2024-04-15T13:50:30.002Z

Ligabericht
Kapitäne unter sich: Kropps Lukas Henke (rechts) fährt dem an diesem Nachmittag bärenstarken Altenholzer Antreiber Lasse Jensen in die Parade. Foto: Sieg
Kapitäne unter sich: Kropps Lukas Henke (rechts) fährt dem an diesem Nachmittag bärenstarken Altenholzer Antreiber Lasse Jensen in die Parade. Foto: Sieg

TSV Altenholz siegt mit dem Rücken zur Wand

Altenholzer gewinnen das Kräftemessen mit dem TSV Kropp

Das Kräftemessen zwischen dem TSV Altenholz und dem TSV Kropp war eines, in dem beide Teams durch die Tabellenkonstellation zum Punkten verdammt waren. Die Gäste von der Norderstraße bewegen sich am Rande des rettenden Ufers, das zum Klassenerhalt befähigt, während Altenholz nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge schon auf ganze drei Zähler angewiesen war, um die zaghaften Hoffnungen auf die Vermeidung des Abstiegs nicht allmählich zu Grabe tragen zu müssen.

Doch genau von dieser Drucksituation versuchte Trainer Kristian Hamm seine Mannschaft im Vorfeld zu befreien: „Wir wollten die Tabelle ausblenden und uns darauf besinnen, wie wir im Hinspiel in Kropp einen langen Negativlauf mit großem Kampf und viel Leidenschaft beendet haben. Das ist uns, glaube ich, ganz gut gelungen.“

Widersprechen kann man ihm angesichts des letzten Endes verdienten 2:0 (0:0)-Erfolges in diesem Punkt wohl kaum. Besonders in der ersten Halbzeit merkte man der Partie an, dass sich zwei Abstiegskandidaten gegenüberstanden. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite war ein geordneter Spielaufbau zu beobachten.

Der starke Wind tat sein Übriges dazu und verleitete die Akteure zu zahlreichen langen Bällen. So entsprang auch der erste echte Torabschluss in Minute 29 dem Zufall: Kropp tankte sich über rechts durch und nach einem Pressschlag im Zentrum kam Daniel Becker frei zum Schuss, scheiterte jedoch an Sven Schmedemann, dem nominellen Torwart-Trainer, der an diesem Nachmittag den rotgesperrten Jan Detlefsen zwischen den Pfosten mehr als nur würdig vertrat.

Doch nun machten auch die Hausherren mobil und sorgten für eine brenzlige Situation im anderen Strafraum. Mats Möller hatte mit seinem Kopfstoß nach einer Freistoß-Flanke bereits Keeper Mats Hinrichs geschlagen, doch Lukas Henke klärte kurz vor der Linie (31.).

„Es war wichtig, dass wir diese erste Halbzeit gegen den Wind ohne Gegentor überstanden haben“, zollte Hamm der Leistung seines Teams Respekt, dass sich trotz der Tatsache, dass Abschläge kaum aus dem ersten Spielfelddrittel zu befördern waren, immer wieder geschickt zu befreien wusste.

Nach Wiederanpfiff nutzten die Schwarz-Gelben den Rückenwind im Gegensatz zu Kropp zügig, inszenierten einen Angriff über René Joswig, der mit seiner flachen Hereingabe Julian Langnau am ersten Pfosten fand. Langnau wiederum traf mit seinem Abschluss genau die angepeilte Lücke zwischen Keeper und Aluminium (56.).

Der Treffer zeigte deutliche Wirkung und sorgte für eine Zunahme an Unordnung in der Gästeabwehr, die von Glück reden konnte, dass der von Lasse Jensen freigespielte Joswig einen Querpass versuchte, wo er bereits selbst hätte abschließen müssen (59.).

Es dauerte bis zur 70. Spielminute bis der Kropper Top-Torjäger Jörn Vogt endlich mal einen Arbeitsnachweis im Strafraum vorlegte, aber freistehend an Schmedemann scheiterte – per Fußabwehr lenkte der 39-Jährige das Spielgerät ans Außennetz. „Ab dann haben wir das ordentlich gemacht“, zeigte sich Gäste-Coach Dirk Asmussen lediglich mit der Darbietung seines Teams in der Schlussphase einverstanden.

Der Druck des Tabellendreizehnten war aber nicht flächendeckender Natur. Immer wieder sorgte der TSVA für wichtige Entlastung durch gefährliche Standards sowie Kontersituationen und verteidigte darüber hinaus listig. Eine Schrecksekunde galt es für die Mannen von Trainer Hamm aber noch zu überstehen: In der vorletzten Minute der regulären Nachspielzeit zog Henke nach Ablage des eingewechselten Fabian Schelper aus 20 Metern ab, Schmedemann streckte sich vergeblich, allerdings landete der Ball lediglich an der Querlatte.

Auch die vierminütige Nachspielzeit brachte den Gästen nicht den erhofften Ausgleich, stattdessen krönten zwei Altenholzer Einwechslungen den engagierten Auftritt der Hausherren, als Patrick Rosenau Emre Ünal auf die Reise schickte und dieser aus 30 Metern per Außenristschuss zum umjubelten 2:0-Endstand einnetzte (94./+4).

„Natürlich hatten wir in einigen Situationen vor unserem Kasten etwas Glück“, erkannte Hamm, dass das Spiel auch anders hätte ausgehen können. Dieses Glück habe man aber auch erzwungen, gab der nach Abpfiff strahlende Coach zu Protokoll und führte seinen Spielführer Jensen, der ein Mal mehr herausragende Zweikampfstärke bewies, als bestes Beispiel für diesen Umstand an.

„Wir haben gezeigt, dass wir noch leben, werden aber weiterhin ein Spiel nach dem anderen angehen“, ordnete der 34-Jährige den Erfolg als ersten, notwendigen Schritt eines noch immer sehr langen und beschwerlichen Weges ein.

„Wir haben deutlich mehr direkte Zweikämpfe verloren als gewonnen“, deutete sein Gegenüber Asmussen ernüchtert auf den Ursprung der Niederlage. „Wenn du im Fußball – die Meinung habe ich ja nicht exklusiv – immer nur reagierst, statt selbst zu agieren, wie wir es heute bis zur Schlussphase getan haben, dann musst du dich am Ende nicht wundern, wenn du mit leeren Händen dastehst“, konstatierte der in diesem Jahr noch sieglose A-Lizenz-Inhaber.

TSV Altenholz:
Schmedemann – Möller (46. Watzlawczyk), Quegwer, T. Ceynowa, Langnau, Patzel – Joswig, Jensen, M. Ceynowa, Sändker (90./+1 Ünal) – Fröhlich (86. Rosenau).

TSV Kropp:
Hinrichs – Bornholdt, Sievers, Gerlach, Pauls (77. Schelper) – Lehmann, Henke, Merz (61. Gertig), Eggers (46. Gillner) – Becker, Vogt.

SR:
Heyn (Büdelsdorf).
Zuschauer:
100.
Tore:
1:0 Langnau (56.), 2:0 Ünal (90./+4).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 019.3.2017, 16:33 Uhr
SHZ / WtiAutor