2024-05-08T14:46:11.570Z

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Nicht mehr Olympia-Trainer: Helmut Szpadzinski. Foto: Schmuck
Nicht mehr Olympia-Trainer: Helmut Szpadzinski. Foto: Schmuck

Trainerentlassung wird zur Hängepartie

Verbandsligist MTSV Olympia trennt sich von Helmut Szpadzinski

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Nun ist es offiziell: Helmut Szpadzinski ist nicht länger Trainer des Verbandsligisten MTSV Olympia. Beide Parteien einigten sich auf eine sofortige Auflösung des bis Ende Juni dieses Jahres laufenden Vertrags. Dies gab der Verein am späten Mittwochabend bekannt und beendete damit eine fast einwöchige Hängepartie.

In einer von Olympias spielendem Manager Christian Schmidt verfassten, später wieder gelöschten Meldung auf der Facebook-Seite des MTSV lautete die Begründung: ,,Nachdem er (Szpadzinski, Anm. d. Red.) schon im Winter bekannt gegeben hatte, dass er zu Saisonende den Verein verlassen wird, um sich dem TSV Bordesholm anzuschließen, entstand zuletzt vermehrt der Eindruck, dass Szpadzinski mit dem Kopf nicht mehr zu 100 Prozent beim MTSV ist. Anfang des Jahres hat man noch mit dem Trainergespann Hartmann/Szpadzinski abgemacht, dass es die Saison unter gewissen Voraussetzungen gemeinsam beenden werde. Eine davon war es, aktuelle Spieler Olympias nicht für die Kaderplanung in Bordesholm anzusprechen, um sie gegebenenfalls ,abzuwerben'. Da dieses Versprechen seitens Szpadzinskis nicht eingehalten wurde, hat man nun die Reißleine gezogen, um wieder die nötige Ruhe ins Team, welches sich im Abstiegskampf befindet, zu bringen. Wir sind sehr enttäuscht über solch ein Verhalten, wünschen Helmut Szpadzinski trotzdem alles Gute."

Dem scheidenden Übungsleiter wird vorgeworfen, die MTSV-Kicker Sascha Reichow, Joachim Jablonski, Jannarong Khomkhonsu und Alija Hasanovic angesprochen zu haben, ob sie 2015/16 für den (Noch-)SH-Ligisten Bordesholm spielen wollen. Nachdem ihnen von Reichow und Jablonski mitgeteilt worden war, dass sie tatsächlich nach Bordesholm wechseln werden, hatten Schmidt, Trainer Ralf Hartmann sowie Murat Ocak, Spieler und Mitbegründer der ,,59er", vor Wochenfrist gemeinsam entschieden, dass es besser wäre, sich von Szpadzinski zu trennen. Letzterem teilte Ocak via Telefon mit, dass es besser wäre, wenn er nicht mehr käme und sich nicht mehr melden würde. Jedoch wurde eine Beurlaubung von einem Offiziellen des Vereins - wie etwa Fußballobmann Michael Zich - nicht vorgenommen.

Zich blieb selbst tagelang im Unklaren, was Sache ist. Somit war die Trennung für Szpadzinski auch noch nicht fix, und er selbst konnte sich zunächst sogar eine Rückkehr auf den Trainingsplatz am Forstweg vorstellen.Für Hartmann war die Vorgehensweise jedoch vollkommen üblich, da die Geschicke des Ligateams seit der Wiederbelebung im Jahr 2010 stets in den Händen der Mannschaft und dem dazugehörigen engeren Umfeld gelegen hätten und somit vom Verein losgelöst gewesen wären. ,,Hacko" Hartmann betonte: ,,Wir haben Szpadzinski klar gesagt, dass es, so lange er keinen abwirbt, weitergeht. Doch mit seinem Verhalten war er für unsere Planungen für 2015/16 nur hinderlich, indem er uns in die Breitseite gefahren ist."

Die Sichtweise Szpadzinskis geht in eine deutlich andere Richtung. So habe es keine Absprache gegeben, die besagt, dass Spieler von Olympia nicht für die Bordesholmer Kaderplanung angesprochen werden dürfen. Und auch den Vorwurf, er sei zuletzt nicht mit 100 Prozent beim MTSV gewesen, weist er von sich. Schließlich habe er auch keinesfalls den Lustlosen gespielt, sondern sogar Trainingseinheiten mit nur sechs Spielern geleitet. Auch die Kontaktaufnahmen zu den Akteuren seien anders verlaufen. ,,Hasanovic hatte bereits im Winter kommuniziert, dass er Olympia im Sommer verlassen werde. Erst daraufhin habe ich ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, in Bordesholm zu spielen - schließlich wohnt er zwischen Molfsee und Bordesholm. Reichow hat mir im Vertrauen gesagt, dass er ebenfalls wechseln werde und sich Angebote anhören wolle. Erst dann habe ich ihn gefragt, ob auch Bordesholm interessant wäre. Da es sich ergab, dass Reichow und Jablonski etwas im Doppelpack machen wollen, war auch Jablonski auf einmal im Gespräch. Und Khomkhonsu ist ganz von alleine auf mich zugekommen", erklärte Szpadzinski, der unterstrich: ,,Wenn die Spieler sowieso wechseln wollen, warum darf ich dann nicht fragen, ob auch Bordesholm für sie interessant ist?"

Etwas Selbstkritik übte der 45-Jährige dann aber doch: ,,Ich hätte Hartmann früher informieren müssen, dass die Spieler auf mich zugekommen sind und es Gespräche mit Bordesholm gibt. Das kreide ich mir auch an." Doch nun ist das Tischtuch zwischen den Parteien zerschnitten. Eine Aussprache scheint in naher Zukunft undenkbar.



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Aufrufe: 024.4.2015, 05:30 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor