Trainer sprechen nur noch vom Ligaerhalt

Punkte im Abstiegskampf. Schließlich droht bei Siegen der Konkurrenten aus Goslar und Neumünster sogar das Abrutschen auf den vorletzten Platz im Tableau.

Hauptthema an der Friesoyther Straße war am Donnerstag allerdings wenig verwunderlich der Wechsel des langjährigen Trainer-Managers Mario Neumann im Sommer zum Konkurrenten SV Meppen (die NWZ berichtete). Fast schon ein wenig genervt wollte Neumann am Donnerstag den Namen "SV Meppen" am liebsten gar nicht hören. "Meppen ist noch weit weg. Das einzige, was jetzt zählt, ist, den Klassenerhalt zu packen und am besten in Lübeck zu punkten", sagte Neumann. Er ging sogar noch weiter: "Wir werden es schaffen." Zu den Beweggründen seines Wechsels machte der frühere Torhüter komplett dicht. "Ich muss und werde gar nichts begründen. Vielleicht sage ich nach der Saison etwas dazu."

Befürchtungen, sein Frontenwechsel könnte negative Auswirkungen auf die Leistung des Teams haben, hat der 48-Jährige nicht. "Im Fußball sind solche Veränderungen doch völlig normal. Lübeck gibt zu Hause immer gleich Vollgas. Es herrscht eine heiße Atmosphäre. Wenn das Licht angeht, müssen wir wie bei unserer 2:0-Führung im Hinspiel voll auf Sendung sein. Ein Pünktchen wäre diesmal schon super." Der beim 0:2 in Meppen schwer verletzte Stürmer Andreas Gerdes-Wurpts steht auf jeden Fall wieder im Kader. Wegen einer Schienbeinprellung ist derweil der Einsatz von Jonas Wangler fraglich. Christian Hegerfeld könnte aus beruflichen Gründen passen müssen.

Derweil stuft Neumanns langjähriger Trainerpartner Jörg-Uwe Klütz den Wechsel seines Spezis als "schweren Verlust für den BVC" ein. "Ab Sommer werden sich viele umgucken und erst mal merken, was Mario alles für den Verein geleistet hat." Zu seiner eigenen Zukunft ließ sich "Klützer" derweil keine Silbe entlocken. "Da gibt es nichts zu sagen. Zuerst muss der Klassenerhalt perfekt sein. Dann werde ich Position beziehen. Das habe ich auch unserem Präsidium so mitgeteilt."

Offenbar hatte die möglicherweise eine unschöne personelle Drucksituation befürchtende Clubführung nach Kenntnis von Neumanns konkreten Wechselgedanken versucht, Klütz ohne Wenn und Aber zu einer vorzeitigen, ligaunabhängigen Zusage für die kommende Spielzeit zu bewegen. Doch da spielte der Artländer nicht mit. Sollte Klütz im Sommer seine bislang untadelige und sportlich als äußerst erfolgreich einzuordnende Arbeit an der Friesoyther Straße fortsetzen, was fraglos die allermeisten BVC-Anhänger jubeln lassen würde, droht allerdings ein Problem mit den Spielstatuten. Denn das Regionalligastatut zur Spielordnung des Norddeutschen Fußballverbandes sieht grundsätzlich vor, dass ein Trainer mit gültiger A-Lizenz beschäftigt werden muss. Neumann ist im Besitz der A-Lizenz, Klütz bislang nicht. Allerdings kann der Spielausschuss auf Antrag Ausnahmen zulassen.