2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
Weiße Shirts für die neuen Kreispokalsieger: Die Fußballer der SG Schmittweiler freuen sich über ihren klaren Endspielerfolg.  (Foto: Heidi Sturm)
Weiße Shirts für die neuen Kreispokalsieger: Die Fußballer der SG Schmittweiler freuen sich über ihren klaren Endspielerfolg. (Foto: Heidi Sturm)

Traumhaft drauf vor Traumkulisse

KREISPOKALFINALE Die SG Schmittweiler setzt ihren Megalauf auch gegen die SG Guldental fort - 4:0 vor 650 Zuschauern in Fürfeld

FÜRFELD. Wer Marco Reich mal so richtig schwärmen hören wollte, der hätte ihn gestern Abend um kurz vor 21 Uhr einfach mal ansprechen müssen. Aus dem Spielertrainer der SG Schmittweiler-Callbach/Reiffelbach-Roth sprudelten die Superlative nur so heraus. Er sang eine Dauer-Lobeshymne - selbstverständlich auf seine Mannschaft, die soeben das Kreispokalfinale gegen den A-Klassen-Konkurrenten SG Guldental klar und deutlich mit 4:0 (2:0) für sich entschieden hatte, aber irgendwie sang er seine Ode auf alle. ,,Es war ein traumhafter Abend mit traumhaft schön herausgespielten Toren vor einer Traumkulisse. Fürfeld war ein grandioser Gastgeber und die Guldentaler ein Gegner, der sich trotz seines personellen Engpasses mit allen Kräften dagegen stemmte." Allein: Das reichte bei weitem nicht, um den Megalauf der SG Schmittweiler, die neun der zurückliegenden zehn A-Klassen-Partien gewonnen hat (das zehnte Match endete unentschieden), zu stoppen. Am Samstag wollen sie zudem mit einem Dreier die Vizemeisterschaft sichern. 66 Stunden, nachdem sich Reich-Elf den Pott gekrallt hat, kommt es in Guldental zum Wiedersehen mit der SG. ,,Dann", sagte Coach Wolfram Kruger, ,,wollen wir es besser machen als heute. Schmittweiler war in allen Belangen besser. Wir konnten unsere Ausfälle einfach nicht kompensieren, obwohl die, die spielten, alles gegeben haben."

Anfangs bewegten sich die Guldentaler auf Augenhöhe, bis die Schmittweiler nach einer Viertelstunde das Geschehen an sich rissen, die ersten Chancen kreierten. Nach 26 Minuten bediente der agile Rene Specht seinen Kollegen Sven Baumbauer, der sich nicht zweimal bitten ließ. 1:0, der Schmittweiler Anhang war entzückt - nicht ahnend, was kurz darauf geschehen würde.

Fünf Minuten später rannte der in der 20. Minute eingewechselte Lars Michel vom eigenen Strafraum los. Er lief und lief und lief an zig Gegenspielern vorbei, ein bisschen wie Messi, ein bisschen wie Forrest Gump, verlor kurz den Ball, eroberte ihn wieder und passte weiter zu Rene Specht. Und der wiederum wollte seinem Kompagnon in nichts nachstehen, umkurvte eins, zwei, drei Guldentaler wie Slalomstangen, als Zugabe auch noch den Keeper Alexander Bornheimer, bevor er den Ball zum 2:0 in den Winkel zimmerte (31.). Ein großartiges Tor nach einer ,,atemlosen" Performance (ja, Helene Fischer durfte im Vorprogramm des wegen des großen Andrangs etwas später begonnenen Endspiels nicht fehlen). Für die meisten der 650 Zuschauer in Fürfeld war es fast schon die Entscheidung, obwohl erst ein Drittel der Partie absolviert war. Die Führung dokumentierte eben die Schmittweiler Dominanz in dieser nur anfangs hektischen Partie, die Guldentaler versuchten, sich zurückzukämpfen. Das Comeback blieb aus. Schmittweiler spielte mit dem Kontrahenten Katz und Maus. Niklas Paulus schloss einen Alleingang zum 3:0 ab (62.). Dennis Helwich vollendete den künstlerisch wertvollen Schlussakt: Nach einem dreifachen Doppelpass lupfte er das Spielgerät aus 18 Metern über den Keeper ins Tor (70.). Man musste Marco Reich nicht fragen, wie er diesen Treffer fand. Es gab an diesem Mittwochabend nur eine Lieblingsvokabel, die in verschiedenen Kombinationen auf alles zutraf. Genau: traumhaft.

SG Schmittweiler-Callbach/ Reiffelbach-Roth: L. Frenger - Haas, Geib, Rohr, H. Frenger (55. Helwich), S. Frenger (20. Michel), Lingweiler, Baumbauer, Specht, Paulus, Kemmries (46. Stein).

SG Guldental: Bornheimer - Medinger, Reismann, Höning (72. Karst), Witt, Klöckner (46. Hahn), Schönewald, Bodtländer, Quitsch, Klumb (46. Wagner), Ingenbrand.



Aufrufe: 020.5.2015, 21:45 Uhr
Heidi Sturm und Henning KunzAutor