2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
F: Dinger
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TSG klettert auf Platz eins

Pfeddersheim profitiert von Hauensteins Pleite und Saar-05-Remis

Burgbrohl. Wie Gewinnen geht, ohne ein Tor zu schießen? Ganz einfach. Du spielst 0:0 und überholst dadurch Deinen bislang punktgleichen Konkurrenten, der zum gleichen Zeitpunkt verliert. So hat das die TSG Pfeddersheim am Samstagnachmittag in Burgbrohl gemacht und war dadurch - Simsalabim - am Abend Tabellenführer der Fußball-Oberliga, weil den Hauensteinern selbst die Trennung von Trainer Sascha Hildmann unter der Woche beim Auftritt in Völklingen nichts half. Im Gegenteil: 0:3 so wie diesmal hatten die Hauensteiner in dieser Saison noch nicht verloren. Die Pfeddersheimer durften sich ins Fäustchen lachen, zumal dann am Sonntag Saar 05 Saarbrücken im Stadtderby beim Abstiegskandidaten 1. FC Saarbrücken II nicht über ein 1:1 hinauskam. Bei einem Sieg hätten die 05er aufgrund der besseren Tordifferenz die TSG von Platz eins verdrängt.

Das Staunen in Pfeddersheim wird immer größer: nach 30 Spieltagen Spitzenreiter der Oberliga. Was für ein Wahnsinn! Oder sollte man sich doch darüber ärgern, in Burgbrohl nicht gewonnen zu haben? Das wäre eine Möglichkeit, ginge aber an der Realität etwas vorbei, denn auf dem engen Platz in Burgbrohl hatte sich ein Spiel entwickelt, das auf Augenhöhe ablief. Pfeddersheims Trainer Norbert Hess wollte nichts beschönigen: ,,Da war nun wirklich nicht zu erkennen, dass da eine Mannnschaft von oben gegen eine von unten angetreten war." Die Burgbrohler haben im Moment einen Lauf, haben zuletzt viele Punkte für den Ligaerhalt eingesammelt und sind gerade im Verbandspokal ins Finale eingezogen. Hess anerkennend: ,,Eigentlich weiß ich gar nicht, warum die so weit unten stehen in der Oberliga."

Natürlich wollte der TSG-Coach auch nicht verschweigen, dass es aus welchem Grund auch immer für sein Team beim Auswärtsspiel zunächst nicht so gelaufen war: ,,Die erste Halbzeit war nicht so unsere. Burgbrohl hat uns schon ein bisschen überrascht. Und wir sind nicht wirklich ins Spiel gekommen." Viele Chancen gab es so auf beiden Seiten nicht. Mal musste Pfeddersheims Schlussmann Thorsten Müller bei einem Freistoß-Aufsetzer den Ball nach vorne abprallen lassen und wurde dann beim Nachschuss angeschossen (25.). Auf der anderen Seite verzog Kevin Gotel knapp (35.), nachdem Enis Aztekin geflankt hatte. Aztekin prüfte dann auch noch Burgbrohls Torhüter Michael Berg, der den Ball aber an den Pfosten lenkte (45.).

Berg war dann auch nach dem Wechsel nicht zu überwinden: Bei Gotels Schuss nicht, nachdem der Angreifer von Tobias Klotz per Lupfer in Szene gesetzt worden war (49.), und auch bei Sebastian Kasters Schuss nicht (70.), den Hess nach einer Stunde als zweiten Angreifer aufgeboten hatte. Mehr war aber auch nicht zu vermelden über den neuen Spitzenreiter, der sich letztlich noch mehr über den einen eroberten Punkt freuen durfte, als Burgbrohls Norman Wermes (86.) ganz gefährlich im Strafraum auftauchte, dann aber um Zentimeter den Pfeddersheimer Kasten verfehlte. Das war knapp. Und eine Art Sinnbild dafür, wie extrem knapp es im Moment im Aufstiegsrennen zugeht.

TSG Pfeddersheim: Müller - Schittenhelm, Litzel, Tillschneider, Ludwig - Bräuner, Klotz - Schulz (60. Kaster), Krist, Aztekin - Gotel.



Aufrufe: 026.4.2015, 20:04 Uhr
Volker SchützAutor