2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
In dieser Saison nicht besonders standfest präsentiert sich die Nierfelder Abwehr um Artur Mezler (l.).  Foto: Brackhagen
In dieser Saison nicht besonders standfest präsentiert sich die Nierfelder Abwehr um Artur Mezler (l.). Foto: Brackhagen

Trainer Züll nimmt Abwehrchef Mezler in die Pflicht

SC Germania Erftstadt-Lechenich misst sich mit dem großartig gestarteten Neuling aus Eicherscheid

„Es wird eine harte Saison für uns“, prophezeit Nierfelds Trainer Achim Züll nach der 2:4-Niederlage in Breinig – bereits die dritte Pleite in dieser Spielzeit – und vor dem Heimauftritt gegen den GFC Düren 99 (Sonntag um 15 Uhr). Hauptverantwortlich für diese pessimistische Prognose ist und bleibt die Defensive der Schwarz-Weißen, die in den ersten sechs Runden annähernd so viele Löcher offenbarte wie ein handelsübliches Tornetz.

16 Gegentreffer sind ein absoluter Minuswert in der Gruppe – nur der Tabellenvorletzte SC Alemannia Straß und das Schlusslicht aus Mariadorf arbeiteten nach hinten bislang ebenso nachlässig. „Mit einer solchen Bilanz steigst du normalerweise ab. Unser Abwehrverhalten hat mit dem einer Landesligamannschaft überhaupt nichts zu tun“, schlägt der Übungsleiter harsche Töne an. Ins Visier seiner Kritik gerät insbesondere Artur Mezler, der in diesem Jahr bei weitem noch nicht an die herausragende Form der Vorsaison anknüpfen konnte.

„Er war als Abwehrchef der Garant für unsere starken Leistungen in der vergangenen Rückrunde. Ich erwarte von ihm, dass er mit seiner Routine die Deckung wieder zusammenhält“, stellt Züll klare Forderungen an den Innenverteidiger. Ganz gleich, wen der Coach an der Seite von Mezler ausprobierte (unter anderem versuchten sich Andreas Weiler, Maik Esser und Bernd Jansen als zentraler Nebenmann): das Ergebnis blieb stets das Gleiche – zu viele Fehler und zu wenig Stabilität.

Ausgerechnet jetzt kommt der GFC Düren mit Torjäger Michael Strauch in die Kloska-Arena, ein mit allen Wassern gewaschener Stürmer, der dem SVN häufig schlaflose Nächte beschert hat. „Er ist so etwas wie mein persönlicher Alptraum, weil wir ihn nie in den Griff bekommen haben und er gegen uns fast immer sein Tor gemacht hat“, berichtet ein leidgeprüfter Achim Züll.

Umso mehr hofft der sportliche Leiter, dass Mezler seine alte Verfassung bereits am Sonntag wieder erreicht. Damit wäre der Verein aus dem Schleidener Tal einen erheblichen Schritt weiter, denn über den offensiven Part muss sich Züll kaum Gedanken machen. „Tore machen wir eigentlich immer. Auch gegen Breinig, eine der besten Abwehrreihe der Liga, hat es zweimal geklappt“, sagt der Chefausbilder, der über eine Vielzahl torgefährlicher Akteure verfügt.

Sowohl die beiden Angreifer Richard Fröbus und Ulas Önal, die Mittelfeldakteure Bernd und Michael Jansen sowie Oliver Manteuffel als auch die Verteidiger Andreas Weiler und Artur Mezler haben sich bereits in die Nierfelder Torschützenliste eingetragen.

Über die Treffsicherheit zweier Akteure durfte sich jüngst auch Erftstadts Trainer Paul Esser freuen. Sebastian Kaiser und Doppeltorschütze Pascal Schiffer sicherten der Germania den verdienten Auswärtsdreier in Eilendorf, dem die Lechenicher nun einen Erfolg vor eigener Zuschauerkulisse folgen lassen wollen.

Die Umsetzung dieses Vorhabens verspricht jedoch heikel zu werden, denn mit Eicherscheid stellt sich ein bärenstarker Aufsteiger im Hennes-Weisweiler-Sportpark vor. „Wir wissen um die Qualitäten des Gegners und halten es auch für möglich, dass dieser seine bislang tollen Leistungen bis zum Saisonende konservieren kann“, erklärt Esser: „Unser Scout Henry Karl hat mich darauf hingewiesen, dass Eicherscheid über viele große Akteure verfügt, die in Luftduellen nur schwer zu schlagen sind.“

Auf der anderen Seite ist der SC mit seinem derzeit vollständigen Aufgebot aber dazu in der Lage, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. „Mit Brüggen, Knorr und Büscher konnte ich zuletzt von der Bank noch einmal kräftig nachlegen“, freut sich Trainer Esser.



Aufrufe: 029.9.2016, 19:59 Uhr
KSTA-KR/Markus BrackhagenAutor