2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Im Freudentaumel: Andre Sittner und Robert Schröter.
Im Freudentaumel: Andre Sittner und Robert Schröter.

Einen nach dem anderen abgefertigt

KLA ALSFELD: +++ Historischer Erfolg des TSV Burg-/Nieder-Gemünden ausgiebig gefeiert +++ Meistercoach Klaus Gonder sieht Abwehrstärke als Schlüssel zum Erfolg +++

GEMÜNDEN (chn). Nachdem der TSG Burg-/Nieder-Gemünden schon seit Jahren zum Top-Ensemble der Alsfelder A-Klasse zählte, zuletzt stets eine starke Platzierung in der Abschlusstabelle einfahren konnte, wähnt sich die Truppe um Trainer Klaus Gonder in diesen Tagen endlich am Ziel: Meistertitel, Aufstieg – ab kommender Runde wird man den TSV in der Gießener Kreisoberliga Süd wiedersehen können. Daran besteht spätestens seit dem 5:0-Erfolg gegen die TSG Nieder-Ohmen am finalen Spieltag kein Zweifel mehr.

Bei den Gemündern ist die Erleichterung freilich immens. Mit den neuen Übungsleiter, Klaus Gonder, und dank einer starken Runde mit 23 Siegen, drei Remis und lediglich vier Niederlagen, hat sich der TSV die Beförderung redlich verdient. Auch das hervorragende Torverhältnis von 83:26 spricht Bände und zeigt, worin in der zurückliegenden Runde die vielleicht größte Stärke der Gemündener bestand: In der Defensive.

Dabei erwischten der TSV keinen all zu einfachen Start in die Saison, patzte zum Auftakt gegen den SV Hattendorf (0:2) und musste sich zwei Spieltage später mit einem 2:2 gegen Ohmes/Ruhlkirchen zufriedengeben. Klaus Gonder, der nach dem dritten Spieltag auch noch den Abgang des ehemaligen Torschützenkönigs Andre Karl gen Schwalmstadt verkraften musste, blickt zurück: „Zu Beginn haben wir uns schwer getan – sowohl am Rundenanfang, als auch nach der Winterpause. Danach hatten wir auch etwas Glück, dass wir die Spiele oft nur knapp gewonnen haben. Doch dann hatten wir uns eingespielt und es lief immer besser – mit Ausnahme des letzten Spiels im Jahre 2016 in Reiskirchen, das wir verloren haben.“

Und auch zu Beginn der Restrunde hatte der TSV-Motor wieder Sand im Getriebe – wenn auch nicht für lange Dauer, wie am Ende ja auch die Meisterschaft belegt. „Da lief es ähnlich: Wieder hatten wir zunächst Probleme, haben dann aber Charakter gezeigt, alles rausgeholt, und viele Spiele zu null gewonnen. Wir sind zu einer echten Einheit geworden und haben den Titel auch verdient. Am Ende hatten wir sogar noch das beste Torverhältnis“, so Gonder, dessen Mannschaft mit Tim Stöhr (29 Tore) auch in dieser Runde wieder den besten Goalgetter der Alsfelder A-Klasse stellen konnte.

Freude über den endlich vollzogenen Aufstieg herrscht natürlich auch auf der Gemündener Funktionärsebene. Bereits am vergangenen Meisterschaftswochenende verwies der Sportliche Leiter Manfred Stöhr auf den ersten TSV-Titelgewinn seit 1972 sowie die erstmalige Einkehr in den Club der Kreisoberligisten. Noch wenige Tage nach dem vielleicht größten Triumph in der Vereinsgeschichte gibt sich Stöhr angetan: „Man muss schon das ganze Team und die Betreuer loben. Das war schon eine geschlossen Mannschaftsleistung in diesem Jahr.“

Für den TSV endet mit dem Aufstieg eine regelrechte Ära: 13 Jahre am Stück waren die Gemündener in der Alsfelder A-Klasse aktiv, hatten hierbei fast immer einen einstelligen Tabellenplatz erreicht. Auch im vergangenen Jahr hatte man als Zweitplatzierter den Aufstieg vor Augen, musste sich in der Relegation den beiden Gießener Vertretern geschlagen geben. Damals leitete noch der im Alsfelder Raum nicht unbekannte Übungsleiter Volker Steller, für den Stöhr nachträglich nur lobende Worte parat hat, die Geschicke beim TSV – das letzte Puzzleteil zum Erfolg stellte jedoch Klaus Gonder dar, der den erfolgreichen Weg seiner Vorgänger – die frühzeitig auf heimische Jugendspieler setzten – perfekt zu Ende gehen sollte. Natürlich wurde am vergangenen Meisterschaftswochenende auch ordentlich gefeiert bei den Gemündenern, mit entsprechend bedruckten T-Shirts, diversen Kaltgetränken und bei bester Stimmung. „Wie sich das eben gehört“, schmunzelt Manfred Stöhr. „Wir haben das dann gegen Nieder-Ohmen ganz gut über die Bühne bekommen, trotz der hohen Temperaturen“, so der Funktionär weiter.

Kommende Runde sieht man den TSG in der Kreisoberliga wieder – erstmals in seiner Vereinsgeschichte. Natürlich bleibt auch Gonder an Bord, ebenso der Großteil der Spielerschaft. Derzeit ist lediglich der Abgang von Tizian Kratz bekannt, den es zum zukünftigen Ligakonkurrenten FSG Homberg/Ober-Ofleiden verschlägt. Voraussichtlich wird das Aufgebot punktuell noch ergänzt, Namen werden aber noch keine bekannt gegeben. Erst einmal steht demnächst die TSV-Abschlussfahrt nach Hamburg an, ehe am letzten Juni-Wochenende schon die Vorbereitung startet. Und dann irgendwann beginnt ja auch schon das Abenteuer Kreisoberliga für den TSV. „Ziel wird es dann sein, die Klasse zu halten und vielleicht auch eine bessere Rolle zu spielen als Romrod dieses Jahr. Aber die hatten auch viel Pech mit Verletzten und so weiter. Es ist eine neue Liga und eine neue Herausforderung – wir werden sie annehmen und wollen so viele Gegner wie möglich ärgern“, hofft Manfred Stöhr.



Julian Pfeil: Die Diva von Gemünden- Bei ihm muss alles passen. Wenn Kleinigkeiten nicht stimmen oder die Cap nicht sitzt, wird er ungemütlich. Genialer Torwart, unser Grashüpfer. Der Beste im Kreis.

Stefan Schmidt: Routinier. Der Abwehrchef. Immer gut gelaunt, immer den passenden Spruch auf Lager. Hält die Mannschaft als Spaßvogel „sehr gerne“ bei Laune. „Der Schönste“ bleibt uns noch eine Saison erhalten.

Richard Scherer: Der coolste Typ. Zweikampfstärkster Spieler. Kennt oft vor Anpfiff den Namen des Gegners nicht. Als Familienmensch fühlt er sich auch in der Mannschaft wohl.

David Scherer: Der jüngste im Bunde. Wahnsinns-Spieler, bringt alles mit, was ein Fußballer braucht. Riesentalent. Richards kleiner Bruder, die Coolness hat er von ihm.

Julian Klein: Vollblutkapitän und Motivator. Legendäre Ansprachen vor und nach dem Spiel. Organisationstalent, auf und neben dem Platz. Zusammen mit Jonas Repp der DJ in der Kabine.

Björn Luft: Ausdauernder Partylöwe, hat an der Aufstiegsfeier am längsten durchgehalten. Zweiter Kapitän und für jeden Spaß zu haben. Behält die Nerven im Spiel, bis der Trainer lauter wird. Liebt die „4 Minuten“;-).

Niklas Gonder: Der Trainersohn. Spielerisch eine Klasse stärker als der Papa früher – Fitnesszustand zwei Klassen schlechter. Behält die Übersicht im Spiel.

Christoph Weiser: Der beweglichste Spieler, nicht unter zu kriegen. Er läuft bis zum Wadenkrampf. Vergisst auch ab und zu etwas im Sportheim.

Robert Schröter: Der Wikinger mit dem Kämpferherz. Auf vielen Positionen einsetzbar. Gibt nie auf. Geiler Typ.

Andrè Sittner: Unverwüstlich in allen Belangen und einer der besten 10er der A-Klasse. Gibt immer alles – auch nach dem Spiel.

Tim Stöhr: Starker linker Fuß, eiskalt vor dem Tor, deshalb ist er nicht ohne Grund Torschützenkönig. Einer der schnellsten der Liga.

Jonas Repp: Jäger, Angler und Polizist. Doppelmeister, im Handball wie im Fußball. Macht jeden Spaß mit, ist immer vorne dabei und hat einen Spruch parat. Der Athlet.

Tobias Fiedler: Guter Defensivmann. Auf ihn ist Verlass. Seine ruhige Art ist gut für die Mannschaft.

Tizian Kratz: Super Techniker, verschläft gern mal den Treffpunkt. Seine Standards werden uns fehlen. Wir wünschen ihm alles Gute in Homberg.

Nicholas Lein: Einer der größten Landwirte und trotzdem immer zur Stelle. Starker Defensivspieler. Einer der Motivatoren auf dem Platz. Leider längere Zeit verletzt.

Andrèj Bruch: Kämpferisch stark. Bis zu seiner Verletzung gehörte er zu den trainingsfleißigsten Spielern.

Elke Reitz: Die „Mutti“ der Mannschaft und treue Seele des Vereins.

Diva, Partylöwe, Wikinger und wer immer mal was vergisst
Aufrufe: 03.6.2017, 09:55 Uhr
Christian Németh (Oberhessische Zeitung)Autor