TSG Schönkirchen hält gegen Heide gut dagegen

Concorden-Cheftrainer Stefan Köpke setzte auf seine 3-5-2-Stammformation: im Angriff und situativ im Gegenpressing. In der eigenen Hälfte beim gegnerischen Ballbesitz wurde sie zum 5-3-2-System umgeformt. Auch die Mannschaft von Sönke Beiroth praktizierte ein ähnliches Spiel, wobei in Schönkirchen vermehrt Akzente auf das Angriffspressing gelegt wurden.

Das Heider Offensivpressing im höchsten Tempo bereitete den Gastgebern Probleme und sorgte für einige Wackler im Defensiv-Aufbauspiel. „Es war gut, dass Heide das so gemacht hat“, erklärte Köpke. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie der Gegner ankommt. Und die sehen natürlich, dass wir als Vorletzter punkten müssen. Ergo wollen die unsere vermeintliche Verunsicherung dazu nutzen, Tore zu erzielen. Wir mussten Fußball von hinten heraus spielen. Weil wir gemerkt haben, dass wir durch das schnelle Anlaufen nicht viel Zeit hatten. Das haben wir genutzt, um das erste Mal wirklich über weite Strecken auch von hinten heraus vernünftig zu spielen.“

Der Heider SV verlor erst nach dem zu dem Zeitpunkt überraschenden 1:1 seinen roten Faden. Nachdem Martin Kock Egzon Lahi in die Hacken gelaufen war, verwandelte Marius Reese den Elfmeter sicher links unten. Das Spiel der Beiroth-Elf blieb dann bis zur Pause etwas zerfahrener und ungenauer. Die verdiente Heider Führung war Steffen Neelsen per Kopf nach einem Eckball gelungen. Kurz zuvor hatte Reese den Ball nach einem Eckstoß fast im eigenen Kasten versenkt. Eine Chance für den Concorden Patrick Schöder (9.), ein Freistoß vom Heider Yannic-Lukas Peters, den Keeper Nils Bitterling zur Ecke lenkte, das war es an Möglichkeiten vor dem Seitenwechsel.

Das Spielgeschehen im zweiten Abschnitt entwickelte sich zu einer Kopie der ersten Halbzeit. Mit dem Unterschied, dass Schönkirchen nun das Heider Spieltempo und Pressing adaptiert hatte. „Wir haben es heute geschafft, der vielleicht gefürchtetsten Kontermannschaft der Liga, wenn man den vielen Fachleuten Glauben schenken darf, den Zahn zu ziehen“, gefiel Köpke das Gleichgewicht in seinem Team. „Wir haben keinen gefährlichen Konter zugelassen. Und haben über weite Strecken es geschafft, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu halten. Das, was wir vorher nicht geschafft haben in den Spielen, wo wir viel Lob gekriegt haben und viele Chancen und auch Tore erzielt haben, aber hinten zu offen waren.“

Nach seinem 2:1-Führungstreffer hatte der Heider SV das Spiel wieder unter Kontrolle. Die Defensive um den aufmerksamen David Quade im Zentrum der Dreier-Abwehrkette stand sicher, was auch Chefcoach Beiroth gefiel: „Wir sind kaum in Gefahr gekommen, in einen Konter zu geraten. Spielerisch in der Offensive und Defensive war das gut. Was fehlte, waren die Tore. Nach dem 1:0 können wir auf 2:0, nach dem 2:1 auf 3:1 erhöhen. Insgesamt war es ein ordentliches Spiel, aber wir haben zu wenig Tore erzielt.“ Wobei natürlich die Möglichkeiten wie schon erwähnt rar gesät waren. Beiroth verteilte aber auch Lob an Schönkirchen: „Das haben die gut gemacht. Die stehen unter Wert da unten.“

Dem 1:2 durch Alex Hardock, der nach einem Pass in die Schnittstelle mit Geschick und Glück traf, ließ die Elf vom Augustental das 2:2 folgen. Mit einem Freistoß aus dem Halbfeld am linken Strafraum überraschte Pascal Puls Torwart Robin Carstens. Der stramme, aber haltbare Schuss flog über die Fäuste des Keepers ins Netz. Weitere Chancen für die Heider gab es durch Hass (49.) und Schwäbe (55., 56.). Auf der anderen Seite verwehrte Schiedsrichter Jörn Göttsch Pascal Puls seinen zweiten Treffer. Ein blitzschnell ausgeführter Freistoß aus 22 Metern landete im Heider Tor, wo Carstens mit dem Rücken zum Spiel noch mit der Entscheidung von Schiedsrichter Jörn Göttsch haderte. Glück gehabt, Heide!

Ein Azemi-Kopfball für Schönkirchen war die letzte Gelegenheit dieser Partie (71.). „Wir haben ja auch gelernt“, sah Köpke nach Wiederbeginn mehr körperliche Präsenz seiner Elf, „wir haben auch viel miteinander gesprochen, woran hapert es und wo wir alle noch Potenzial nach oben haben. Heide ist auch eine sehr kompakte und sehr robuste Mannschaft. Ich fand die echt toll. Weil sie auch permanent gepusht und permanent aggressiv gespielt haben. Aber wir haben uns selbst in Unterzahl eben unserer Haut erwehrt. Und wir haben auf gleichem Niveau zurück geschlagen.“

2:2 beim Aufsteiger: beim Heider SV war man dennoch nicht unzufrieden. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir müssen an unser Leistungslimit kommen, um zu gewinnen“, sagte Sönke Beiroth. Unter Beiroth hat die Mannschaft eine gute Handschrift entwickelt und die tolle Leistung aus der Vorsaison bestätigt mit vier Siegen und zwei Remis im Monat August.

TSG Concordia Schönkirchen: Bitterling – Azemi, Neumann, Reese – Ehlert (45./+1 Christoph), Reese, Sell, Erkocu (46. Langfeld), Schröder, Akbulut – Puls, Lahi (84. Pötzsch).

Heider SV: Carstens – S. Neelsen, Quade, Lafrentz –Kock (46. Mittelbach), Jebens, Hahn, Schwäbe (86. V. Hardock), Peters - Hass, A. Hardock (69. Gieseler).

SR: J. Göttsch (Lütjenburg).
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 S. Neelsen (12.), 1:1 Reese (34., Foulelfmeter), 1:2 A. Hardock (53.), 2:2 Puls (66.).

Gelb-Rote Karte: Schröder (82., Foul und Unsportlichkeit).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.