2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
In Erwartung eines Schusses von PSV-Offensivakteur Patrick Fürst (Nummer 7) bringen sich die Flensburger Andreas von Diczelski (rechts) und André Hagge im Gästetor in Position. Foto: Malchow
In Erwartung eines Schusses von PSV-Offensivakteur Patrick Fürst (Nummer 7) bringen sich die Flensburger Andreas von Diczelski (rechts) und André Hagge im Gästetor in Position. Foto: Malchow

TSB Flensburg verschenkt zwei Punkte

Defensive des PSV Union Neumünster erneut in starker Verfassung

Die ungewöhnlich schwierigen Rahmenbedingungen drückten dem Spiel zwischen den SH-Ligisten PSV Neumünster und dem TSB Flensburg von Anfang bis Ende ihren Stempel auf. Dass die vor 108 zahlenden Zuschauern ausgetragene Begegnung torlos blieb, überraschte letztlich nicht.

Denn der schräg von der Seite peitschende Wind hatte es in sich und ließ eine gepflegte Darbietung des „schönen Spiels“ nicht zu. Nicht nur hohe und lange, zum Teil auch halb hohe oder gar flache Bälle stellten die Akteure beider Seiten vor einige Probleme. Die Gäste waren praktisch über 90 Minuten um spielerische Linie bemüht, während der auf ein 4-4-2-System veränderte PSV sich zumeist darauf beschränkte, dagegenzuhalten.

Gute Torchancen blieben eher Mangelware. Für Flensburg scheiterte Marcel Cornils in einer Eins-gegen-eins-Situation am gut parierenden PSV-Schlussmann Philipp Reinhold (18.), und Timo Carstensens Versuch wurde in höchster Not von PSV-Akteur Dominik Ulrich geklärt (42.). Auf der Gegenseite zielte Timo Nath nach gutem Angriff über Vanja Vranjes und Marc Barck aus der Distanz nur knapp vorbei (36.).

Nach der Pause wurde der nun vom Wind unterstützte TSB noch dominanter und verzeichnete etwa durch Carstensen (51.) und Hansen (55.), die beide an Reinhold scheiterten, einige gute Gelegenheiten. Ab Mitte der zweiten Hälfte ebbte der Ansturm der Grenzstädter aber ab, sodass der gut verteidigende, aber nur selten für Entlastung sorgende PSV das Unentschieden über die Zeit rettete.

Grund zur Zufriedenheit hatte der Polizei-SV Union trotz der zweiten Nullnummer hintereinander durchaus. Denn das torlose Remis gegen den TSB, der die vorherigen drei Aufeinandertreffen mit dem PSV jeweils klar für sich entschieden hatte, ist nicht nur auf Grund der tabellarischen Konstellation ein Erfolg. Es setzte auch die aus PSV-Sicht erfreuliche Serie von nun fünf Partien ohne Niederlage fort.

Überdies blieb die Elf von Trainer Danilo Blank auch im dritten aufeinander folgenden Spiel ohne Gegentor. Letztmals gelangen den „Ordnungshütern“ drei Begegnungen ohne Gegentreffer vom ersten bis zum dritten Spieltag der Saison 2013/14 – also vor über dreieinhalb Jahren.

Dass die äußeren Bedingungen keine unwesentliche Rolle spielten, war auch Blank klar: „Das war natürlich auf Grund der Bedingungen kein fußballerisches Schmankerl. Das ist bei den Witterungsverhältnissen aber sicherlich auch normal.“

Der Coach war mit dem Ergebnis absolut zufrieden, denn er wusste auch, dass es etwas schmeichelhaft war: „Der TSB hatte die bessere Spielanlage, war cleverer und hat gerade in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit mit Wind richtig Gas gegeben. Da kamen wir ein bisschen in die Bredouille, haben phasenweise fast jeden Ball wieder verloren. Das hat mir sehr missfallen.“

Die Systemumstellung zu einem 4-4-2 begründete der 42-Jährige mit dem Ausfall von Patrick Nagel und dem damit einhergehenden Fehlen eines „Zehners“. Außer für den Startelfdebütanten Vanja Vranjes, dem Blank gerade in der Defensive eine gute Leistung attestierte, fand der PSV-Trainer für die Innenverteidigung lobende Worte: „Mich freut besonders, dass wir auch ohne Felix Schulz, Yannick Hamann und Dustin Christophersen in der Abwehr gut gespielt haben. Zudem kam Paul Sachse auch noch aus einer Verletzungspause und hat das mit Kennet Braasch in der Innenverteidigung wie schon in Lägerdorf sehr gut gemacht.“

Gästetrainer Joachim Press war natürlich nicht ganz so begeistert von dem Resultat und gab zu Protokoll: „Man kann auf Grund der schwierigen Bedingungen zwar mit einem Punkt leben, aber gefühlt haben wir zwei Zähler verloren. Denn wir hatten vier Großchancen und Neumünster keine.“

Bei seinem Team fiel im zweiten Durchgang immer wieder der Begriff „Torgeilheit“. Die vermisste Press aber: „Wir waren in vielen Aktionen zu halbherzig und haben nicht den unbedingten Willen zum Torerfolg gezeigt.“

Dass er dennoch keine Auswechslungen vorgenommen hatte, begründete der TSB-Coach wie folgt: „Auf unserer Bank waren fast nur Angeschlagene oder Rückkehrer, und ich war mit der Gesamtleistung des Teams zufrieden.“

PSV-Infos am Rande: Nach Joe Gabriel und Lasse Blöcker (beide A-Jugend SpVg Eidertal Molfsee) hat der PSV seine Sommerzugänge Nummer drei und vier unter Dach und Fach gebracht. Mit Hannes Kracht vom Kreisligisten SG Padenstedt stößt ein 19-jähriger Verteidiger zu den „Ordnungshütern“, der bereits beim Lokalrivalen VfR SH-Liga-Luft schnupperte. Mit Finn Langkowski (27) wechselt eine erfahrene Sturmkante an die Stettiner Straße. Der 1,93-Meter-Hüne vom TSV Schilksee kommt mit der Empfehlung von 96 SH-Liga-Treffern.

PSV:
Reinhold - Casper, Braasch, Sachse, Michalowski - Ulrich, Gülbay, Nath, Vranjes (81. B. Schmidt) - W. Schmidt (46. Fürst), Barck.

TSB Flensburg:
Hagge - Lorenzen, Hansen, von Diczelski, Hassanoglu - Sohrweide, Cornils, Laß - Butzek, Kossowski, Carstensen.

SR: Maschmann (Molfsee).
Zuschauer: 108 zahlende.
Tore:
Fehlanzeige.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 019.3.2017, 18:00 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor