2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Mit jeder Menge Einsatz und Willen bezwangen die Crailsheimerinnen die Mainzer. Lisa Wich (in Weiß) erzielte den wichtigen 2:0-Führungstreffer und wurde dafür bei ihrer Auswechslung vom Crailsheimer Publikum gefeiert.   Foto: Luca Schmidt
Mit jeder Menge Einsatz und Willen bezwangen die Crailsheimerinnen die Mainzer. Lisa Wich (in Weiß) erzielte den wichtigen 2:0-Führungstreffer und wurde dafür bei ihrer Auswechslung vom Crailsheimer Publikum gefeiert.  Foto: Luca Schmidt
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TSV Crailsheim wehrt sich vehement gegen den Abstieg

Frauenfußball – 2. Bundesliga Süd: Kübler hält ersten Heimsieg fest

Der TSV Crailsheim wehrt sich vehement gegen den Abstieg. Nach einer starken kämpferischen Leistung gewinnen die Horaffen mit 2:1 gegen den TSV Schott Mainz.

Zittern bis zum Ende hieß es für die Fans des TSV Crailsheim gegen die Gäste aus Mainz. Mit viel Leidenschaft, Willen und einer Portion Glück schaffte die Röseke-Elf den ersten Heimsieg dieser Saison. Mit Patricia Hanebeck, aber ohne Ramona Treyer zeigte der TSV gleich zu Beginn, dass er sich mit dem Abschied aus der zweiten Liga noch nicht abgefunden hat. Doch trotz optischer Überlegenheit der Gastgeberinnen hatte Mainz die erste große Chance: Geburtstagskind und Torhüterin Stefanie Kübler konnte eine Flanke von Anna Justen noch so eben an die Querlatte lenken.

Crailsheim zeigte sich davon unbeeindruckt. Die Horaffen spielten immer wieder schön nach vorne. Dort war es aber der letzte Pass oder der Abschluss, welcher einer frühen Führung im Wege stand.

Besser machte es Luisa Scheidel in der 26. Spielminute. Im Sechzehner der Gäste setzte sie sich gegen zwei Abwehrspielerinnen durch und erzielte die überfällige Führung. In der 34. Minute setzte Claudia Nußelt einen Kopfball nach einer Hanebeck-Flanke neben das Tor. Doch kurz vor der Halbzeitpause kam Mainz noch einmal und schnürte Crailsheim in der eigenen Hälfte ein. Überraschenderweise war es aber der TSV, der quasi mit dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhte. Lisa Wich wurde von Nußelt auf die Reise geschickt und umkurvte überlegt die Gästetorhüterin.

Mainz drängte nach dem Wiederanpfiff, wollte sich mit dem 0:2 auf keinen Fall zufrieden geben. Und prompt fiel der Anschlusstreffer. Einen Kopfball von Yuna Segawa aus rund sechs Metern konnte Kübler zwar noch glänzend parieren. Beim Nachschuss war sie aber machtlos. Von da an begann das große Zittern für die Heimelf. Zwar hatte Crailsheim mehr vom Spiel. Aber jeder Ball in Richtung TSV-Gehäuse ließ die Herzfrequenz des Crailsheimer Publikums in die Höhe schnellen. Das lag aber auch daran, dass die Röseke-Elf ihre Chancen nicht verwertete. So hätten Wich und Scheidel in der 61. und 72. Minute erhöhen können. Beide Abschlüsse waren nicht präzise genug.

Mainz vergibt Elfmeter

Mainz blieb also im Spiel, so kam es, wie es kommen musste: In der 81. Minute ging eine Mainzer Spielerin im Crailsheimer Sechzehner nach einem Dreikampf um den Ball zu Boden, ein Pfiff, Elfmeter. Schwer auszumachen, ob es tatsächlich ein Foul war. Auf jeden Fall aber war es nicht klug verteidigt. Der Ball befand sich am Rande des Sechzehners, die Mainzer Spielerin stand mit dem Rücken zum Tor. Kapitänin Ebru Uzungüney trat an. Es schien so, als würde sich Crailsheim nach einer starken Leistung mal wieder um den Sieg bringen. Doch Kübler ahnte die Ecke und parierte, was nicht nur die Fans, sondern auch Günther Herz am Mikrofon zu einem begeisterten Zwischenruf animierte. Nach weiteren zwölf Minuten Zittern stand der erste Heimsieg des TSV in dieser Saison fest.

Etwas angefressen war Gäste-­Coach Stefan von Martinez: „Wir haben heute zu viele Fehler gemacht, der verschossene Elfmeter passt dann zu unserer bisherigen Saison.“ Trotzdem wäre aus seiner Sicht ein Unentschieden gerecht gewesen.

Anders schätzte Benjamin Röseke das Spiel ein. „Wir haben heute mit Leidenschaft, Willen und Glück verdient gewonnen.“ Er haderte aber mit der erneut nicht astreinen Chancenverwertung. „Wir müssen uns nur vorwerfen, dass wir das dritte Tor heute nicht gemacht haben. Der Ball wurde ein paar Mal zu oft quergelegt.“ Alles in allem sei er aber froh über seinen ersten Heimsieg.

Am Sonntag spielt der TSV beim Tabellenführer Hoffenheim II, wo man auf jeden Fall Punkte gegen den Abstieg sammeln sollte. „Das wird eine Herkulesaufgabe. Heute konnten wir aber schon mal Selbstvertrauen tanken.“

Aufrufe: 02.5.2017, 11:00 Uhr
HOT / Luca SchmidtAutor