2024-03-28T15:56:44.387Z

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Blickt auf die erste Saisonhälfte zurück: TSG-Trainer Markus Lang.
Blickt auf die erste Saisonhälfte zurück: TSG-Trainer Markus Lang.

TSG-Trainer Markus Lang hofft auf Rang zwei

Interview mit dem Coach des Fußball-Verbandsligisten aus Backnang

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17 von 30 Saisonspielen liegen hinter dem Fußball-Verbandsligisten TSG Backnang, die Roten verabschieden sich mit 34 Punkten als Zweiter hinter dem SGV Freiberg mit 43 Zählern in die Winterpause. Zur bisherigen Bilanz, zu den Planungen für den Rest der Runde, zum Traum vom Oberliga-Aufstieg und zu seiner persönlichen Zukunft äußert sich Trainer Markus Lang im BKZ-Interview.

2019 feiert die TSG Fußball den 100. Geburtstag. Pünktlich zum Jubiläum wollen die Verantwortlichen in die Oberliga aufsteigen. Sieht so aus, als könnte es schneller gehen? Ich habe das auch mit meiner Mannschaft besprochen. Manchmal muss man sich die Ziele etwas höherstecken, als man es eigentlich erreichen kann oder wird. Derzeit stehen wir sehr gut da und sind auch sehr zufrieden. Wenn es schon dieses Jahr klappen würde, wären wir natürlich sehr glücklich darüber. Spätestens zum 100-jährigen Jubiläum wäre es überragend, wenn wir es schaffen würden. Dann muss ich aber noch um drei Jahre verlängern.

Sehen Sie irgendeine Chance, den SGV Freiberg noch abzufangen, oder beschäftigen Sie sich schon mit den möglichen Relegationsgegnern aus den badischen Verbandsligen? Weder das eine noch das andere. Freiberg ist sehr konstant. Sie haben einfach die Klasse, wollten vor zwei Jahren noch aus der Oberliga in die Regionalliga aufsteigen und werden den Betriebsunfall des Abstiegs in die Verbandsliga korrigieren. Die wird keiner einholen, es geht um den zweiten Platz. Da sind wir eine von zwei, drei Mannschaften, die sehr gute Karten haben. Es wäre allerdings viel zu früh, sich jetzt schon damit zu beschäftigen.

Sie trainieren die TSG seit 2013, führten sie in ihrer ersten Saison nach elf Jahren zurück in die Verbandsliga und belegten mit dem Klub dort erst Rang sieben und zuletzt Platz fünf. Vor dieser Runde hätten Sie Rang vier „sofort unterschrieben“. Das gilt nicht mehr, oder? Man muss das mittlerweile etwas relativieren. Wenn du zur Winterpause Zweiter bist, willst du schon versuchen, diesen Platz zu halten. Ob das klappt, steht wieder auf einem anderen Blatt, da kommen mehrere Faktoren zusammen. Bleiben wir verletzungsfrei, haben wir gute Chancen, Platz zwei zu verteidigen.

Nach 48 und 45 Punkten in den kompletten vergangenen Runden sind es nun schon im Winter 34 Zähler. Überrascht, dass es so gut läuft, obwohl im Sommer mit Andreas Grimmer, Oliver Koretz, Roman Röhm und Felix Drab langjährige Leistungsträger gingen? Nein, im Gegenteil. Das war zu erwarten, die Qualität ist vorhanden. Für mich war es nur die Frage, wie lange wir brauchen, um in unseren Rhythmus zu kommen – das war ab dem vierten Spieltag der Fall, seitdem passen auch die Ergebnisse. In den ersten paar Spielen haben wir einige Punkte unnötig liegen lassen, vor allem bei den Heimniederlagen gegen Pfullingen und Essingen. Das ärgert mich etwas, diesen Punkten trauere ich hinterher.

Sie sahen den Kader schon im Sommer „besser und breiter aufgestellt“ als in der Vorsaison. Was machte Sie so optimistisch? Die Zugänge wie ein Sebastian Gleißner, der schon in Großaspach gespielt hat und vor dem Wechsel zu uns Stammspieler in Reutlingen in der Oberliga war, oder ein Dominic Sessa. Das sind Spieler, die hervorragende Fähigkeiten mitbringen. Dies gepaart mit dem Gerüst, das wir ohnehin schon hatten, zeugt von Qualität. Ein Vorteil ist auch, dass wir einzelne Ausfälle gut kompensieren können, weil vieles übers Kollektiv geht.

Wäre ohne das Verletzungspech vor allem im Sturm sogar noch mehr drin gewesen? Da drückt weniger der Schuh. Wir haben eher fünf, sechs unnötige Treffer kassiert, die uns Punkte gekostet haben. An dieser Stellschraube müssen wir in der Vorbereitung drehen und noch weiter optimieren, dann können wir weiterhin so erfolgreich sein wie in den letzten Wochen.

Welche Spieler haben positiv überrascht? Unser Eigengewächs Julian Geldner hat einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht. Er hat zwei Jahre gebraucht, um Fuß zu fassen und hat in der Vorrunde starke Leistungen gezeigt. Dann wäre da unser Zugang Marvin Schmid, der auf Anhieb als Linksverteidiger unumstrittener Stammspieler wurde. Zudem sind die nachrückenden jungen Spieler zu nennen wie ein Keven Schlotterbeck, der im Fokus vieler Vereine steht. Aber auch unsere etablierten Kräfte wie Biyik, Fichter oder Marinic, die Woche für Woche liefern und Vorbilder in jeder Hinsicht sind. Das ist gut für uns.

Ist der talentierte Innenverteidiger Keven Schlotterbeck noch lange zu halten? Man kann davon ausgehen, dass er im kommenden Sommer in den Profibereich wechselt. Wir sind schließlich auch ein Ausbildungsverein und es spricht für die TSG, wenn sie ein solches Talent herausbringt – und letztlich auch für das Trainerteam, das generell den Mut dazu hat, auf solche jungen Spieler zu setzen. Zudem ist es ein Ansporn für unsere eigenen A-Jugendlichen und für junge Spieler aus der Region, die sich vielleicht für die TSG Backnang entscheiden.

Erst am 4. März 2017 geht es beim TSV Essingen weiter. Kommt die lange Winterpause der TSG Backnang gelegen, um Kraft zu tanken, oder bremst sie den Lauf? Einerseits haben wir Spieler, die auf dem Zahnfleisch daherkommen und sich zuletzt etwas durchgeschleppt haben. Andererseits hätte ich lieber einfach weitergespielt, weil wir zuletzt einen sehr guten Lauf hatten. Mir kommt die Winterpause unter dem Strich ungelegen.

Wollen Sie den Kader im Winter verstärken? Wir haben erst einmal einen Abgang. Wir haben Christoph Traub mitgeteilt, dass wir in der Rückrunde in der Ersten ohne ihn planen. Er war lange verletzt und braucht als junger Spieler Spielpraxis, die ich ihm aufgrund der Konkurrenzsituation kaum werde bieten können. Mit Oguz Dogan und Marcel Zimmermann haben wir zwei starke Stürmer, die nach Verletzungen zurückkehren – das sind gefühlte Zugänge. Ungeachtet dessen halten wir Augen und Ohren offen. Wenn sich etwas auftut, gucken wir, ob wir das stemmen können.

Wie muss Ihr Team den Rest der Saison angehen, um wirklich Zweiter zu werden? Es ist wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen. Wenn wir konzentriert und fokussiert bleiben, haben wir die Möglichkeit. Sollten wir von Verletzungen verschont bleiben, haben wir das Zeug.

Egal, ob die TSG schon nächsten Sommer in die Oberliga aufsteigt oder erst 2019 oder gar nicht – wie lange sehen Sie sich nach bislang dreieinhalb Jahren noch in den Etzwiesen? Mein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Wir haben aber bereits lose Gespräche geführt, und beide Seiten wissen, was sie aneinander haben. Ich denke, es wird weitergehen. Ich bin der Meinung, dass die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und will weiterhin Teil davon sein.

Markus Lang Position: Angriff Geburtsdatum: 29.02.1976 (40) Nationalität: starker Fuß: beidfüßig Größe: 1.79 m Gewicht: - Profilaufrufe: 568 TSG Backnang
Verbandsliga Württemberg
Trainer

Trainerstationen

S S U N T P PpS Gesamt-Statistik 77 37 16 24 +62 127 1,65 16/17 TSG Backnang
Verbandsliga WFV Trainer 17 11 1 5 49:21 34 2,00 15/16 TSG Backnang
Verbandsliga WFV Trainer 30 11 12 7 61:48 45 1,50 14/15 TSG Backnang
Verbandsliga WFV Trainer 30 15 3 12 66:45 48 1,60

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Aufrufe: 03.12.2016, 20:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor