2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Übergangsweise war Enzo Sarcone schon Trainer des FC Affing. Nun ist er inoffiziell Sportlicher Leiter und hilft der Fußballabteilung im Hintergrund. 	F.: Peter Appel
Übergangsweise war Enzo Sarcone schon Trainer des FC Affing. Nun ist er inoffiziell Sportlicher Leiter und hilft der Fußballabteilung im Hintergrund. F.: Peter Appel

Trainerwechsel kein Thema

Verantwortliche des FC Affing stärken Metin Bas trotz des mäßigen Saisonverlaufs den Rücken

Seit Mitte September haben mit dem Vorsitzenden Robert Lindermeier und Fußball-Abteilungsleiter Markus Berchtenbreiter alte Bekannte beim FC Affing das Sagen. Ihren Auftrag haben die beiden Verantwortlichen bei Amtsantritt definiert: Nach zwei unruhigen Jahren, die in der Handlungsunfähigkeit des Gesamtvereins gipfelten, wollen sie interne Gräben zuschütten, den Verein befrieden und die sportliche Talfahrt mit zwei Abstiegen in Folge stoppen.

Eine ihrer Maßnahmen besteht darin, den Verein in der Führungsebene breiter aufzustellen, Aufgaben sollen auf mehrere Schultern verteilt werden. Bricht ein Funktionär weg – aus welchen Gründen auch immer –, soll der Verein nicht wie zuletzt in führungsloses Chaos stürzen. Berchtenbreiter kündigte unmittelbar nach seiner Rückkehr in die Verantwortlichkeit an, in der Fußballabteilung einen Sportlichen Leiter einzusetzen. Einst bekleidete er selbst diesen Posten, in der Neuausrichtung der Fußballsparte rückt Berchtenbreiter zum Abteilungsleiter auf. Frühzeitig hatte er mit Enzo Sarcone einen Kandidaten ins Auge gefasst, kurzzeitig war der in der abgelaufenen Saison schon als Übergangstrainer der ersten Mannschaft tätig.

Sarcone erbat sich Bedenkzeit. Als Tornadogeschädigter hat er weit wichtigere Dinge im Kopf, als sich um Spielertransfers in der Bezirksliga zu kümmern. „Das Ganze ist noch nicht ausgestanden“, erklärt Sarcone und fügt hinzu, für eine derartige Funktion fehle ihm die Zeit. Noch. Weil langsam bei Familie Sarcone Normalität zurückkehrt, hat er wieder Zeit, sich dem Kicken beim FC Affing zu widmen und sich im Verein zu engagieren. Ab sofort will er das Training der zweiten Mannschaft besuchen.

Im Hintergrund übernimmt Sarcone bereits Aufgaben, ist Ansprechpartner. Offiziell will er sich zum Sportlichen Leiter nicht bekennen. Dies scheint eine Frage der Zeit, spätestens im Winter wird die Sprachregelung wohl geändert. Berchtenbreiter und Lindermeier können miteinander. Weil Sarcone gut mit beiden kann, sagt er: „Ich kann mir das sehr gut vorstellen.“ Wie fließend die Übergänge schon jetzt sind, zeigt sich darin, dass Sarcone am Wochenende Affings Mannschaften beobachtete. Der Auftritt in der Bezirksliga gegen Tabellenführer Aystetten hat ihm gefallen, von einem Rückschritt will er trotz 1:2-Heimniederlage nicht sprechen. „Man sieht, dass sich die Mannschaft von Woche zu Woche besser präsentiert“, betont Sarcone.

Demonstrativ stärkt er Spielertrainer Metin Bas den Rücken. Gerüchten, man wolle im Winter den Trainer tauschen, tritt Sarcone energisch entgegen. Er bekräftigt: „Das ist völlig aus der Luft gegriffen. Das ist überhaupt kein Thema. Wir sind froh, dass wir ihn haben.“ In den kommenden Tagen wollen sich Sarcone, Berchtenbreiter, Lindermeier und Bas zusammensetzen, um die Lage zu analysieren. Weil die Konkurrenz in der Liga schwächelt und selten punktet, trennt den FC Affing lediglich ein Zähler von einem Nichtabstiegsplatz. Dass es dennoch Handlungsbedarf gibt, bestätigt Sarcone. Er hofft, den Kader in der Winterpause für den Abstiegskampf nachrüsten zu können.

Dass dies nicht einfach wird, ist ihm bewusst, der Sparkurs ihm Anschluss an eine Steuernachzahlung setzt Grenzen. Berchtenbreiter betont wiederkehrend, keine verrückten Dinge machen zu wollen.

Aufrufe: 06.10.2015, 15:48 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor