TSG Balingen lässt Punkte liegen

Ralf Volkwein bleibt als Interimstrainer der TSG Balingen weiterhin ungeschlagen. Gestern Nachmittag trennte sich der Kreisstadt-Klub vom SV Sandhausen 2 mit 1:1. Die TSG, die früh in Führung gegangen war, hatte in der Schlussphase die Chance, auch das fünfte Spiel unter Volkwein in Folge zu gewinnen. Und ein „Dreier“ auf dem engen Sandhausener Kunstrasen wäre verdient gewesen. Doch dem eingewechselten Turan Sahin flatterten in der Schlussphase die Nerven. Er vergab in der 86. Minute einen Elfmeter.

Trotz der starken Serie von zuvor vier Siegen hatte Volkwein an der Aufstellung gefeilt. Die intensiven vergangenen Wochen hätten Körner gekostet, hatte der A-Lizenzinhaber schon vor der Partie etwaige Wechsel zumindest nicht ausgeschlossen. So kehrte Jörg Schreyeck nach seiner Rotsperre an der Seite seines Routinier-Kollegen Felice Di Lucia ins defensive Mittelfeld zurück und ersetzte dort Youngster Nils Schuon. Schreyeck sollte die Balinger dann in der elften Minute zwischenzeitlich mit 1:0 in Führung bringen. Nach einer Akkaya-Ecke war der Ex-Pfullendorfer am kurzen Pfosten hochgestiegen und drückte das Leder per Kopf unter die Latte.

Zudem stürmte Marc Pettenkofer, der die TSG in Oberachern mit dem Treffer zum 2:1 als Joker zum Sieg geschossen hatte, wieder über den Flügel. Er bekam den Vorzug vor Nicolas Gil Rodriguez. Sascha Eisele wurde von Volkwein zudem nach überstandener Verletzung in der Außenverteidigung für Keny Price in die Partie gebracht.

Dem Balinger Spiel taten die Rochaden keinen Abbruch im Gegenteil. Über die gesamte Spielzeit hatte die TSG den spielstarken und ballsicheren Gegner im Griff und ließ das bekannte Kurzpassspiel des SVS gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Nach Warnschüssen von Adrian Müller (3. Minute) auf Balinger und einem von TSG-Keeper Julian Hauser parierten Kopfball von Streli Mamba (4.) auf der Gegenseite sorgte Schreyeck vom Punkt für die verdiente TSG-Führung. Auch in der Folge spielten eigentlich nur die Württemberger: Pettenkofer schoss aus 15 Metern links am Tor vorbei (20.) und Eisele scheiterte nach Müller-Hereingabe mit dem Kopf (21.). Der Youngster legte den Ball in der 37. Minute auf Lukas Foelsch zurück, dessen Schuss pariert wurde.

Nach der Pause wurde die Begegnung hitziger. Alexander Biedermann scheiterte auf Seiten der gastgebenden U 23 nach einem Eckball in der 51. Minute. Dann ein Balinger Powerplay mit drei Ecken in Folge: Erst verfehlte Schreyeck das Leder, der aber einen Ellbogen ins Gesicht bekommen hatte (55.) und den Nachschuss vergab Di Lucia. Beim folgenden Eckstoß übersah Drittliga-Schiri Justus Zorn ein Handspiel des SVS (56.) und die dritte Ecke wurde schließlich geklärt (57.).

Dann das 1:1 ein unnötiger Gegentreffer, denn Keeper Hauser ging gegen Sandro Bradara in einen Zweikampf, anstatt das Spielgerät abzulaufen. Er foulte den Sandhausener und Nico Hammann blieb aus elf Metern eiskalt (61.). Schreyeck mit einem harmlosen Linksschuss (67.) und Sahin mit einer ungenauen Flanke (71.) versuchten in der Folge, das Ruder auf Seiten der TSG zu bringen. Glück hatte die Volkwein-Elf in der 72. Minute, als Kelly Botha aus aussichtsreicher Position mit einem Schuss an Hauser hängen blieb. Matthias Schmitz’ Freistoß von weit draußen landete in der Mauer, der Ball erreichte Stefan Vogler und der wurde von einem SVS-Abwehrspieler von den Beinen geholt. Beim folgenden „Elfer“ blieb Sahins Schuss in die rechte Torecke eine leichte Beute für Sandhausens Torwart Rick Wulle (86.). So blieb’s beim 1:1 und der Erkenntnis, dass Balingen hätte gewinnen müssen.

TSG Balingen: Hauser; Eisele, Mundt, Schmitz, Müller, Kaan Akkaya (77. Gil Rodriguez), Schreyeck, Di Lucia (68. Sahin), Foelsch, Pettenkofer, Vogler.

Tore: 0:1 Schreyeck (11.), 1:1 Hammann (61./Elfmeter).

Besonderes Vorkommnis: Sahin (B.) verschießt einen Foulelfmeter (86.).

Schiedsrichter: Justus Zorn (Berlin/Freiburg).