2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Ein Fest für die Region war das Pokalhalbfinale trotz der 0:5-Niederlage der Hassia: Schon lange nicht mehr gab es am Binger Hessenhaus eine solche Kulisse.  Foto: Edgar Daudistel
Ein Fest für die Region war das Pokalhalbfinale trotz der 0:5-Niederlage der Hassia: Schon lange nicht mehr gab es am Binger Hessenhaus eine solche Kulisse. Foto: Edgar Daudistel

Traum der Hassia nach 60 Minuten zu Ende

Landesligist Bingen kann beim 0:5 (0:1) gegen den FK Pirmasens nur eine Stunde mithalten

BINGEN. Nach einer knappen Stunde Spielzeit war der Traum von der Pokalsensation geplatzt. Da brachte Sebastian Reinert seinen FK Pirmasens am Binger Hessenhaus mit 2:0 in Führung und die meisten unter den knapp 900 Zuschauern wussten, dass Hassia Bingen nicht mehr die Kraft würde aufwenden können, die Partie noch einmal zu drehen. Am Schluss hieß es aus der Sicht des gastgebenden Landesligisten gegen den Regionalligisten 0:5 (0:1). Das erste Halbfinale des Verbandspokals war entschieden und hatte mit dem Traditionsverein aus der Westpfalz einen verdienten Sieger.

Zur Pause stand es lediglich 1:0 für den Favoriten. Dennis Gerlinger hatte den FKP mit einem Freistoß aus 30 Metern in Führung gebracht. Hassia-Keeper Pascal Eder machte dabei keine gute Figur. Schon davor hatten die Gäste gute Gelegenheiten. Vor allem mit einer Doppelchance in der 11. Minute. Patrick Freyer, bester Spieler auf dem Platz, hatte den herauskommenden Eder mit einem Heber schon überwunden, aber Beytullah Kurtoglu kratzte den Ball noch von der Line. Der Nachschuss von Benjamin Auer prallte vom Körper seines Mitspielers Freyer ab. Nach der Führung stellte der FKP seine Angriffsbemühungen allerdings ein. Hassia-Spitze Gürkan Satici hätte in der 44. Minute mit der besten Chance seiner Mannschaft den Ausgleich erzielen können: Nach einem klugen Pass von Burak Tasci über die aufgerückte FKP-Abwehr hinweg hatteSatici freie Bahn, schoss aber an Keeper Mirko Bitzer und am Tor vorbei.

Zweites Tor ist vorentscheidend


Nach dem Seitenwechsel standen die Gäste tiefer und ließen die Hassia kommen, die sich auch redlich mühte und mehr Ballbesitz hatte. Echte Chancen im Strafraum sprangen aber nicht heraus. Reinerts 2:0 nach einem Konter, klug aufgelegt von Auer, war die Vorentscheidung.
Die Einigkeit in der Spielbewertung war kaum zu übertreffen: „Nach dem 2:0 war das Ding durch“, sagte Peter Tretter, Trainer des FK Pirmasens. „Wir waren voll auf das Spiel fokussiert und haben dann auch hoch verdient gewonnen.“ Wie wichtig man die Partie beim Favoriten genommen hatte, zeigte sich auch daran, dass die Pirmasenser Spieler nach den 90 Minuten Freudentänze auf dem ramponierten Binger Rasen, der wie gewohnt technisch anspruchsvollen Fußball nicht zuließ, aufführten. Auch Hassia-Coach Nelson Rodrigues pflichtete bei: „Ab der 25. Minute hat man gesehen, dass meine Mannschaft absolut wollte, und bis zur Halbzeit hat sie es auch gut gemacht.“ Am Schluss hätten aber Kraft und Konzentration gefehlt. „Aber es war ein Fest für die Region“, lautete das positive Fazit des Hassia-Trainers.
Pirmasens hatte nach dem 2:0 bei weiteren Kontern beste Gelegenheiten und nutzte drei davon. Auer traf nach Kopfball-Vorlage von Freyer (66.), Freyer setzte sich nach einem abgefangenen Fehlpass der Hassia im Mittelfeld gegen Enes Sovtic durch und netzte zum 4:0 (82.) ein, und Christopher Ludy schloss nach Balleroberung und Zuspiel von Freyer zum 0:5-Endstand ab (85.).

Daten zum Spiel

Hassia Bingen: Eder – Tasci, Sovtic, Korn, Grau – Baltateanu, Kurtoglu (87. Bayir), Simioanca, Liesenfeld – Girla (65. Mulaj) – Satici (78. Ridder).
FK Pirmasens: Bitzer – Schug (39. Hammann), Heinze, Steil, Maurer – Gerlinger (71. Henn), Becker, Bouzid, Freyer – Reinert – Auer (73. Ludy).
Tore: 0:1 Gerlinger (18.), 0:2 Reinert (58.), 0:3 Auer (66.), 0:4 Freyer (82.), 0:5 Ludy (85.)
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach).
Zuschauer: 855.

Aufrufe: 08.4.2015, 22:50 Uhr
Andreas SchererAutor