2024-03-28T15:56:44.387Z

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Sorgte für das 1:1 des SV Weil: Yannik Weber | Foto: Matthias Konzok
Sorgte für das 1:1 des SV Weil: Yannik Weber | Foto: Matthias Konzok

Trotz Unterzahl: Weil erkämpft sich Remis gegen Kirchzarten

1:1-Unentschieden im Nonnenholz +++ Ousman Njie der tragische Held

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Gemischte Gefühle beim SV Weil: Die Heidenreich-Elf hat sich trotz Unterzahl ein 1:1 gegen den SV Kirchzarten erkämpft. Damit setzt sich eine positive, aber auch eine negative Serie fort.
Sein Arbeitstag war beendet. Unfreiwillig. Auch deshalb dauerte es, bis der Weiler Ousman Njie den Rasen im Nonnenholz tatsächlich verlassen hatte. Hadernd zog der 19-jährige Offensivspieler von dannen. Gerade noch der umjubelte, auf einmal der tragische Held. In der 59. Minute hatte Njie mit einem perfekten Pass in die Gasse den 1:1-Ausgleich durch Yannik Weber eingeleitet. Vier Zeigerumdrehungen später sah er die Rote Karte. Njie presste gegen den Aufbau der Gäste, stürmte auf Torhüter Raphael Baumann zu und sprang mit gestrecktem Bein in dessen weiten Schlag. Den Ball verpasste der junge Gambier, traf dafür den Kirchzartener Schlussmann, der sich am Boden wälzte. Nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten stellte Schiedsrichter Sandro Pinna den Weiler vom Platz. Nicht geschickt sei der Zweikampf gewesen, sagte Weils Coach Maximilian Heidenreich. Mit der Roten Karte konnte er sich jedoch nicht anfreunden, denn "es war nicht so schwerwiegend". Baumann habe daraus mehr gemacht als es wirklich gewesen sei.

Freilich nutzte den Gastgebern all der Hader nicht. Bereits nach zwei Minuten waren sie in Rückstand geraten, als Axel Damjanov das tat, was ein Torjäger zu tun hat: Goldrichtig stehen und einnetzen. Nach einem Einwurf schaltete der Kirchzartener im Strafraum schnell und schob zum 1:0 für die Gäste ein. "Unser Matchplan ist voll aufgegangen", sagte SVK-Coach Dylan Bamarni. Früh übte die Elf von Bamarni und Maxhun Haxhija Druck aus, erarbeitete sich Chancen. Trainerkollege Heidenreich hingegen musste feststellen, dass "wir in den ersten Minuten noch nicht so recht auf dem Platz waren".

Zu große Lücken im Weiler Spiel

Doch das änderte sich, allen voran Fabian Kluge hätte durchaus den Rückstand frühzeitig egalisieren können. Doch immer war beim Abschluss noch ein Kirchzartener im Weg. Und oftmals standen sich die Weiler auch selbst im Weg. Bis vor den gegnerischen Strafraum agierten die Gastgeber ansehnlich, griffen variabel an. Doch dann haperte es an den finalen Pässen, oder die Weiler liefen sich fest, anstatt sich durchzukombinieren. Kirchzarten verteidigte hingegen clever, stand oft mit acht Mann hinter dem Ball. Auch weil es die Heidenreich-Elf verpasste, in den richtigen Momenten nachzurücken. Oft klaffte zwischen dem Offensivtrio Kluge, Njie und Almin Mislimovic eine 20 bis 30 Meter große Lücke zum Rest der Weiler Elf, die noch in der eigenen Hälfte nach vorne trabte. . "Wir haben keinen Rückraum, keine zweite Abwehr" bemängelte der Weiler Coach. Stoppten die Gäste die erste Angriffswelle, gelangten sie zum einen schnell in Ballbesitz, zum anderen hatten sie die nötige Zeit, um die eigene Offensive anzukurbeln.

Nach 42 Minuten war Weil schließlich im Glück, dass Nino Tumminaro aus der Drehung nur den Pfosten traf. So gingen die Hausherren mit Schwung und weiterhin nur einem Tor Rückstand in den zweiten Durchgang. Das Weiler Angriffsspiel wirkte nun etwas flüssiger und gipfelte in Njies Pass auf Weber. Nach dem Ausgleich war das Momentum, so Heidenreich, auf Seiten des SVW - ehe seine Elf dezimiert wurde. Doch der Platzverweis spielte Kirchzarten nicht in die Karten. Es mangelte am Flügelspiel, brachten Bamarni und Haxhija das Gäste-Manko auf den Punkt. Die Räume, die Weil bot, nutzte Kirchzarten nicht aus.

Kirchzarten: "Nicht zufrieden mit der Leistung"

Die Gastgeber ackerten zudem mit viel Leidenschaft. "Fußballerisch können wir sicher besser spielen", bilanzierte Heidenreich. Aber was Einsatz und Wille anbelangt, da konnte er seiner Elf keinen Vorwurf machen. So waren es auch die Weiler, die trotz Unterzahl die besseren Offensivaktionen verzeichneten. Der Kirchzartener Motor stotterte hingegen bis zum Schlusspfiff. "Wir sind nicht zufrieden mit der Leistung", sagte Haxhija. Doch klar ist: Ein Remis in Weil ist für den Aufsteiger und Tabellendritten "kein Beinbruch" (Bamarni). Der SV Weil verpasste es, den Rückstand auf den Konkurrenten zu verkürzen. Zuhause ist die Heidenreich seit vier Partien ohne Sieg. Doch dafür hat eine Serie der Weiler weiterhin Bestand: Seit sechs Spielen ist der SVW ungeschlagen.

SV Weil - SV Kirchzarten 1:1 (0:1)
Weil: Düster, Boukaka (46. Sowe), Groß, Kluge, Obradovic, Mundinger, Do Le, Njie, Mislimovic, Weber (90. Strazzeri), Kaiser (85. Elsasser).
Kirchzarten: R. Baumann, Vogelgsang, Tumminaro (64. Boya), Sutter (46. Rama), S. Baumann, Haxhija, A. Damjanov, Mücke, Althauser (58. Gutmann), Scherer (66. Hevler), U. Damjanov.
Tore: 0:1 Axel Damjanov (2.), 1:1 Weber (59.).
Rot: Njie (63./Weil/Grobes Foulspiel).
Schiedsrichter: Sandro Pinna (Geisingen).
Zuschauer: 180.
Aufrufe: 029.10.2016, 19:27 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor