Der Aufwand war auf Dauer einfach zu hoch. So könnte man die Beweggründe von Torjäger Mijo Stijepic in wenigen Worten zusammenfassen. Mehrfach pro Woche galt und gilt es für ihn die rund 70 Kilometer Fahrtstrecke von seinem Wohnort München nach Buchbach abzuspulen. Eine zeitliche Komponente, die sich der 35-Jährige ab der neuen Spielzeit nicht mehr zumuten möchte, auch wenn die finanziellen Möglichkeiten des FC Ismaning mindestens eine Kategorie niedriger ausfallen als die des TSV Buchbach und er seine Treffer beim FCI zwei Ligenebenen tiefer, in der Landesliga Südost, erzielen muss. "Ich hätte fünf Jahre eher nach Buchbach kommen sollen, wenn ich 30 wäre, hätte ich keine Sekunde überlegt und sofort wieder zugesagt. Von meiner Arbeit bis zum Training habe ich in Ismaning nur fünf Minuten. Jetzt ist es so, dass ich morgens um fünf Uhr das Haus verlasse und abends um 11 Uhr heimkomme", begründet Stijepic seinen Sommerweggang aus Buchbach. "Die Regionalliga wird immer stärker, vielleicht hätte ich noch ein Jahr mithalten können, aber der Aufwand wird ja nicht kleiner." Neben Mijo Stijepic wird auch Keeper Daniel Maus den TSV Buchbach im Sommer verlassen. "Die finanziellen Vorstellungen hinsichtlich der Aufwandsentschädigung lagen einfach zu weit auseinander", ließ TSV-Abteilungsleiter Günther Grübl wissen. "Wir haben einen gewissen finanziellen Rahmen, den wir zum Wohle des Vereins einhalten müssen."
Gleichsam ist die Rückkehr zum FC Ismaning für Stijepic mit vielen Emotionen verbunden - nach den Querelen im Frühjahr 2013 unter dem damaligen Chefanweiser Roman Grill, die in Spieler-Suspendierungen, einem Spieler-Boykott und dem Abstieg aus der Regionalliga Bayern mündeten. Mittlerweile hat sich die Lage unter dem ehemaligen Co-Trainer und FCI-Institution Xhevat Muriqi als neuem Chefanweiser deutlich stabilisiert. Der Abwärtstrend nach zwei Abstiegen in Folge scheint überwunden. "Wir stehen ja ständig in Kontakt. Auf Mijos fußballerische Qualitäten brauche ich, glaub' ich, nicht eingehen. Aber was einige vielleicht nicht wissen: Mijo ist menschlich ein super Typ. Auch deshalb wollte ich ihn unbedingt zurück in die Heimat holen", erklärt Muriqi. Gemeinsam will man mittelfristig wieder den Aufstieg in die Bayernliga Süd realisieren, wenngleich es in der Restrückrunde 2015 zunächst einmal die nötigen Punkte für den Landesliga-Verbleib einzusammeln gilt. "Wir wollen guten, attraktiven Fußball bieten", lacht Muriqi, der das Wort Aufstieg aber nicht in den Mund nehmen möchte. Die erste Aufgabe des neuen Jahres gilt es für Muriqi und Co. auswärts beim SV Hebertsfelden zu bewältigen. Ein erster direkter Konkurrent im Landesliga-Abstiegskampf. Den gilt es zunächst zu überstehen, ehe mit Mijo Stijepic und dem einen oder anderen weiteren Neuzugang höhere Ziele angepeilt werden können.
Willkommen zurück: FCI-Rückkehrer Mijo Stijepic, eingerahmt von den beiden Ismaninger Vorständen Christian Ludwig (li.) und Herbert Baur. F: Leifer