2024-04-16T09:15:35.043Z

Vereinsnachrichten
Zwei Männer bauen eine Tribüne: VfR-Vorsitzender Gerd Grümmer (rechts) freut sich sichtlich über den Einstieg von Bernd Hagen bei Rasensport. Hinten links ist der ebenfalls gut gelaunte Trainer Thomas Möller zu erkennen. Foto: Schmuck
Zwei Männer bauen eine Tribüne: VfR-Vorsitzender Gerd Grümmer (rechts) freut sich sichtlich über den Einstieg von Bernd Hagen bei Rasensport. Hinten links ist der ebenfalls gut gelaunte Trainer Thomas Möller zu erkennen. Foto: Schmuck

Tribünenbau nach dem Abstieg: VfR macht mobil

Nach dem Sturz aus der Regionalliga blickt Rasensport vorwärts

Einmal schütteln, einen großen Haken setzen und nach vorne schauen: Beim VfR Neumünster hat man das Kapitel Regionalliga begraben, nach dem Abstieg schreiten nunmehr die Planungen für die Saison 2015/16 in der Schleswig-Holstein-Liga voran. Auf einer Sponsorenveranstaltung im Hotel ,,Altes Stahlwerk" wurden die ersten Eckpfeiler auf dem Weg in die Zukunft vorgestellt. Rund 25 Gäste durfte Vereinsboss Gerd Grümmer an der Rendsburger Straße begrüßen.

,,Wir sind stolz darauf, dass uns praktisch alle Sponsoren die Treue halten und unseren Weg auch eine Klasse tiefer mitgehen. Dies ist gewiss ein Verdienst meiner Mitstreiter im Vorstand", sagte Grümmer, der einzig den schon länger feststehenden Verlust das potenten Trikotsponsors mybet.de und die Abmeldung eines langjährigen Fördervereinsmitgliedes beklagte. Offen ist noch, wer zukünftig auf den Jerseys der Lila-Weißen werben wird. Grümmer kündigte einen Vertragsabschluss für die kommenden Tage an. Erhalten bleibt die VR Bank als Sponsor auf den Hosen.

,,Wenn der VfR es möchte, werden wir den Vertrag um ein Jahr verlängern", erklärte Matthias Lau, Vorstandsmitglied des Kreditinstituts und Wirtschaftsrat der ,,Veilchen" zugleich. Laus Lächeln quittierte Grümmer mit einem ebensolchen. Zum Teil hochrangige Vertreter aus verschiedenen Branchen gaben sich ein Stelldichein, unter ihnen der Neumünsteraner Bauunternehmer Bernd Hagen. ,,Er ist unser Hauptgewinn" bezeichnete Grümmer den Mann, der sich in Neumünster auch schon beim Polizei-SV Union und dem TS Einfeld engagiert(e). Mit Hagen und dessen Möglichkeiten soll nun ,,ein Traum" (O-Ton Grümmer) wahr werden.



Einer geht, einer kommt: Heides Sebastian Sältz (rechts), hier im Duell mit dem zum PSV wechselnden VfR-Kapitän Patrick Nagel, ist einer von bislang zwei externen Neuzugängen bei Rasensport.Schmuck


,,Wir werden im Sommer die überdachte Tribüne fertig stellen und hoffen, dass bereits zu Saisonbeginn Anfang August diese genutzt werden kann", verriet der Clubboss. Auf der Westseite des Stadions (beim Sprecherturm) sollen künftig 500 Stehplatz- und zwischen ein- bis zweihundert Sitzplatzbesucher wind- und wettergeschützt Fußball genießen dürfen. Die jetzige (unüberdachte) Sitzplatztribüne wird es dann nicht mehr geben, mit dem Vermieter dieses Stahlrohrkonstrukts solle, so Grümmer, in Kürze eine Einigung erzielt werden. Seit dem Aufstieg in die damals erstklassige Oberliga Nord vor 60 Jahren geistern Pläne eines VfR-Tribünenbaus durch Neumünsters Fußballszene, umgesetzt hat sie bis dato niemand. Ausgerechnet nach einem Abstieg könnte also nun die unendliche Geschichte um die altehrwürdige Arena an der Geerdtsstraße tatsächlich einen Schlussakt erfahren.

Als ,,Mörderaufgabe" bezeichnete Grümmer den Berg an Arbeit, vor dem Trainer Thomas Möller steht. Alle Leistungsträger verlassen den Club, mit den Mittelfeldspielern Beytullah Bilgen (NTSV Strand 08) und Sebastian Sältz vom Heider SV stehen die ersten externe Neuzugänge fest. Besonders Letzterer ist dem VfR aus seiner Zeit bei der Husumer SV und dem FC Sylt als Gegenspieler gut bekannt. Ein ums andere Mal agierte Sältz dabei sehr auffällig.

Unterstützung erhält Möller bei seinem Job im Umfeld von Sven Boy. Der Ex-Zweitligaprofi (Bielefeld, Bochum, Fürth und Lübeck) und einstige Kapitän von Holstein Kiel soll dabei seine Kontakte spielen lassen. ,,Wir werden sehr viel Wert darauf legen, dass die Neuzugänge charakterlich passen", betonte der 38-Jährige.

Derweil gab Grümmer erste sportliche Ziele preis. ,,Der PSV macht einen guten Job", lobte er den Nachbarn und zukünftigen Ligarivalen. ,,Es ist unser Ansporn, dem etwas entgegenzusetzen. Zumal wir die Nummer 1 in der Stadt sind (ununterbrochen seit 1951, Anm. d. Red.), und diese Position wollen wir ausbauen. Zum drohenden Neun-Punkte-Abzug wegen zu weniger Schiedsrichter äußerte sich der Kaufmann vorsichtig optimistisch. ,,Das lösen wir nächste Woche", versprach Grümmer und kündigte die Gründung einer neuen Spielgemeinschaft im Jugendbereich an, mit deren Hilfe das Damoklesschwert beseitigt werden soll. Die Problematik des schlechten Geläufs an der Geerdtsstraße könne indes nicht ad hoc vom Tisch gefegt werden. ,,Wir werden den A-Platz im Sommer vernünftig präparieren, mehr geht allerdings im Moment nicht", erklärte Grümmer.
Aufrufe: 029.5.2015, 07:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor