Nervenstarker Gustav Schulz sichert Titel

Die Erleichterung war riesengroß, als Schiedsrichter Dominik Franklin die Partie gegen 16.16 Uhr nach dreiminütiger Nachspielzeit abpfiff. „Wir waren trotz früher Führung über weite Strecken ziemlich nervös. Kell hat es uns aber auch sehr schwer gemacht. Sie haben hier einen richtig guten Ball gespielt“, erkannte SG-Coach Schulz an. Sein Pendant Werner Berger blickt zwar auf eine „tolle Saison meiner Jungs“ zurück; ihm war aber die Enttäuschung über die Niederlage an der Mosel deutlich anzumerken: „Wir hatten immer wieder gute Möglichkeiten, waren gewiss nicht die schlechtere Mannschaft. Und am Ende hätten auch wir noch einen Elfmeter bekommen können.“ Damit spielte er auf eine etwas zu ungestüme Rettungstat von Gustav Schulz im eigenen Strafraum an, bei der er voll die Beine von Carsten Bach traf.

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Gäste starten gut

Vor 350 Zuschauern hatten die Gäste vom Hochwald die beiden ersten Chancen. Zunächst schoss Tim Justinger knapp vorbei (3. Minute), dann war es Johannes Huwer, der um Haaresbreite das Ziel verfehlte (7.). Ein langer Einwurf, den Nico Schulz, an den zweiten Pfosten schleuderte, köpfte Gustav Schulz ein (9.). Die SG Pölich hatte das Geschehen zunehmend besser im Griff. Umso überraschender fiel in der 39. Minute der Ausgleich. Beim 25-Meter-Freistoß von Tim Justinger machte der ansonsten sehr souveräne und ausgezeichnet haltende Joshua Hülsmann eine unglückliche Figur, indem er den Ball durch die Hände gleiten ließ.

Nach der Pause setzte Kell zunehmend alles auf eine Karte – nur ein Sieg hätte der Berger-Elf wirklich geholfen. Justinger verfehlte das Tor nach einer gelungenen Kombination aber knapp (49.), dann schoss Sascha Biewer drüber. In der 61. Minute rettete Hülsmann nach einem Schuss von Edine Rasani-Nour. Zwei Minuten später zeigte Schiri Franklin auf den Punkt: Marco Müller hatte Maikel Picko von den Beinen geholt. Spielertrainer Schulz höchstpersönlich trat an und verwandelte ohne Nerven zu zeigen höchst souverän.

Pölich hält dagegen

Kell rannte an, versuchte es mit dem Mute der Verzweiflung. Doch die Pölicher hielten mit großer Leidenschaft dagegen und brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Glück hatte die SG nicht nur beim ausgebliebenen Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit, sondern auch beim Schlenzer von Justinger, den einige Zuschauer bereits im SG-Tor sahen.

Während Staffelleiter Rudi Krein bereits wenige Minuten nach Spielende unter dem großen Jubel von Mannschaft, Verantwortlichen und Fans die offizielle Ehrung vornahm und den obligatorischen Ball überreichte, bezog Meistermacher Schulz auch Stellung zu seiner Zukunft: „Im Laufe der Woche sage ich, was ich nächste Saison mache. Jetzt trinken wir erstmal gemütlich ein Bierchen.“

Meistermacher Gustav Schulz:

SG Pölich– SV Kell 2:1

SG Pölich: Joshua Hülsmann –, Lukas Kollmann, Marc Reichert, Nico Schulz, Philipp Klappert, Jonas Koch, Michael Scholtes, Gustav Schulz, Maikel Peters, Matthias Micheln (70. Pascal Meyer, 79. Tobias Schu), Sandro Kreten (51. Maikel Picko)

SV Kell: Sebastian Thielen, Sascha Biewer, Jonas Hans, Johannes Lehnen, Max Lauer, Niklas Becker, Tim Justinger, Jakob Reichert, Marco Müller, Johannes Keil (76. Martin Klaeser), Carsten Bach

Zuschauer: 350 – Schiedsrichter: Dominik Franklin (Wittlich)

Tore: 1:0 Gustav Schulz (9.), 1:1 Tim Justinger (39.), 2:1 Gustav Schulz (63.).