"Mir ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen", verrät der ehemalige Torhüter und aktuelle GSV-Trainer Mike Kütbach am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion. "Ich bin Garather", betont er. "Mein Sohn spielt hier im Verein." Leider fehle jedoch beim GSV eine Perspektive. "Hier ist im Fußball in den vergangenen Jahren nichts bewegt worden", stellt Kütbach maßlos enttäuscht fest. Er nennt ein Beispiel: "Bei uns gibt es gerade mal fünf Jugendmannschaften." Viele andere Vereine im Düsseldorfer Süden mit einer Fußballabteilung, wie der TSV Urdenbach oder die SG Benrath-Hassels, wissen gar nicht, wohin mit all den Nachwuchs-Mannschaften.
Kütbach, der die Garather Seniorenkicker erst zur laufenden Meisterschaftsrunde aus der Kreisliga B zurück in die A-Klasse geführt hatte und mit seinem personell kaum verstärkten Kader nach Ende der Vorrunde einen beachtlichen neunten Tabellenrang - fernab jeglicher Abstiegsgefahr - belegt, beklagt eine mangelnde Unterstützung sowohl seitens der Fußballabteilung als auch der Vereinsführung.
Dem GSV-Vorsitzenden Peter Heinen, der sich gegenwärtig aus beruflichen Gründen oft in Ghana aufhält, ist die Rücktrittsankündigung völlig neu. "Davon weiß ich nichts", erklärte Heinen gegenüber unserer Redaktion bei einem Telefonat.
Fußballabteilungsleiter Wolfgang Dannowski wollte auf Nachfrage keine Stellungnahme abgeben und verwies auf ein Gespräch aller Beteiligten, das in absehbarer Zeit anberaumt werden soll.
"Wir werden die Saison auf jeden Fall vernünftig zu Ende spielen", versichern Trainerteam und Spieler ausdrücklich. Man wolle alles dafür geben, um den Klassenerhalt zu schaffen.
30 Zähler hat der "Underdog" bereits auf dem Punktekonto. Der Abstand zum ersten Abstiegsplatz ist beruhigend. "Ich werde die Rückrundenspiele jetzt genießen", sagt Kütbach, der nach der Bekanntgabe seiner Rücktritts-Entscheidung eine gewisse Erleichterung verspüre, wie er im RP-Gespräch ausführte.
Konkrete Gedanken über den Verlauf seiner sportlichen Zukunft hegt der 32-Jährige aber noch nicht. "Ich wäre schon froh, wenn es im Sommer irgendwie weitergeht", räumt er ein. "Ich lebe Fußball, seit ich drei Jahre alt bin." Zudem habe er beim Garather SV in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet. Keinerlei Illusionen über die Zukunft der Seniorenmannschaft in dem Verein, der im vergangenen Jahr sein Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen mit einem großen Festakt in der Garather Freizeitstätte feierte, gibt sich Kierschke in seinem Facebook-Beitrag hin: "Am Ende dieser Saison wird es uns als Mannschaft vom Garather SV, wie ihr sie gewohnt seid, nicht mehr geben."