2025-12-03T05:51:34.672Z

Vereinsnachrichten
<b>F: Christian Hedler</b>
<b>F: Christian Hedler</b>

Trümner aus dem Kader gestrichen

Benjamin Trümner wird bis Saisonende nur noch in der U19 eingesetzt +++ Zerwürfnis mit Trainer Uwe Wolf

Der aufgehende Stern des U18-Nationalspielers Benjamin Trümner in Diensten des KSV Hessen ist bereits wieder am Firmament verschwunden. Nach einem Zerwürfnis mit Trainer Uwe Wolf wird Trümner bis zum Sommer und seinem Wechsel in die A-Jugend der TSG Hoffenheim nur noch in der U19 des KSV in der Hessenliga eingesetzt.

Wie schnell es doch alles ging - im Sommer 2012 wechselte der 17-jährige Mittelfeldspieler Benjamin Trümner vom SC Neukirchen zum KSV Hessen Kassel. Schnell stach er dort durch Leistung hervor und wurde in der U19 eingesetzt. Hinzu kam die Tatsache, dass er durch Auftritte in der Hessen-Auswahl den U18-Nationaltrainer Horst Hrubesch auf sich aufmerksam machen konnte. Es folgte die erste Nominierung in die Jugendauswahl der deutschen Nationalmannschaft. Im Januar beförderte ihn dann Kassels Trainer Uwe Wolf in den Regionalliga-Kader mit der Absicht, ihn langsam aufzubauen. Aus dem "langsam" wurde jedoch nichts, da Trümner bereits beim Triumph des KSV Hessen beim Hallenturnier SunExpress Cup groß aufspielte. So erzielte er unter anderem den Siegtreffer im Halbfinale gegen Drittligist Offenbacher Kickers und sicherte sich schnell die Zuneigung der Löwen-Anhänger.

Trümner spielte mit offenen Karten und erklärte, dass er nur bis Sommer beim KSV bleiben würde - nachvollziehbar, würde man ein solches Talent doch ohnehin nicht lange halten können. In Sachen Vereinstreue sind die KSV-Seele verwöhnt und der Blick ein wenig getrübt - besonders durch das große, aber seltene Glück der langjährigen Dienste von "Fußballgott" Thorsten Bauer. Bald darauf erfolgte denn auch die Verpflichtung Trümners durch die TSG Hoffenheim, deren fußballerische Jugendausbildung bundesweit anerkannt und respektiert wird. Das junge Mittelfeldtalent kam in mehreren Testspielen des KSV zum Einsatz und überzeugte dort erneut mit mehreren Torvorlagen und technisch ansehnlichem Fußball. Somit hatte Uwe Wolf ihn denn auch beim Rückrundenauftakt gegen TuS Koblenz auf der Bank sitzen. Für 21 Minuten konnte Trümner dann Regionalliga-Erfahrung sammeln, doch die 1:3-Niederlage konnte er dabei nicht abwenden. Eine Woche später sollte Benjamin Trümner dann eine weitere Chance beim Spitzenspiel in Elversberg erhalten, doch dann kam alles anders.

Uwe Wolf zufolge erschien Trümner nicht zur Abfahrt der Mannschaft in Richtung Saarland. Beim folgenden Telefonat teilte Trümner dem Trainer mit, dass er keine Perspektive mehr beim KSV sehe. Für Uwe Wolf ließ Trümner somit seine Mannschaftskameraden im Stich und verlor daher seinen Platz im Kader. Wolf zeigte sich enttäuscht vom Verhalten des 17-jährigen. Bei den folgenden Spielen gegen Alzenau und in Kaiserslautern war Trümner nicht dabei. Derzeit befindet er sich im Kreise der deutschen U18-Nationalmannschaft und bereitet sich dort auf die Länderspiele gegen Frankreich (am Freitag) und die Niederlande (am Dienstag) vor. Zu einem Statement war Trümner nicht bereitet, betonte, dass seine Konzentration derzeit der Nationalmannschaft gelte. Sein Vater Matthias Trümner äußerte sich allerdings gegenüber der HNA und erklärte, dass sich die Situation vor der Fahrt nach Elversberg anders entwickelt habe.... dass Trümner die Abfahrtszeit des Mannschaftsbusses nicht bekannt war, dürfte dabei aber eher in die Kategorie "Der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen" einzuordnen sein.

Ohne Zweifel hat sich der junge Mittelfeldspieler an einem Spagat versucht. Wenn die A-Jugend, das Fachabitur und die Trainingszeiten der Regionalliga-Mannschaft (plus gelegentliche Länderspiele) nicht unbedingt alle miteinander vereinbar sind, so dürfte dies verständlich sein. Auch dass sich ein 17-jähriger beim Zeitaufwand für all diese Dinge verkalkulieren kann, liegt absolut im Bereich des möglichen. Doch ausschlaggebend ist immer noch die Weisung des verantwortlichen Trainers. Nach Angaben von Matthias Trümner hatte Uwe Wolf darum gebeten, dass der junge Trümner weiterhin zur Verfügung stehe, was angesichts zahlreicher Verletzungen im KSV-Kader in den letzten Wochen eine logische Reaktion sein dürfte. Wer dann unentschuldigt fehlt, hat nunmal die Konsequenzen zu tragen. Für die restliche Saison spielt Benjamin Trümner also in der U19-Hessenliga und der U18-Nationalmannschaft... und ab der kommenden Saison dann im Trikot der TSG Hoffenheim.

Aufrufe: 020.3.2013, 04:11 Uhr
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