2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Artistisch im Finale: Soul Nije von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf versucht, per Fallrückzieher erfolgreich zu sein. Die beiden Schöneicher Paul Möser und Otto Raffelt (Mitte) halten Sicherheitsabstand  ©Edgar Nemschok / MOZ
Artistisch im Finale: Soul Nije von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf versucht, per Fallrückzieher erfolgreich zu sein. Die beiden Schöneicher Paul Möser und Otto Raffelt (Mitte) halten Sicherheitsabstand ©Edgar Nemschok / MOZ

Traumtor und Germania-Jubel

Beim 7. Sparkassen-Cups in Wriezen bezwingt die Germania Schöneiche-Reserve den SV Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf

Germania Schöneiche II ist der Gewinner des 7. Sparkassen-Cups von Wriezen. Im Finale bezwangen die Landesliga-Aufsteigers den SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf, ebenfalls aus der Landesliga mit 5:4 nach Elfmeterschießen.

Insgesamt einig war man sich auf und neben dem Fußballplatz am Wriezener Bockberg, dass das sportliche Niveau des Turniers keinen wirklich vom Hocker gerissen hat. Aber der Termin war auch denkbar ungünstig, denn alle Teams befinden sich seit wenigen Tagen erst wieder im Training.

"Wir haben am Montag angefangen", bestätigt René Zampich vom SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf. Für ihn war das Wichtigste des Turniers: "Es soll sich bloß keiner verletzten." Verständlich ist seine Aussage, denn trotz einiger Neuzugänge, Thomas Guggenberger kam aus Briesen, Maximilian Traue, Lucas Loock, André Bauer und Chris Küter aus Rüdersdorf - hatte er einen recht schmalen Kader zur Verfügung. Inzwischen wurde auch bekannt, dass Paul Westphal den Verein verlassen hat.

Und dann passierte genau das, was Zampich vor dem Spiel durch den Kopf ging. Kurt Skusa musste nach einem Zweikampf ausscheiden. Das war gleich im ersten Spiel gegen den eigentlichen Turnierfavoriten FC Strausberg. Und auch für Strausbergs Neutrainer Christof Reimann gab es eine schlechte Nachricht. Spielmacher Tim Bolte musste nach einem Schlag auf das Knie ausscheiden. Beim FC Strausberg hofft man nunmehr, dass die Verletzung von Bolte nicht so schwerwiegend ist.

Beide Teams gingen allerdings auch recht ruppig aufeinander los. Schöne Spielzüge, geschweige Tore, gab es nicht zu sehen, und so musste das erste Spiel im Elfmeterschießen entschieden werden. Da Strausbergs Kapitän Sirko Neumann nur die Latte traf und Stephan Ilausky an Claus Jordan im Tor der Blau-Weißen scheiterte, André Bauer und Dennis Rehausen aber sicher trafen, war Blau-Weiß für das Finale des Sparkassen-Cups qualifiziert.

Im zweiten Spiel des Turniers traf der Gastgeber FSV Blau-Weiß Wriezen aus der Landesklasse Nord auf Germania Schöneiche II, die Aufsteiger in die Landesliga Süd sind. Und endlich gab es auch ein Tor aus dem Spiel heraus zu beklatschen. Der beste Turnierspieler, David Karlsch, schoss unhaltbar für Wriezens Torhüter Andreas Elischer ein. Gespielt wurde einmal 45 Minuten. Der Gastgeber musste nach einer kurzen Pause gleich noch mal ran. Es ging um Platz drei gegen den FC Strausberg. Mert Erdogan und Stephan Ilausky schossen den FCS zum Sieg.

"Hat es trotzdem Spaß gemacht?", so die Frage an den Spieler/Trainer des FSV Blau-Weiß, Christian Wegner: "Fußball macht immer Spaß. Aber wir stehen vor einer sehr schweren Saison", ist sich Wegner sicher. "Wir haben noch einige Verletzte und kaum Neuzugänge für unsere erste Mannschaft zu verzeichnen."

Und was sagt Strausbergs Trainer Christof Reimann? "Natürlich will man immer gewinnen, ist doch klar. Wir sind gleich im ersten Spiel im Elfmeterschießen gescheitert, da lässt sich dann nicht mehr viel korrigieren. Es soll jetzt keine Ausrede sein, aber der Platz kam unserem Spiel nicht gerade entgegen. Ansonsten lassen sich zu einem so frühen Zeitpunkt, zu Beginn in der Vorbereitung, kaum echte Schlüsse ziehen." Reimann will in erster Linie mit den neuen Spielern die Mannschaft als Ganzes formen. "Wir haben einen Kader, der im Durchschnitt weit unter 24 Jahre liegt. Die Vorbereitung und nicht die Ergebnisse sind somit besonders wichtig."

Im Finale hieß es dann Schöneiche gegen Petershagen-Eggersdorf. Karlsch legte mit dem 1:0 vor. Bis zu seinem Tor war allerdings schon mehr als die Hälfte der Spielzeit absolviert. Blau-Weiß konnte ausgleichen. Eine schöne Einzelleistung von Dennis Rehausen brachte das 1:1 und Blau-Weiß bekam noch mal so etwas wie zweite Luft. Nach einem Schuss von Laszlo Nagy konnte Schöneiches Torhüter Florian Richter gut parieren.

Das zweite Tor der Blau-Weißen geht auf das Konto von Thomas Guggenberger, der konsequent nachsetzte und aus Nahdistanz einschießen konnte. Als sich dann alles schon auf den Sieg der Blau-Weißen einstellte, kam der spielerische Höhepunkt des gesamten Turniers. David Karlsch sah, dass Torhüter Claus Jordan zu weit vor seinem Kasten stand und schoss praktisch von der Mittellinie aus. Der Ball senkte sich über Jordan hinweg in die Maschen der Doppeldörfler. "Keine Chance, ich habe den Ball nicht gesehen", gab der 34-Jährige, der ansonsten in der zweiten Mannschaft im Sturm spielt, zu.

Karlsch freute sich riesig über seinen Kunstschuss. "Gelingt nicht immer, aber ich habe schon einmal einen solchen Treffer erzielen können", sagte der Schöneicher nach dem Spiel. So musste auch das Finale im Elfmeterschießen entschieden werden. Rehausen verwandelte für Blau-Weiß, Enrico Karlsch traf für Germania und auch André Bauer sowie Holger Laube verwandelten ihre Elfer sicher. Ausgerechnet Routinier Maik Fochler, der noch eine Saison bei Blau-Weiß spielen will, schwächelte und der Schöneicher Torhüter konnte halten. "Man soll den Turniergewinn keinesfalls überbewerten, aber ich freue mich schon. Die Mannschaft hat gut gespielt, finde ich, und vor allem David Karlsch hatte einen Sahne-Tag erwischt", jubelte Schöneiches Neutrainer Paul Mitscherlich, der seit mehr als einer Woche schon die Mannschaft in der Vorbereitung leitet. "Wir sind auf einem guten Weg."

Ein Pokal und 200 Euro für die Mannschaftskasse, der Ausflug nach Wriezen hatte sich für Germania gelohnt.

Aufrufe: 019.7.2016, 08:18 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor