2024-04-25T10:27:22.981Z

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Obwohl der SV Oberegg schnell reagierte, starb der Schiedsrichter, der beim Kreisklassenspiel zwischen dem SVO und dem FC Bad Wörishofen zusammengebrochen war im Krankenhaus.	F: Wolfgang Wiedemann
Obwohl der SV Oberegg schnell reagierte, starb der Schiedsrichter, der beim Kreisklassenspiel zwischen dem SVO und dem FC Bad Wörishofen zusammengebrochen war im Krankenhaus. F: Wolfgang Wiedemann

Trauer um einen Schiedsrichter

Der beim Kreisklassen-Spiel in Oberegg zusammengebrochene Franz Fahrmeier ist verstorben

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Thomas Färber konnte die traurige Nachricht nur noch bestätigen. Der Schiedsrichter-Obmann des Kreises Augsburg verlor am Sonntagabend einen seiner aktivsten Unparteiischen. Franz Fahrmeier, der für den SV Weichering (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) noch jede Woche in den unteren Spielklassen und im Nachwuchsfußball pfiff, ist gestorben.

Der 71-Jährige, der in Augsburg wohnte und der dortigen Schiedsrichter-Gruppe angehörte, war am Sonntagnachmittag kurz vor Ende des Kreisklassen-Spiels zwischen den Allgäuer Klubs SV Oberegg und dem FC Bad Wörishofen zusammengebrochen. Auf dem Platz noch wurden Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet, doch nach der Einlieferung ins Mindelheimer Krankenhaus verstarb Fahrmeier. Dass es sich um einen natürlichen Tod handelt und kein Fremdverschulden vorlag, wurde mittlerweile bestätigt.

Dass Fahrmeier einem Herz-Kreislauf-Versagen erlag, überrascht den Ehren-Obmann der Gruppe Augsburg, Wilfried Ostrowski: „Er war trotz seines Alters sehr fit und hat all die Jahre immer für den Fußballsport gelebt. Andererseits war er aber durch zwei Herzinfarkte schon vorbelastet.“ Begonnen hatte Fahrmeier als Spieler, kickte unter anderem für den MTV und den ESV Ingolstadt, war später Trainer bei verschiedenen Klubs (u. a. TSV Fischach/Lkr. Augsburg) und startete eine späte Schiedsrichterkarriere, die ihn bis in die Bezirksoberliga führte.

„Das ist für uns alle ein Schock“, sagt Obereggs Abteilungsleiter Georg Fleschhut. Gleiches gilt für die Spieler und Verantwortlichen des FC Bad Wörishofen. „Da wird Fußball wirklich zur Nebensache“, sagt FCW-Präsident Jürgen Thiemann. „Wenn man sich das Alter des Schiedsrichters ansieht, dann muss es seine absolute Leidenschaft gewesen sein“, sagt er. In den Gesprächen danach sei auch der Vorfall vor rund sechseinhalb Jahren Thema gewesen. Damals brach ein Spieler des FC Bad Wörishofen auf dem Platz zusammen. Sein Leben konnte letztlich aber gerettet werden.

Auch bei Spielgruppenleiter Polykarp Platzer wurden schlimme Erinnerungen wach, als er diese Nachricht hörte. „Vor fast genau einem Jahr ist einer unserer Spieler im Training zusammengebrochen und gestorben“, sagt Platzer, der zugleich Vorsitzender des B-Klassisten FC 98 Auerbach/Stetten ist.

Die Partie, die zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs kurz vor Abpfiff 3:1 für den SV Oberegg gestanden hat, wird wohl auch so gewertet. „Wir haben das mit den Wörishofern geklärt“, sagt Georg Fleschhut. Spielgruppenleiter Platzer sieht es ähnlich: „Mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird das Spiel für Oberegg gewertet. Das Spiel war ja praktisch durch“, sagt er. Für die Oberegger sind diese drei Punkte jedoch kein Trost für das Drama, was sich auf ihrem Sportplatz abgespielt hat.

Aufrufe: 015.11.2016, 07:39 Uhr
Augsburger Allgemeine / Walter Brugger, Axel SchmiAutor