Oliver Seitz, erst vor dieser Saison vom Bezirksligisten SSG Ulm 99 gekommen, musste nach vier Monaten wieder seinen Hut nehmen. „So ist das Geschäft. Wenn die Ergebnisse ausbleiben wird der Trainer in Frage gestellt“, sagt Seitz. „Ich hätte nie aufgegeben. Ich bin ein Kämpfertyp.“
Ein Ruhmesblatt für den Verein war die Art der Trennung von Seitz aber beileibe nicht. Klubvorsitzender Georg Hatzichristou hatte nach der 0:2-Niederlage beim SV Ebersbach einen Gesprächstermin mit Seitz am darauffolgenden Mittag vereinbart. Kurz vor dem Zusammentreffen wurde Seitz dann die Entlassung per WhatsApp von Hatzichristou mitgeteilt.
Auch Athletikcoach muss gehen
Von einer feinen englischen Art kann hier wohl kaum gesprochen werden. Das Treffen, bei dem aber nur der Vorstand und Seitz zugegen waren, fand dann trotzdem noch statt. „Der Erfolg ist ausgeblieben. Wir waren der Meinung, dass das auf Dauer keinen Wert mehr hat“, begründete Jürgen „Katsche“ Schneider, stellvertretender TSV-Abteilungsleiter, den Rauswurf von Seitz. Mit ihm musste auch Athletiktrainer Fritz Hartl, den Seitz mit ins Boot geholt hatte, gehen.
Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, hatte es bereits in der vergangenen Woche noch vor dem Spiel gegen Ebersbach eine Gesprächsrunde der Funktionäre auch hinsichtlich des Trainerthemas gegeben. „Ich hätte mir etwas mehr Geduld des Vereins gewünscht. Die Lage ist nicht aussichtslos“, ergänzt Seitz, der bis zur neuen Saison als Trainer eine fußballerische Auszeit nehmen will.
Aus dieser wurde sein Vorgänger Peter Passer nun als Nachfolger wieder zurückgeholt. „Ich helfe natürlich aus. Der Klub lieg mir am Herzen“, betont Passer, der die Mannschaft vor seinem Abschied im Juni von der Kreisliga A in die Landesliga geführt hatte. „Der Verein sucht weiter nach einem neuen Trainer. Ich gehe nicht davon aus, dass ich das bis zum Saisonende mache.“