2024-04-15T13:50:30.002Z

Interview der Woche

"Nächstes Jahr wieder weiter oben mitspielen"

Nachspielzeit mit Bakary Sanyang von der TSG Pfeddersheim +++ Der Keeper spricht über seine Zeit beim FCK, große Fußstapfen und seinen Wechsel von Hauenstein zu den Pfeddersheimern

Pfeddersheim. Knapp ein Jahr ist Bakary Sanyang nun als Torwart beim Fußball-Oberligisten TSG Pfeddersheim. Der in New York geborene Deutsch-Amerikaner war vom SC Hausenstein ans Schießhaus gewechselt, vorher hatte er nahezu seine gesamte Jugendzeit beim 1. FC Kaiserslautern verbracht. Nachdem er dort realisierte, dass es mit dem Traum vom Fußball-Profi nichts wird, konzentrierte er sich auf sein Abitur und das nachfolgende Lehramtsstudium, das er sich als Torhüter in der Oberliga mitfinanziert.

Herr Sanyang, Ihre erste Saison in Pfeddersheim neigt sich dem Ende entgegen. Und das war auch die erste Saison, in der Sie die Pfeddersheimer Torwartlegende Thorsten Müller beerbt haben. Wussten Sie, in welch große Fußstapfen Sie da treten?

Ich hatte ja mit dem SC Hauenstein schon ein paar mal gegen Pfeddersheim gespielt und kannte Thorsten. Welchen Status er in Pfeddersheim hatte, habe ich allerdings erst später aus der Zeitung erfahren. Daher habe ich mir bei meinem Wechsel auch keine Gedanken darüber gemacht. Und als ich dann da war, habe ich mich eher darauf konzentriert, einen guten Job im Tor zu machen.

Ist Ihnen das schon zu ihrer Zufriedenheit gelungen?

Schon, aber es geht noch besser. Ich glaube, dass wir als Mannschaft noch zu viele Gegentore kassieren. Und auch ich hätte in dem ein oder anderen Spiel besser agieren können. Vor der Saison haben wir alle nicht damit gerechnet, dass wir so lang im Abstiegskampf sind und am Ende punktemäßig näher an den Abstiegsrängen, als an den Top-Fünf sind.

Ihr Ziel ist es also, in der kommenden Runde weiter vorn zu landen?

Unser Mannschaftsziel kann nur lauten, diesmal weiter vorn mitzuspielen. Ein Platz unter den ersten Fünf wäre nicht schlecht. Mein persönlicher Ehrgeiz ist es, einige Treffer weniger zu kassieren, als in dieser Saison.

Sie kamen vor der Saison aus Hauenstein ans Schießhaus. Kann man beide Klubs miteinander vergleichen?

Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Welten. In Pfeddersheim geht es viel familiärer zu. Da ist es viel mehr ein Miteinander, auch in der Mannschaft. Hier ist dir keiner ewig böse, wenn du mal einen schwachen Tag hast. In Hauenstein war das anders.

Ihre fußballerische Ausbildung haben Sie beim 1. FC Kaiserslautern bekommen. War da auch der Traum, einmal Profi zu werden?

Jeder, der die ganze Jugend beim 1. FC Kaiserslautern durchläuft, hat den großen Wunsch, Fußballprofi zu werden – ich auch. Aber nüchtern betrachtet ist es eben so, dass nur wenige es schaffen. Die Konkurrenz ist groß, besonders bei den Torhütern.

Wer bei Kaiserslautern als Torwart ausgebildet wir, gerät irgendwann unausweichlich an Gerry Ehrmann, den legendären Torwarttrainer, der unter anderem Roman Weidenfeller und Tim Wiese entdeckt hat.

Ich hatte bei ihm auch einige Trainingseinheiten, aber nicht so viele. Als Torwart haben mich in Kaiserslautern andere Torwarttrainer geprägt.

Wann reifte bei Ihnen die Entscheidung, dass es mit dem Profi-Traum nichts wird?

Kurz vor dem Abitur hatte ich in der U23 eine Phase, in der ich keine Spielpraxis bekam. Da habe ich mich dazu entschlossen, dass ich das Kapitel Fußballprofi erst einmal zumache, und mich auf die Schule und das Studium konzentriere.

Das Interview führte Claus Rosenberg

Aufrufe: 010.5.2017, 16:30 Uhr
Carsten DietelAutor