Günther war von jungen Jahren an im Turn- und Sportverein eingebunden. Er war kein begnadeter Sportler, und fand seine Bestimmung früh als Betreuer, Organisator und Vereinsfunktionär. Schon 1970 wurde er Vereinsvorsitzender, und verbrachte zwanzig Jahre in diesem Amt. Diese ehrenamtliche Beschäftigung wurde für ihn zur Leidenschaft und Lebensaufgabe, und mit großem Einsatz und Können bestimmte er fortan die Geschicke des Vereins. Sein besonderes Interesse galt dem Fußballsport und bis vor wenigen Wochen war er noch als treuer Anhänger der ersten Mannschaft am Spielfeldrand zu finden. Selbst bei Auswärtsspielen und bei schlechtem Wetter ließ er sich die Begegnungen seiner Mannschaft nicht entgehen.
Über die Grenzen von Hünstetten hinaus fanden seine Leistungen Beachtung. So wurde er nach und nach ausgezeichnet mit der großen Verbandsnadel des Hessischen Fußball-Verbandes, der Verdienstnadel des Landessportbundes, der Sportnadel im Gold des Rheingau-Taunus-Kreises, und dem Ehrenbrief des Landes Hessen. Vereinsintern genoss er den Respekt aller Mitglieder, und leitete den Verein mit sachlicher Autorität und fundierter Erfahrung. Während seiner Amtszeit durfte sich der Ort über den Bau der neuen Mehrzweckhalle freuen, der eine Erweiterung der sportlichen Aktivitäten ermöglichte. Günther wirkte sodann bei dem Aufbau der neu gegründeten Tanzsportabteilung mit, die sich in kürzester Zeit auf nationaler und internationaler Ebene einen Namen machte und deutsche und europäische Meistertitel nach Beuerbach brachte. Der Verein konnte den ungeliebten Hartplatz auf dem Wurmberg gegen einen neuen Rasenplatz vor der neuen Halle tauschen. Alle diese Herausforderungen konnte Günther als Vorsitzender meistern, wodurch der Verein mit Erfolgen auf dem Rasen und in der Halle zu einer immer größeren Bekanntheit und einem ausgezeichneten Ruf in der ganzen Region gelangen konnte.
Diese Aufgaben legte Günther dann 1990 in jüngere Hände, aber er blieb ein treuer Beobachter und Unterstützer und war immer für einen guten Rat zugänglich.
Beim Turn- und Sportverein wird uns Günther jetzt fehlen. Es bleibt ein Gefühl der Dankbarkeit für seinen tadellosen Einsatz im Ehrenamt, von dem so viele junge Sportler profitiert haben. Er hat sich im Verein selbst ein Denkmal gesetzt und wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.