Trainer schwört Wangen auf "unbedingten Siegeswillen" ein

Wunden lecken und Wogen glätten hieß es in diesen Tagen nach der schmerzhaften 0:6-Schlappe gegen den Oberligaabsteiger und Titelaspiranten "Nummer eins", SGV Freiberg, der im Verlauf der Saison noch ganz anderen Verbandsligakalibern das Fürchten lehren dürfte, als beispielsweise dem viel zu brav besaiteten Aufsteiger aus Wangen. "Es gab zwar ohne Zweifel kaum etwas Positives aus dem 0:6 gegen Freiberg herauszufiltern", erweist sich Florian Meffert als ehrliche Haut. Was dem FCW-Chefcoach freilich gehörig unter die Haut geht: "Dass es innerhalb des Vereins teilweise Kritik hagelte, die ich als überzogen empfinde." Unter die Gürtellinie ging. "Ganz schlimm wäre es dann gewesen, wenn wir außer dem verschossenen Elfer (Vila Boa, d. Red.) nicht eine einzige Chance kreiert hätten. Da hatten wir sogar vier bis fünf."

FC will aggressiver agieren

Nun, wer den Schaden hat ... –, sollte schleunigst an der Reparatur arbeiten. "Ganz klar müssen wir wesentlich aggressiver und verbal aktiver agieren", legt Florian Meffert seinen Finger in gleich zwei offene Wunden. "Auch sollten einige Spieler selbst nach einem deutlicheren Rückstand nicht gleich wie gelähmt wirken", fordert der Trainer, der gegen Albstadt auf Grund von Urlaubern und einigen Verletzten im Wesentlichen auf den gleichen Kader zurückgreifen wird wie vor einer Woche. Überdies besonders bedeutsam: Dem trügerischen "das-wird-irgendwie-schon"-Gedanken von Beginn an und zu jeder Sekunde die Zulassung verweigern.

Zumal dem FC 07 Albstadt, nach einer Durststrecke von zehn Jahren seit 2011 wieder zurück in der Verbandsliga, ein ausgesprochen kampfstarker und nie zurück steckender Gegner wartet. Der jüngste 1:0-Coup über Titelaspirant TSV Essingen bestätigt diesen ersten Eindruck nur. Außerdem wissen die Gäste seit ihrem Wiederaufstieg mit Glück und Geschick zu demonstrieren, was es im steten Kampf um den Verbandsliga-Klassenerhalt bedeutet, mit spielerisch vielleicht weniger gesegneten Mitteln in Erd- und Untergeschoss stets im Trockenen unterzukommen.

"Ich kenne Albstadts Trainer Alexander Eberhart aus gemeinsamen Aktivenzeiten noch recht gut", verrät Florian Meffert. Eberhart seinerzeit für Rottweil, Meffert für Wangen in der Verbandsliga im Einsatz. "Er war ein mit allen Wassern gewaschener Typ, giftig und ausgesprochen unbequem. Ich denke, davon gibt er nun sicherlich einiges an seine Mannschaft weiter." Aus der Wangens Coach vor allem Keeper Mario Aller, Kapitän Armin Hotz sowie Torjäger Pietro Fiorenza hervor hebt. "Insgesamt eine junge und vor allem ausgesprochen mutige Mannschaft."

Allgäu gegen Alb, Wangen gegen Albstadt – fast immer ein Garant für heiße Duelle. Erinnert sei nur an die Saison 2012/2013, als der FCW am letzten Spieltag noch ein 0:2 in ein 3:2 umbog und damit auf den letzten Drücker den Deckel drauf machte auf diese Zittern-und-Bangen-Saison. Albstadt blieb Verbandsligist, weil Heidenheim II und Ravensburg in die Oberliga marschierten. Im Hier und Heute hätte auch Wangen wohl nichts dagegen, den Gästen aus Albstadt den Marsch zu blasen. Also gut, der "Mut zur Lücke" und drei Punkte tun es auch.