2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Foto: Moschkon
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TSG Balingen gastiert beim Schlusslicht

Die TSG Balingen tritt morgen (15.30 Uhr) in Neckarelz an – drei Tage nach dem Pokalkracher gegen Reutlingen geht es gegen den Tabellenletzten.

Morgen wird die TSG Balingen, die in der Oberliga den vierten Platz behauptet, beim abgeschlagenen Tabellenletzten Spvgg Neckarelz erwartet – beim früheren Regionalligisten, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist.

SpVgg Neckarelz - TSG Balingen (Sa 15:30)
Nach seinem personellen Aderlass in der Winterpause und einigen finanziellen Problemen ist die Spvgg Neckarelz mit aktuell fünf Zählern aus 27 Spielen faktisch bereits abgestiegen. Unterschiedlicher könnten die Aufgaben für die Balinger kaum sein: Noch am Mittwoch ist die TSG mit einem 4:1-Heimsieg gegen den SSV Reutlingen ins Halbfinale des WFV-Pokals eingezogen.

Fällt es nach einem glorreichen Pokalabend wie dem vorgestern nicht schwer, die Mannschaft für die Pflichtaufgabe morgen (15.30 Uhr, Busabfahrt 11 Uhr) in Neckarelz zu motivieren? Volkwein glaubt das nicht. Aber er gesteht: „Das sind keine leichten Spiele nach der Euphorie der letzten Tage und Wochen. In solchen Spielen kann man oft nur verlieren.“

Er werde sich aber dennoch darum kümmern, dass seine Elf auf dem Boden bleibe, beim Schlusslicht konzentriert auftrete und die Saisonpunkte 48 bis 50 einfahre, sagt der Coach aus Wehingen, der am Samstag aufgrund der anstrengenden englischen Woche auf ein paar Positionen rotieren lassen will. „Wir nehmen die Favoritenrolle an. Die Jungs sind ehrgeizig und geerdet genug, in Neckarelz ambitioniert auftreten zu wollen.“

Gelöst wirkte Ralf Volkwein nach dem klaren Derbyerfolg. Dennoch war ihm eine Sache im Nachgang an das Pokalsiel noch immer sauer aufgestoßen, die sich im Vorfeld des württembergischen Prestigeduells abgespielt hatte. Da hatte Reutlingens Pierre Eiberger in einem Interview unter anderem darauf verwiesen, dass der SSV die besseren Einzelspieler in seinen Reihen habe und deshalb das Pokal-Derby gewinnen werde. Es sollte anders kommen und das gefiel Volkwein selbstredend. „Wir waren schon immer eine Mannschaft, die sich über ihre Teamleistung definiert“, sagte dieser. „Wir haben uns noch nie über Einzelspieler definiert. Bei uns steht das Team über allem. Am Mittwoch hat die Mannschaft gewonnen, die ein Team war.“

Und die individuelle Qualität kann man der TSG Balingen nicht absprechen. Allen voran Patrick Lauble zeigte gegen Reutlingen mal wieder seine ganze Klasse. Mit 16 Treffern stellt der frühere Zimmerner den besten Torjäger der Oberliga. Beim 4:1-Pokalsieg netzte Lauble gleich dreimal ein. „Es müssen andere beurteilen, ob solche Spieler Qualität haben“, konterte Volkwein Eibergers verbale Attacke bewusst ironisch und lobte im gleichen Atemzug die gesamte Mannschaft.

Dann widmete sich Volkwein wieder der kommenden Aufgabe und erinnerte sich an den 10:1-Sieg der TSG im Hinspiel zu Hause gegen Neckarelz. „Damals sind sie uns ins offene Messer gelaufen. Ganz so einfach werden sie es uns diesmal nicht machen“, sagt er. Nunmehr gelte es, den Pokal erst mal Pokal sein zu lassen – und sich stattdessen auf den Endspurt in der Oberliga zu konzentrieren. „Wir wollen unseren vierten Platz verteidigen“, sagt Volkwein. „Darauf richtet sich unser Fokus. Und danach kann man von einem Finale in Stuttgart träumen.“

Aufrufe: 07.4.2017, 09:05 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor