TSGV: Punkteteilung im Abstiegskampf

Wer mit dem Rücken zur Wand steht, dem können mitunter Bärenkräfte wachsen. Wer den Fight des gastgebenden TSV gesehen hat, der sieht dieses Sprichwort bestätigt. Die Deizisauer rannten, kämpften, warfen sich ins Gefecht als ob ihr existentielles Heil und Sein von diesem Spiel abhänge. Diese bestechende Moral des Aufsteigers war auch erforderlich, denn bei drei möglichen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten um den Nicht-Abstieg war das drittletzte Rundenspiel sehr wichtig. Dass es letztlich nur ein Punkt wurde, war der spielerischen Klasse der Waldstetter geschuldet, die nach einer halben Stunde dem Ansturm der Hausherren mehr und mehr trotzten.

Mit einem Paukenschlag begann die Partie. Die erste Chance war sogleich von Erfolg gekrönt. Eine Flanke von Rouven Kendel nahm im Strafraum Kapitän Benjamin Widmaier per Direktabnahme auf und knallte das Leder mit Vollspann unhaltbar zum 1:0 für Deizesau in die Waldstetter Maschen. Ausgesprochen aggressiv blieben die Esslinger Vorstädter dran. Hektisches Treiben war allenthalben angesagt. Nach 17 Minuten folgte eine weitere Großchance für den TSV, wiederum durch den Kapitän, der einen Stellungsfehlers eines Waldstetter clever nutzte, indes über den TSGV-Kasten schoss. Widmaier war vor allem in der erste Hälfte der auffälligste Spieler auf dem Platz und stets sehr torgefährlich. Das Spiel von Deizisau war ganz auf ihn mit langen Bällen ausgerichtet. Nun stemmte sich der TSGV vermehrt gegen die wilden Attacken und wurde eine Minute vor dem Halbzeitspfiff belohnt. Mit einem famosen Schuss ins linke Eck überwand Jonas Kleinmann den TSV-Keeper zum 1:1-Ausgleich.

Im zweiten Durchgang versuchte der TSGV mit seiner spielerischen Klasse das Spiel zu bestimmen, aber die aufopferungsvolle Wucht der TSV-Attacken konnte dadurch kaum erstickt werden. Deshalb legten die Gäste in der Folge eine härtere Gangart an den Tag und erntete folglich mehrere gelbe Karten. In der 67. hatte der stets eifrige und laufstarke Robin Eißele den Führungstreffer auf dem Fuß, doch scheiterte er am umsichtigen und starken TSV-Torwart Eiberle. Auch die weiteren Einwechslungen von Coach Leo Gjini konnten keine sehnlichst erhofften Torerfolge erzwingen. Drei Minuten vor Spielende kassierte Mario Rosenfelder seine zweite gelbe Karte und musste mit Gelb-Rot vom Feld. Letztlich blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden. Für Waldstetten ist dieser Punkt ein weiterer kleiner Schritt zur Rettung.