde, um am kommenden Wochenende noch Chancen auf den direkten Klassenerhalt zu haben. Dieser eine Punkt war jedoch vier Minuten nach dem Seitenwechsel dahin, denn Johannes Maier nutzte die erste Chance der Hausherren zur Führung. Der Treffer ließ die Erlbacher allerdings nachlässig werden, was Michael Dietl mit dem Treffer zum 1:1-Ausgleich bestrafte (67.).

„Danach wollte sie den Punkt über die Zeit retten. Wir haben gemerkt, dass sie wackeln“, sagte Eintracht- Coach Lui Marseglia. Sein Team startete nun einen Angriff nach dem anderen, stellte die Erlbacher Defensive aber vor keine unlösbare Probleme. Die Karlsfelder gaben aber nicht auf – und das zahlte sich aus: In der 89. Minute belohnte Michael Dietl die Gäste für ihren couragierten Auftritt mit dem Siegtreffer zum 2:1. „Es war hochemotional. Ich bin sehr glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir waren die aktivere Mannschaft und haben uns den Sieg verdient. Ein ganz großes Kompliment an meine Mannschaft“, freute sich Luigi Marseglia.

„Aber: Wir haben noch nichts erreicht, sondern nur unsere Chancen gewahrt, nicht in die Relegation zu müssen“, so der Trainer weiter. Am letzten Spieltag gegen Kastl reicht der Eintracht ein Punkt zum direkten Klassenerhalt, wenn Erlbach (in Eching) oder Freilassing (gegen Dachau) ihre Spiele verlieren. Punkten die Gegner einfach, muss die Eintracht gewinnen. Gewinnen Erlbach und Freilassing, muss die Eintracht sogar bei einem eigenen Sieg in die Relegation. Auch Töging (drei Punkte vor der Eintracht) können die Karlsfelder bei einem eigenen Sieg dank des gewonnenen direkten Vergleichs noch einholen. „Es wird spannend“, freut sich Luigi Marseglia auf den Showdown.

SV Erlbach – TSV Eintracht Karlsfeld 1:2 (0:0)

SV Erlbach: Klaus Malec, Harald Bonimeier, Peter Schreiner, Leon Schwarzmeier, Marc Bruche, Johannes Maier, Franz Holzner, Simon Salzinger (89. Sebastian Leitmeier), Thomas Deißenböck (55. Alexander Fischer), Wolfgang Hahn, Johannes Penkner (46. Christoph Riedl)

TSV Eintracht Karlsfeld: Richard Nothhaft, Thomas Oswald, Thomas Ettenberger, Fabian Schäffer, Paolo Albanese (90.+5 Thomas Göschl), Michael Dietl, Daniel Tarmann- Monschein (90.+1 Robert Zott), Markus Huber, Tobias Pontow, Philip Lorber (56. Fitim Raqi), Domenico Tanzillo

Schiedsrichter: Thomas Zippe Zuschauer: 180

Rote Karte: Peter Schreiner (90.+6)

Tore: 1:0 (49.) – Die Hausherren aus Erlbach schalten nach einem Karlsfelder Ballverlust schnell um. Johannes Maier lässt Richard Nothaft im Eintracht-Tor keine Chance. 1:1 (67.) – Michael Dietl verwertet nach einen Angriff über außen den Rückpass von der Grundlinie zum Ausgleich. 1:2 (89.) – Michael Dietl avanciert zum Matchwinner, indem er eine Flanke ins Tor köpft.