2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau

TSG Balingen als Underdog

Eyach-Kicker gastieren beim drittplatzierten FV Ravensburg

Die Aufgaben werden nicht leichter: Morgen um 15.30 Uhr wird die TSG Balingen beim FV Ravensburg erwartet. Der gastgebende Tabellendritte der Oberliga gilt gegen die Kreisstädter als klarer Favorit.

FV Ravensburg - TSG Balingen (Sa 15:30)
Er war deutlich geworden nach der 0:1-Heimniederlage vorige Woche gegen die U23 der Stuttgarter Kickers, Ralf Volkwein. Doch mit ein paar Tagen Abstand blickt der Trainer der TSG Balingen etwas differenzierter auf die fünfte Saisonniederlage im neunten Oberliga-Spiel. Der Frust, der sich direkt nach dem Kickers-Spiel entlud, sei in Teilen dem analytischen Blick gewichen, so Volkwein, der das 0:1 in der Bizerba-Arena jedoch nicht schönredet. „Es war zumindest kein Katastrophenspiel“, sagt er zwar und spricht weiterhin von einer gefälligen Leistung in der ersten Hälfte, in der der Gegner seine einzige Chance zum späteren Siegtor genutzt habe, und davon, dass die Niederlage insgesamt „unnötig“ gewesen sei.

Was den früheren Stürmer aber auch Tage nach der Pleite noch ärgerte, war der Balinger Auftritt nach der Pause. Kopflos und ungeduldig habe man im Offensivspiel agiert. „Insgesamt war das einfach zu wenig und wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, räumt Volkwein ein und nennt als Grund für die Niederlage eine Mischung aus Unvermögen, Ungeduld und Unerfahrenheit.

Dass in seiner Bewertung vom letzten Samstag derweil nicht alles und jeder schlecht wegkam, lag an der Anfangsphase. Speziell im ersten Durchgang hatte die TSG drei, vier sehr gute Torgelegenheiten, hätte da eine gesessen, das Spiel wäre mutmaßlich anders gelaufen. Da fehle es bisweilen – gerade ob der vielen Ausfälle – einfach auch an der nötigen Abschlussqualität, so Volkwein. Und auch am Glück. „Es hat in dieser Saison letztlich auch schon einige Spiele gegeben, in denen wir uns für unseren Aufwand nicht belohnen konnten. Da müssen wir nun aber schleunigst tun ...“

Ja, das müssen die Kreisstädter, wollen sie nicht Woche für Woche mehr und mehr in den Tabellenkeller schlittern. Denn in diesem befindet sich die TSG als aktueller Oberliga-13. (zehn Punkte aus neun Spielen) eigentlich bereits. Dass man noch nicht von Abstiegskampf sprechen kann, liegt einerseits daran, dass die Saison noch jung ist und ferner daran, dass die Abstände zwischen den 18 Teams noch nicht allzu groß sind, ergo noch gar nichts entschieden ist.

Morgen um 15.30 Uhr strebt die TSG Balingen nun wieder nach einem Erfolgserlebnis. Um 11.45 Uhr (es besteht Mitfahrgelegenheit im Teambus) machen sich Volkwein und Co. zum FV Ravensburg auf und damit zum aktuellen Tabellendritten, der in nur acht Begegnungen sich schon 18 Zähler erspielte. Volkwein weiß um die Favoritenrolle der Gastgeber, um deren starke Ergebnisse, deren WFV-Pokalsieg, deren DFB-Pokal-Highlight gegen den FC Augsburg (0:2), weiterhin um deren Spielstärke, um die robuste Spielweise des Teams um Coach Wolfram Eitel, um dessen Torgefahr (der FVR stellt die zweitbeste Offensive der Liga). Doch der Balinger Trainer kennt auch seine Mannschaft. Vielleicht tauge seinen Jungs die Außenseiterrolle, mutmaßt Volkwein. Womöglich sei es gut, dass die TSG auswärts spiele und dabei auf eine Elf treffe, die das Spiel am Liebsten selber steuere, die über viel Ballbesitz komme. Denn es liegt, so hat etwa der 3:0-Auswärtssieg beim Ex-Regionalligisten Bahlinger SC gezeigt, den Kreisstädtern, wenn sie eher defensiv auftreten können und wenn der Gegner die TSG nicht zur Spielgestaltung zwingt – so wie dies die Kickers von den Balingern zuletzt verlangten. „Wenn der Gegner mit Mann und Maus verteidigt, tun wir uns derzeit schwer“, weiß der A-Lizenzinhaber, dem zuletzt eben die kreativen und erfahrenen Spieler verletzungsbedingt abhanden gekommen waren.

„Es ist klar, dass das eine ganz schwere Aufgabe wird für uns“, so Volkwein. „Wir sind der Underdog. Aber wir wissen um unsere Stärken. Und wir wollen in Ravensburg punkten.“

Aufrufe: 023.9.2016, 07:05 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor