Trotz Kampf fehlten FC Kleve die Ideen

Lediglich ein paar Schüsse - meist aus der Distanz getreten - prüften den gegnerischen Torhüter Timo Giese. Für eine wirkliche Gefahr sorgte keiner dieser Versuche, was auch auf den Zuschauerrängen nicht unbemerkt blieb. Als Tanju Acikgöz in der Nachspielzeit der Partie um einen Abschluss im Weseler Sechzehnmeterraum kämpfte, meinte ein Klever Anhänger enttäuscht: "In der vorherigen Saison saß so etwas." Nun sprang nicht einmal ein Torschuss dabei herum und die Klever durften sich auch nicht über die 0:2 (0:1)-Niederlage beschweren.

Verdient gehabt hätten sie einen Punkt lediglich aufgrund ihrer Einstellung, die insgesamt stimmte. "Jeder Spieler war heute sehr engagiert. Das war in Ordnung", lobte FCK-Trainer Thomas von Kuczkowski. Nach einer Erklärung, warum es trotzdem nicht mit einem Auswärts-Erfolg klappte, musste er jedoch suchen. "Der Platz war nicht so gut zu bespielen und die Weseler haben das mit ihrer engstehenden Abwehr auch einfach gut gemacht. Da kam heute einiges zusammen", so "Kucze", der unter der Woche einige Grippekranke zu beklagen hatte.

Doch daran allein hat es gegen Wesel sicherlich nicht gelegen. Vielmehr fehlte den Rot-Blauen der nötige unberechenbare Spielwitz nach vorne, der die Klever Offensive vor längerer Zeit mal ausgemacht hat. Am Sonntag konnte kein Offensivspieler trotz einer couragierten Leistung wirklich überzeugen. Eine einzige schön herausgespielte Kombination mehrerer Klever gab es nur in der 13. Spielminute: Eingeleitet hatte diese Mike Terfloth mit einer Balleroberung an der Mittelfeldlinie. Anschließend tanzte er gleich mehrere Gegenspieler regelrecht aus und leitete auf Stefan Osman-Reinkens weiter, der wiederum auf Tanju Acikgöz ablegte. Dieser hätte auch bereits selber einen Schussversuch wagen können, doch er passte nochmal auf Jan-Luca Geurtz. Der einzige waschechte Stürmer in der rot-blauen Startelf wurde direkt von mehreren Weseler Akteuren bedrängt, die er nur noch anschießen konnte.

Auch wenn die Gastgeber weniger für ein gutes Landesliga-Spiel taten, waren sie offensiv doch gefährlicher und vor allem effektiver. Nachdem bereits in Minute sieben Lukas Ehrhardt mit einem beherzten Eingreifen eine gute Weseler Möglichkeit verhinderte, hatten die Klever in Minute 35 weniger Glück: An einen Schuss von Alpay Erdem aus halbrechter Position kam FCK-Keeper Sascha Horsmann zwar scheinbar noch mit dem Fuß heran, doch der Ball kullerte trotzdem ins Netz zum Weseler 1:0. Kurz vor dem Pausenpfiff verfehlte zudem ein Kopfball von Necati Güclü knapp sein Ziel.

Elf Minuten nach dem Wiederbeginn bewahrte Sascha Horsmann seine Elf vor einen noch höheren Rückstand. Der Tabellenletzte fand in der 77. Minute noch eine Lücke in der Schwanenstädter Defensive und Kitischa Lukas Gutenberger markierte das 2:0 für Wesel.