2024-04-25T08:06:26.759Z

Vereinsnachrichten
Oft stehen sie in der Ð, hier stehen sie   auf dem Dach des Ð-Medienhauses: Mansur Faqiryar (von rechts), Alexander Nouri und Klaus Berster trafen sich zu einem Foto- und Gesprächstermin. Christian J. Ahlers
Oft stehen sie in der Ð, hier stehen sie auf dem Dach des Ð-Medienhauses: Mansur Faqiryar (von rechts), Alexander Nouri und Klaus Berster trafen sich zu einem Foto- und Gesprächstermin. Christian J. Ahlers

Trio bündelt Kräfte für Kinder-Projekt

In Afghanistan kennt Mansur Faqiryar fast jeder. Der Ex-Nationaltorwart ist ein Volksheld, nachdem er dem Nationalteam im Halbfinale der Südasien-Meisterschaft ...
2013 gegen Nepal (1:0, Faqiryar hielt zwei Elfmeter) und im Endspiel gegen Indien (2:0) den Kasten sauber hielt. Auch in Oldenburg kennen den 31-Jährigen viele, schließlich war er dort jahrelang Torhüter des Fußball-Regionalligisten VfB und Oldenburgs Sportler des Jahres 2013.

Seit kurzem wird Faqiryar auch in anderem Kontext erkannt. Am Samstag im Bremer Weserstadion zum Beispiel. Ursache dafür ist der Fernsehauftritt im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF vor etwa einem Monat, als er mit Werder-Trainer Alexander Nouri seine Stiftung vorstellte, in der Nouri als Kurator fungiert.

Seit 2014 setzen sich die beiden, die sich aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Oldenburg kennen, in Afghanistan für Kinder und Jugendliche ein. Diese sollen unter anderem die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen. Am Sonntag trafen sich Faqiryar und Nouri nun mit Treuhänder Klaus Berster, Ehrenpräsident des VfB, sowie Elham Mahdawi und Clara Tönnesmann aus dem Stiftungsteam. Auf Einladung der NWZ fand die Besprechung des Stiftungsgremiums im Medienhaus an der Oldenburger Peterstraße statt. Für Fotos und Videos stellte die NWZ, die die Stiftung gern unterstützt, ihr Dach sowie ihre Räume zur Verfügung. Über die anstehende Vertragsverlängerung bei Werder wollte Nouri am Sonntag noch nicht sprechen, am Montag wurde der Deal dann bekanntgegeben.

"Das war eine tolle Überraschung, als Mansur aus dem Publikum kam", berichtete Nouri über den TV-Abend. Das habe die Sendung für ihn abgerundet: "Es ist mir wichtig, zu zeigen, dass es auch andere wichtige Dinge neben dem Fußball gibt." Viele Leute haben ihn seitdem auf die Aktion angesprochen wie eben auch Faqiryar selbst. "Alex ist cool damit umgegangen", sagte Faqiryar und sprach seinen Dank aus, dass Nouris "Entschädigung" für den TV-Auftritt in ein Stiftungsprojekt geflossen ist, nämlich in "Kicking Mazar-e-sharif".

In der afghanischen Stadt ermöglicht Faqiryars Stiftung nun 20 Kindern im Alter von 10 bis 15 Jahren, die sonst auf der Straße Fußball spielen, ein Jahr lang das Training, auf einem Platz, mit einem Trainer. Als nächstes will der 31-Jährige Ähnliches in der Hauptstadt Kabul verwirklichen, wo er sich den ganzen Februar aufgehalten hat. Er sei regelmäßig in Afghanistan, erzählt Faqiryar etwa zweimal im Jahr, "je nach Bedarf".

Auch Berster will demnächst nach Afghanistan fliegen, um sich vor Ort für die Stiftung stark zu machen. "Am Anfang war es schwierig, aber jetzt rollt es etwas besser", meint der 81-Jährige, der die Kontenbewegungen überwacht: "Es geht kein Euro vom Konto der Stiftung ohne meine Unterschrift." Außerdem kontrolliere das Stiftungshaus Bremen die Ausgaben. Auch Berster hat seit dem TV-Auftritt seiner Verbündeten einen "Aufwind" verspürt.

Folglich freut sich Faqiryar sehr über die hierzulande prominente Unterstützung: "Alex ist ein großer Gewinn für uns. Es ist toll, dass wir so viele positiv verrückte Leute in unserem Team haben."

Aufrufe: 016.5.2017, 09:32 Uhr
Mathias FreeseAutor