So entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein zaghafter von Defensive, Ballhalten und Unsicherheiten geprägter Kick - sehr zum Missvergnügen der Zuschauer, die vor allem vom heimischen Favoriten mehr Engagement erwartet hätten. Doch nach dem Pausentee sozusagen als Muntermacher bliesen nicht die Gastgeber, sondern die Löwen vehement zur Offensive. Was alsbald belohnt wurde. Nach zwei Minuten kam ein langer Pass von Claudio Römer zu Ralph Molner, der mit toller Technik annahm, seinen Gegenspieler clever aussteigen ließ und ins lange Eck bravourös vollendete. Wer nun dachte, dass die Hausherren das Tempo erhöhen würden, sah sich getäuscht. Denn nun schon mal wach geworden, stürmten die Gäste respektlos weiter und erspielten sich in Folge prima Chancen. So tankte sich der spielende Co-Trainer Patrick Stöppler in der 57. Minute in der gegnerischen Hälfte sehr dynamisch durch und vollendete sein Solo mit einem satten Schuss. Doch SV-Keeper Timo Schurr wehrte mit einer Glanzparade ab. Die nächste große Möglichkeit blieb Max Knödler vorbehalten, der in der 70. Minute mit seinem Kopfball allerdings nur den Pfosten traf. Fünf Minuten später wurde es sehr hektisch, denn Mario Rosenfelder wurde nach Balleroberung von seinem Gegenspieler bei einem sogenannten Frustfaul umgesäbelt. Der umsichtige Schiedsrichter David Modro aus Leonberg stellte darauf zu Recht den Ebersbacher Marjio Marinovic vom Feld. Coach Leo Gjini brachte in der Endphase drei Neue, wobei er mit Ebner die Defensive verstärkte. Am Ende der Partie gab es dann doch noch ein kurzes Aufbäumen der Gastgeber. Und beinahe wäre dieses belohnt worden und es doch noch zum Ausgleich gekommen, denn ein wunderschöner Volley-Schuss aus dreißig Metern von Niko Wagner nach einer zuvor abgewehrten Ecke landete in der letzten Spielminute an der Latte. Wiederum zeigten die Löwen in einem Auswärtsspiel, dass sie dazu gelernt haben. Sie stürmten auch dieses Mal nicht wild drauflos, sondern achteten zunächst auf eine sichere Defensive, um dann vor allem in der zweiten Spielzeit mit schnellen Kontern und flüssigem Kombinationsspiel zu Treffern zu gelangen. Die taktischen Vorgaben des Trainer-Duos wurden einmal mehr vortrefflich umgesetzt. In seinem Resümee betonte ein sichtlich erleichterter Leo Gjini die sehr stabile Defensive in einem erwartet schwerem Spiel: "Vor allem nach der zweiten Halbzeit zeigten wir guten Kombinationsfußball und hätten mit einem zweiten Treffer den Sack eigentlich zusammen müssen. Es war ein verdienter Erfolg gegen einen starken Gegner!"
TSGV Waldstetten: Stegmaier, Börngen, Fischer, Römer, Hollas, Haug, Rosenfelder, Molner (87. Eisele), Stöppler (83. Herr), Knödler, Kleinmann (76. Ebner).
Tore: 0:1 Molner (47.)
Rote Karte für Marinovic (75.)