2024-04-25T14:35:39.956Z

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Dominik Schönhöfer fühlt sich in Großbardorf pudelwohl und hat seinen Kontrakt frühzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. F: Meier
Dominik Schönhöfer fühlt sich in Großbardorf pudelwohl und hat seinen Kontrakt frühzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. F: Meier

Trotz personeller Engpässe: Die erstaunliche Gallier-Saison

Großbardorf liegt zur Winterpause auf Meisterkurs und wird die Lizenz für die Regionalliga beantragen +++ Schönhöfer bleibt auch in der nächsten Saison Cheftrainer

Sonnige Aussichten für den TSV Großbardorf: Die Unterfranken überwintern als souveräner Spitzenreiter der Bayernliga Nord und liegen mit 47 Zählern auf Meisterkurs. Auch wenn der Regionalliga-Aufstieg definitiv kein Muss wäre, so werden die Grabfeld-Gallier dennoch – wie im Vorjahr – einen Lizenzantrag stellen. Zudem haben sich die TSV-Verantwortlichen und Cheftrainer Dominik Schönhöfer in der Winterpause schnell und unkompliziert auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Der 45-Jährige wird die Bardorfer Kicker auch in der Spielzeit 2016/17 anleiten. Weil der Kader wegen einiger Langzeitverletzter doch recht dünn ist, werden die Youngster Joe Etzel und Jannik Schleelein bei der ersten Mannschaft mittrainieren.
"Wir wollten nach dem fünften Platz in der vorigen Saison wieder oben mitspielen. Da kann man ja nicht sagen, wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Und weil wir wieder oben dabei sind, werden wir auch wieder wie im vorigen Jahr die Lizenz für die Regionalliga beantragen. Aber es kann in der Restrückrunde noch viel passieren, das haben wir ja in der Frühjahrsrunde 2015 gesehen", will sich Großbardorfs Abteilungsleiter Bernhard Leicht noch zu keiner Prognose hinreißen lassen. Das Thema Aufstieg wird aber in dem kleinen unterfränkischen Dorf im Landkreis Bad Neustadt an der Saale bewusst auf Sparflamme gehalten. "Bei uns redet niemand vom Aufstieg. Wir sind zwar alle sehr froh, wie die bisherige Saison gelaufen ist. Das war wirklich nicht zu erwarten. Und daher freuen wir uns über den Zwischenstand, wissen aber auch, dass noch ein schweres Stück Wegstrecke vor uns liegt", resümiert Trainer Dominik Schönhöfer. Die Voraussetzungen waren dabei vor dieser Spielzeit alles andere als gut. Toptorjäger Alexander Mantlik, der in den letzten Jahren 50 Treffer für den TSV erzielt hat, verabschiedete sich im Sommer zum 1. Suhler SV. Michael Gabold verließ den Verein und schloss sich den Sportfreunden Herbstadt an. Torhüter Julian Schneider, wie Gabold ein Bardorfer und in der vorigen Spielzeit der Stammkeeper, fängt nun für den 1. FC Schweinfurt 05. Zudem verließ während der Vorbereitung Offensivkraft Pascal Stahl den Verein und läuft nun für den Ligakonkurrenten 1. FC Sand auf. "Das waren für uns denkbar schwierige Voraussetzungen. Zu einem Testspiel sind wir, weil wir nur so wenig Spieler hatten, nur mit elf Mann gefahren", erinnert sich Schönhöfer an die schwierige Sommervorbereitung.

Schönhöfer: »Wir sind wie eine große Familie. Das macht es in der Summe aus.«

Schönhöfer muss im wöchentlichen Trainingsbetrieb ohnehin auf drei Spieler verzichten. Denn Björn Schönwiesner (Dresden), André Rieß (Erfurt) und Tobias Breunig (Jena) weilen während der Woche beruflich abseits von Großbardorf und können daher nicht zum Training kommen. "Wir hatten zum Auftakt in die Wintervorbereitung zwei Torhüter und 13 Feldspieler. Wir sind im Training wirklich dünn besetzt, auch, weil wir einige Verletzte haben", berichtet der Chefcoach. Nach wie vor fehlen Lucas Fleischmann, Aaron Friedel, Markus Kirchner, Marcel Hölderle und Manuel Ganz. Daher sind nun die beiden Youngster Joe Etzel und Jannik Schleelein von der U19 bzw. der U23 zum Trainingsbetrieb der "Ersten" beordert worden. In der Halle hat sich nun auch noch Markus Neder an der Schulter verletzt, auch er wird länger ausfallen. "Das ist natürlich alles schwierig. Auch in der Vorbereitung müssen wir zum Beispiel auf Asphalt laufen, haben weniger gute Bedingungen, wie viele andere Konkurrenten. Zudem können wir uns auch keine Neuverpflichtungen wie andere Vereine leisten. Wir sind da gegenüber anderen schon ein wenig im Nachteil", betont Schönhöfer, der das aber nicht als Kritik verstanden wissen will. Vielmehr versucht der 45-Jährige zu erklären, warum die Grabfeld-Gallier trotz aller Widrigkeiten so erfolgreich sind: "Durch die Personalknappheit sind wir noch enger zusammengerückt. Hinzu kommt, dass bei uns im Verein alle an einem Strang ziehen, alle unterstützend wirken. Wir sind wie eine große Familie, auf und neben dem Platz. Das macht es in der Summe aus." Denn der TSV kassierte erst am zwölften Spieltag die erste Niederlage, hat überhaupt erst zwei von 21 Partien verloren. "Wir wollen natürlich versuchen, so gut wie möglich abzuschneiden. Aber wir hatten im vorigen Jahr nach der Winterpause Probleme, sind in der Tabelle etwas zurückgefallen. Das kann natürlich wieder passieren", so Schönhöfer. Sollte es am Ende nur für Platz drei reichen, dann wäre das kein Beinbruch für den TSV Großbardorf, dessen junge Mannschaft mit einem Schnitt von 23 Jahren schon viel geleistet hat. Zunächst aber muss sich die Konkurrenz gewaltig strecken, um die Bardorfer von der Tabellenspitze zu verdrängen.





Die Fieberkurve des TSV Großbardorf:












Aufrufe: 022.1.2016, 14:30 Uhr
Dirk MeierAutor