2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Schwere Zeiten für SV-Keeper Sven Rodehau und Torjäger Ridje Sprich. Weil droht nach zehn Jahren der Abstieg aus der Verbandsliga. | Foto: Rafael Schwarz
Schwere Zeiten für SV-Keeper Sven Rodehau und Torjäger Ridje Sprich. Weil droht nach zehn Jahren der Abstieg aus der Verbandsliga. | Foto: Rafael Schwarz

Trautweins "Joker" stürzen Weil in tiefe Depression

VfR Hausen gewinnt das Abstiegsfinale gegen den SVW mit 4:0

Verlinkte Inhalte

Es war ein Bild mit Symbolcharakter, welches sich nach dem Abpfiff von Referee Herrmann in der Hausener Möhlinarena bot. Über das ganze Spielfeld verteilt lagen, saßen oder standen einzelne Akteure des SV Weil kämpften mit ihrer Enttäuschung und rangen um Fassung. Auf der Bank vergrub Trainer Kurt Schwald minutenlang einsam den Kopf zwischen seinen Händen. Es war ein Spiegelbild der vorausgegangenen neunzig Minuten, in denen die Gäste trotz individueller Einzelkönner und spielerischer Vorteile an ihrer fehlenden Durchschlagskraft, der mannschaftlichen Geschlossenheit und den kämpferischen Tugenden des VfR Hausen gescheitert waren.
Die Entschlossenheit der Gastgeber hatte Trainer „Tschox“ Trautwein mit den Worten „ Hausen bleibt drin – Basta !!“ kurz und prägnant formuliert. Aber insbesondere in der Anfangsphase waren die Gäste vom Hochrhein das aktivere Team und zeigte die zusammenhängenderen Aktionen. Der VfR setzte auf seine unter Trautwein wiederentdeckten Stärken in der Defensive und ließ trotz anfänglicher Nervosität nur wenig torgefährliche Szenen der Schwald-Schützlinge zu. Just kurz nach dem die Platzherren durch den verletzungsbedingten Ausfall ihres zuletzt treffsichersten Stürmers Flavio Alikaj geschwächt zu werden schienen, gelang es ihnen aus dem Nichts heraus in Front zu gehen. Youngster Valentin Waibl hatte mit einer Kopfballverlängerung die gesamte Weiler Hintermannschaft ausgehebelt und Mannschaftskapitän Andreas Hein in Szene gesetzt, der seinen ehemaligen Teamkollegen Sven Rodehau mit einem Heber überlistete.


Der Umstand und der Zeitpunkt dieser Führung waren aus Hausener Sicht geradezu optimal, denn der daraus resultierende Motivationsschub war unverkennbar und in der Folgezeit auch bitter nötig. Gerade dann, wenn die Gastgeber auch nur etwas in ihrer Konzentration nachließen, nutzten die Weiler diese Freiräume um sich Chancen zu erspielen. Doch sowohl Perrone, der freistehend vorbei zielte (31.) als auch Torjäger Sprich, der mit seinem „Hochkaräter“ am glänzend reagierenden Baumann scheiterte (41.) zeigten in dieser Phase Nerven.

Es waren wohl Szenen wie diese, mit denen Schwald nach Spielende haderte und monierte, dass seine Elf nichts aus ihren Möglichkeiten gemacht hatte. Er selbst reagierte zur Pause mit der Einwechslung von Fabio Bibbo, mit dem er seine Offensive nochmals beleben und verstärken wollte. Dieses Vorhaben gelang zumindest phasenweise änderte aber nichts daran, dass den Gästen mangels zündender Ideen der zählbare Erfolg gegen eine tief stehende Hausener Abwehr verwehrt blieb. Zwar hatten Keita und Bibbo den Ausgleich auf dem Kopf bzw. Fuß, aber Baumann war auf den Posten und mit zunehmender Spieldauer ergaben sich für die Hausener zusehends erstklassige Konterchancen. Doch auch Gök und Minardi hatten zunächst nicht das nötige Zielwasser, um das auf Messers Schneidende stehende Duell um den möglichen Klassenerhalt vorzeitig zu entscheiden. Für die Vorentscheidung in diesem packenden Fight sorgte mit Angelo Minardi einer der jungen, aufstrebenden Hausener Akteure. Götz hatte zuvor Hein im Strafraum gelegt. Die daraus resultierende Elfmeterentscheidung nutzte das VfR-Eigenwächs ebenso entschlossen wie kaltschnäuzig zum Ausbau der Hausener Führung.

Mit diesem Treffer waren die Aussichten auf den Klassenerhalt des SV Weil in weite Ferne gerückt und die letzten Versuche diesen Umstand mit einem Endspurt nochmals zu korrigieren wurden von den Platzherren mit an Präzision und Geradlinigkeit kaum zu überbietenden Kontern beantwortet, an deren Ende jeweils der eingewechselte Matthias Dold mühelos vollstrecken konnte. Gnadenlos ernüchtert bleibt den Gästen vom Hochrhein nunmehr nur noch die Hoffnung auf ein „Fußballwunder“ während der VfR mit nur geringfügig besserer Aussgangsposition beim Saisonfinale in Wyhl das Unmögliche möglich machen will.

VfR Hausen - SV Weil 4:0 (1:0)
Hausen: Baumann – Kuhn, Margenfeld, Schulzke, Riede – Gök (77. Dold), Beck, Adetoro Osajere, Waibl – Hein, Alikaj (22. Minardi/86. S. Schmidt)
Weil 1910: Rodehau – Elsässer, F. Schmidt, Kluge, Götz – Sprich, Emmerich, Weber (46. Bibbo), Keita – Kassem Saad (79. Mislimovic) – Perrone (64. Acar)
Tore: 1:0 Hein (23.), 2:0 Minardi (80./Foulelfmeter), 3:0, 4:0 Dold (82./92.)
Schiedsrichter: Herrmann (Gaggenau)
Zuschauer: 325
Aufrufe: 025.5.2014, 12:52 Uhr
Rafael SchwarzAutor