2024-04-19T07:32:36.736Z

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Holzheims Spartenchef Alexander Bschorer (rechts) hat den Traum einer Kreisliga mit allen Teams der Region Dillingen.  Archivfoto: Karl Aumiller
Holzheims Spartenchef Alexander Bschorer (rechts) hat den Traum einer Kreisliga mit allen Teams der Region Dillingen. Archivfoto: Karl Aumiller

Traum von einer Landkreis-Liga

Warum es nicht möglich ist, alle Kreisligisten aus der Region Dillingen in einer gemeinsamen Gruppe antreten zu lassen +++ Drei »West«- und sechs »Nord«-Vereine

Über den dritten Tabellenplatz in der Kreisliga West in der abgelaufenen Saison ist Alexander Bschorer noch immer stolz. Doch wenn der Funktionär des SV Holzheim auf die Landkarte der Saison 2016/17 mit den Kreisligisten aus dem Landkreis Dillingen blickt, dann ist er zwar zufrieden, glücklich jedoch nicht ganz. Bschorer hat nämlich schon seit längerer Zeit den Traum, dass alle Kreisligisten aus der Region in eine gemeinsame Liga eingeteilt werden. Doch die geografischen Verhältnisse im Fußball-Kreis Donau, zu dem die politischen Landkreise Dillingen, Günzburg, Donau-Ries sowie ein kleiner Bereich des nordwestlichen Landreises Augsburg (Gemeinde Altenmünster) zählen, lassen dies nicht zu.

Dessen ist sich auch der Holzheimer Spartenchef bewusst. Angenommen, alle Kreisligisten aus dem Dillinger Land wären tatsächlich in einer gemeinsamen Liga untergebracht, müsste Kreisspielleiter Rainer Zeiser (Bubesheim) zwangsläufig Vereine aus dem Günzburger Kreis mit Mannschaften aus dem Kreis Donau-Ries zusammenführen. Da wären die Entfernungen einfach zu groß. Beispiel: Von Wiesenbach (Kreisliga West) nach Maihingen (Kreisliga Nord) und zurück sind es knapp 100 Kilometer.

Nach dem vor knapp zwei Wochen die letzten Entscheidungen über Auf- und Abstieg gefallen sind, steht fest, dass in der kommenden Saison insgesamt 29 Kreisligisten in zwei Gruppen um Punkte und Tore kämpfen. Die Ligen-Zusammengehörigkeit mit Berücksichtigung auf die Zugehörigkeit in der abgelaufenen Saison sowie die neu hinzugekommen Vereine hätten ein Verhältnis von 16:13 zugunsten der Kreisliga West ergeben. So eine Einteilung war für Rainer Zeiser freilich nie ein Thema: „Es war klar, dass wir mit einer 15er- und einer 14er-Liga spielen“, betont der Fußballfunktionär. Doch welchen Verein von West nach Nord umgruppieren? Zeiser hatte da einige Gedankenspiele, unter dachte er auch an den SV Holzheim. Wäre der SVH in den Norden gewandert, hätte es für ihn nicht mehr das lukrative Derby gegen den SV Aislingen gegeben.

Nach mehreren Blicken auf die Landkarte und einigen Routenberechnungen schlägt Zeiser dem Bezirksspielausschuss bei seiner Sitzung am 17./18. Juli in Zusmarshausen nun vor, den TSV Haunsheim in der Kreisliga Nord antreten zu lassen. Mit dieser Lösung schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits sind die Entfernungen zu den Spielorten in der Kreisliga Nord nicht wesentlich weiter als in den Westen. Andererseits müsse niemand umgruppiert werden, verweist Zeiser darauf, dass es sich bei Haunsheim um einen Aufsteiger handelt, der sich ohnehin an eine neue Umgebung gewöhnen müsse. „Wir nehmen das so an“, erklärt Haunsheims Abteilungsleiter Rudolf Guffler und freut sich nun auf Derbys wie gegen Dillingen, Höchstädt oder Pfaffenhofen.

Was sagen andere Vereine zu der Klasseneinteilung? Wertingens Sportlicher Leiter Fritz Bühringer verhehlt nicht, dass er mit seiner TSV-Mannschaft lieber in der Bezirksliga geblieben wäre, als nun in der Kreisliga antreten zu müssen. Weil er nach dem Abstieg nicht wusste, in welcher Gruppe sein Verein eingeteilt wird, habe er beim Verband vorsorglich einen schriftlichen Antrag gestellt, um in die Kreisliga Nord zu kommen. Die Lokalderbys gegen den FC Pfaffenhofen-Untere Zusam, den TSV Unterthürheim, die SSV Dillingen und Höchstädt seien für seinen den TSV Wertingen ein kleines Trostpflaster nach dem bitteren Abstieg.

Stefan Mayershofer, Abteilungsleiter beim TSV Unterthürheim, ist froh, dass seine Mannschaft in der Kreisliga Nord in einer 14er-Gruppe spielen kann: „15 Mannschaften sind nicht ideal, ich halte wenig von einem spielfreien Wochenende.“

Für den Vorsitzenden der SSV Dillingen, Christoph Nowak, sind Gruppen mit 14 oder 15 Vereinen einfach unterbesetzt. „18 Klubs wären mir am liebsten“, sagt er im Brustton der Überzeugung. Übrigens: Den SV Holzheim hätte Nowak gerne in der Kreisliga Nord gesehen. Nicht unbedingt aus geografischen Gründen, sondern aus rein sportlichen: „Mich würde es schon interessieren, ob Holzheim in der Nord-Liga auch an der Spitze mitspielen würde.“ Vorstellen kann sich dies der SSV-Vorsitzende allerdings nicht. Denn für Nowak ist klar, dass das Niveau in der Kreisliga West bei Weitem nicht so hoch ist wie in der Nord-Gruppe. Die neue Saison werde dies wieder deutlich zeigen.
Aufrufe: 013.6.2016, 16:29 Uhr
Donau-Zeitung / herAutor