TSG Balingen offensiv zu harmlos

SSV Ulm 1846 Fußball - TSG Balingen 3:1
Dabei begann das Gastspiel der Balinger im Erbacher Donauwinkelstadion, in das der SSV Ulm aufgrund von Baumaßnahmen im eigenen Donaustadion noch bis Ende Oktober ausweichen muss, verhältnismäßig verheißungsvoll. In der sechsten Minute bot sich der TSG die erste Einschussmöglichkeit, als sich Turan Sahin das Leder knapp vor der Strafraumgrenze zum Freistoß zurechtlegte, aber am gut aufgelegten Holger Betz im Kasten der Hausherren scheiterte. Abgesehen von Betz stellte Balingen in der Anfangsphase aber die bessere Mannschaft, ehe sich die Kräfteverhältnisse ab der 13. Minute drehten. Ulms Kai Wagner weckte seine Mannen mit einem satten Schuss aufs TSG-Gehäuse, traf allerdings nicht ins Schwarze. Gleiches galt für Alper Bagceci, der nur wenige Sekunden nach Wagners Schuss alleine vor TSG-Goalie Julian Hauser auftauchte, im Abschluss aber den Kürzeren zog.

Ulm agierte fortan dominanter und hatte Glück, dass sein bis dahin eher unauffälliger Torjäger Bastian Heidecker in der 22. Minute die Schuhe wechselte. Keine vier Minuten später flog nämlich ein Freistoß von Florian Krebs von der Außenlinie auf den langen Pfosten, fand Michael Passer, der auf Heidecker ablegte, welcher schließlich zum 1:0 traf. „Wir wollten den Freistoß ins Aus lassen und merkten nicht, dass an der Grundlinie noch einer stand“, konnte Balingens Spielleiter Bernd Jetter den Lapsus seiner Defensive kaum fassen. Heidecker wiederum setzte mit seinem ersten Saisontor seinen Aufwärtstrend fort. Erst jüngst beendete der Ulmer Torgarant der zurückliegenden Spielzeit mit einem Dreierpack im WFV-Pokal seine 145 Tage lange torlose Zeit. In der Vorsaison war Heidecker mit 19 Treffern in 32 Pflichtspielen noch Hoffnungsträger der Spatzen.

Nach der Führung dominierten die Ulmer und hatten noch vor der Pause die Möglichkeiten zum deutlicheren Vorsprung. Während sich die TSG weiter schwer tat, aussagekräftige Offensivakzente zu setzen, flankte Bagceci in der 36. Minute einen Freistoß auf David Braig, der per Kopf nur knapp verzog. Noch enger wurde es vier Minuten später: Ulms Marco Hahn schritt in der 40. Minute zum Freistoß, packte den Hammer aus, traf aber nur den Pfosten. „Wir hätten nicht jammern dürfen, wenn Ulm zur Pause noch deutlicher geführt hätte“, gestand Jetter ein, dessen Vorahnung nur Sekunden nach dem Seitenwechsel Wirklichkeit wurde.

In der 46. Minute leistete sich die TSG nämlich einen folgenschweren Ballverlust an der Mittellinie, den Heidecker mit einem Querpass ins Zentrum schließlich richtig gefährlich machte, Denis Werner sich des Leders annahm und mit seinem vierten Saisontor auf 2:0 erhöhte. Balingen erholte sich nur langsam vom frühen Gegentor, hatte in der 55. Minute aber die Chance zum Anschluss: Ulms Passer verstolperte den Ball, Balingens Stefan Vogler lief allein auf Betz zu, brachte den Abschluss aber nicht im Kasten unter. Insgesamt präsentierten sich die Gäste nun agiler, die Hereinnahme von Nicolas Gil Rodriguez und Nils Schuon schien dem Balinger Spiel gut zu tun. Allerdings ohne nachweisbaren Erfolg. In der 70. Minute machte der SSV auf seinen fünften Saisonsieg den Deckel drauf: Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld behinderte sich die TSG-Defensive gegenseitig, Hahn passte zu Braig, der mit einem satten Schuss das 3:0 erzielte. Zehn Minuten vor dem Ende fanden die Gäste zwar den Weg zum 1:3, als Fecker einen Freistoß zu Vogler weiterleitete und dieser seinen fünften Saisontreffer bejubelte. Zu mehr reichte es der TSG aber nicht. „Hätten wir bis zum Ende das Tempo hoch gehalten, wäre ein noch höherer Sieg drin gewesen“, meinte Ulms Pressesprecher Mathias Ikonomow nach der Partie.