2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Die Spieler der TSG Backnang feierten ausgelassen den Aufstieg. F: Seeger
Die Spieler der TSG Backnang feierten ausgelassen den Aufstieg. F: Seeger

TSG Backnang schafft den Sprung in die Oberliga

Wahnsinn der Schwaben im Hitzetopf im Breisgau

„Jungs beeilt Euch, wir müssen noch in die Murr zum Baden.“ Der Satz von Stephan Fichter steht bei den TSG-Fußballern für eins: Es gilt, einen großen Erfolg zu feiern. So wie gestern in Freiburg. Mit dem 4:1-Sieg im Rückspiel der Aufstiegsrelegation beim Freiburger FC schafften Markus Lang und seine Elf den Sprung in die Oberliga. Entsprechend hoch schlugen die Wellen der Backnanger Begeisterung und Stunden vor dem Bad in der heimischen Murr gab’s Sekt- und Bierduschen an der Dreisam.

„Meiner Mannschaft ist es egal, ob wir zu Hause oder auswärts spielen.“ Trainer Markus Lang behielt recht. Gestern in Freiburg bewies sein Team, dass der scheidende Coach die Kicker nach vier Jahren gemeinsamer Arbeit halt nur zu gut kennt. Trotz der 2:3-Niederlage im Heimspiel und eines 0:1-Rückstands nach 20 Minuten (Tor Josua Moser-Fendel) jubelten am Ende die Backnanger Kicker um Kapitän Oguzhan Biyik. Und das war absolut verdient. Denn eigentlich kam der Vizemeister der württembergischen Verbandsliga beim Südbadischen Zweiten nur in der Anfangsphase in Schwierigkeiten. Denn nach zehn Minuten übernahm der FFC das Kommando. Der junge TSG-Torwart Paul Kruse musste bei einem Freistoß von Mike Enderle das erste Mal auf der Hut sein (12.). Beim Innenpfostentreffer von Alexander Martinelli (18.) war Kruse bereits geschlagen, doch Keven Schlotterbeck kratzte den Ball noch von der Linie. Zwei Minuten später jubelte der Großteil der 2100 Zuschauer im Sportpark Dietenbach. Josua Moser-Fendel schoss den Deutschen Meister des Jahres 1907 vermeintlich in den Fußballhimmel.

Was am größten TSG-Erfolg seit dem WFV-Pokalsieg 1991 vielleicht die größte Leistung war: Lang und seine Mannschaft steckten den Kopf nicht in den Sand. Im Gegenteil: Sie gaben bei Temperaturen von über 30 Grad nun richtig Gas. Aus einer guten Mannschaft ragte die Mittelfeldzentrale mit Oguzhan Biyik und Sebastian Gleißner hervor und Julian Geldner, den Lang das erste Mal in dieser Saison ganz in die Spitze gestellt hatte, ragte heraus. Zusammen sorgten Geldner und Gleißner in der 25. Minute fürs 1:1, als der Ex-Reutlinger allein vor FFC-Schlussmann Tim Kodric den Ball ins Netz spitzelte. Als Geldner dann wieder einmal mit dem Ball in Richtung Strafraum zog, schaffte es Moser-Fendel nur, ihn mit einem Foul zu stoppen. Den Elfmeter verwandelte Stephan Fichter souverän zum 2:1 für Backnang. Die TSG war wieder zurück im Aufstiegsrennen. Und: Die Etzwiesen-Elf war nun am Drücker, hatte vor der Halbzeit durch Geldner und Mario Marinic gar noch zwei Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Doch daraus wurde nichts.

Die Freiburger Fans hatten den Pausenpfiff förmlich herbeigesehnt. Auch weil sie glaubten, dass sich ihre Mannschaft in der Halbzeit vielleicht wieder sammeln könnte, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Doch daraus wurde nichts. Die TSG ließ sich nicht mehr stoppen, startet gar mit einem richtigen Knaller in den zweiten Durchgang, als Athanasios Coutroumpas in der 46. Minute nach einem Solo die Kugel aus 16 Metern an den Pfosten jagte. Immer wieder ging ein Raunen durchs proppenvolle Stadion. Denn der FFC kam nicht mehr richtig ins Spiel. Das 3:1 für die Schwaben durch einen Klasse-17-Meter-Freistoß von Biyik war nur eine Folge der Backnanger Überlegenheit (58.). Dass Fichter nur sieben Minuten später mit einem weiteren Foulelfmeter, nachdem erneut Geldner nur regelwidrig gestoppt hatte werden können, an Kodric scheiterte, hatte nur aufschiebende Wirkung. Denn sechs Minuten später jagte der beste Mann auf dem Platz den Ball aus 14 Metern zum 4:1 ins lange Eck (71.). Spätestens da stand für TSG-Urgestein Walter Zanello fest: „Julian Geldner schießt die TSG in die Oberliga.“ Richtig. Zumal die Hausherren förmlich geschockt waren. In der Hitze kam von ihnen nun fast nichts mehr. Einzig ein Foulelfmeter von Mike Enderle hätte das zehn Minuten vor Schluss ändern können. Doch Backnangs Schlussmann Paul Kruse machte seinen Patzer wieder gut, nachdem er gegen Felix Dreher übermotiviert retten wollte und den Freiburger zu Fall gebracht hatte. Kruse parierte den Strafstoß. Backnangs 300 mitgereiste Fans durften sich fertig machen zur großen Sause. Erst unweit der Dreisam, dann daheim in der Murr.

Freiburger FC: Kodric – Faber, Garcia-Stein, Kevin Senftleber (69. Risch), Dreher – Sutter, Eggert (55. Züfle) – Moser-Fendel (75. Erdogan), Enderle, Martinelli – Marco Senftleber (59. Novakovic).
TSG Backnang: Kruse – Fichter, Jurczyk, Schlotterback, Schmid – Jungbluth, Gleißner, Biyik – Coutroumpas (85. Sessa) – Marinic (87. Dogan), Geldner (82. Kubitzsch).
Tore: 1:0 (20.) Moser-Fendel, 1:1 (25.) Gleißner, 1:2 (35., Foulelfmeter) Fichter, 1:3 (58.) Biyik, 1:4 (71.) Geldner. – Gelb-Rot: Gleißner (86.). – Schiedsrichter Fritch (Mainz). – Zuschauer: 2100.

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Aufrufe: 019.6.2017, 08:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor