2024-04-25T14:35:39.956Z

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Trainer Rainer Kosian entlassen

Paukenschlag bei der TSG Schnaitheim - Patrick Bartak übernimmt

Nach nur zwei Spieltagen wurde Rainer Kosian als Trainer des Fußball-Bezirksligisten TSG Schnaitheim freigestellt. Am Mittwochabend wurde dem 50-Jährigen per Telefon das Ende mitgeteilt.

Nach einem ordentlichen Start in die neue Saison rumpelt es bereits bei der TSG Schnaitheim: Wegen „unterschiedlichen Auffassungen mit verschiedenen Spielern der Mannschaft, was Taktik und Spielausrichtung betrifft“ (TSG-Abteilungsleiter Florian Maier) und „kleinen Details, die zu Unzufriedenheit geführt haben“ (Sportlicher Leiter Steffen Westhäuser) trennte sich der Bezirksligist überraschend von Trainer Rainer Kosian.

„Trainer und Mannschaft haben einfach nicht zueinander gepasst“, sagte TSG-Kapitän Marcel Kässmeyer. Erst Ende März hatten die Schnaitheimer ihren neuen Coach vorgestellt, der nach dem Abgang von Ralf Polzer die Mannschaft zum Erfolg führen sollte.

Dabei kann die TSG auf einen ordentlichen Auftakt in der Bezirksliga blicken: Nach zwei Spielen stehen drei Punkte auf dem Konto. Da kommt der Schritt der Abteilungsleitung für Außenstehende etwas überraschend. Intern hatte es bei der TSG aber schon seit einigen Wochen Diskussionen gegeben. „Es war keine klare Vision erkennbar, das haben ihm die Spieler angekreidet“, sagt Steffen Westhäuser, der Kosian am Mittwochabend per Telefon über die Entlassung informiert hatte. Außerdem sei das Verhältnis zwischen dem Trainer und den Führungsspielern der TSG zerrüttet gewesen.

Nach einer Besprechung vor rund zwei Wochen, in der Spieler und Trainer gegenseitig Kritik ausgetauscht hatten, hatte sich die Lage vermeintlich beruhigt, doch schwelte der Konflikt zwischen Trainer und Mannschaft weiter. „Ehrlich gesagt wollte ich da schon die Reißleine ziehen“, sagt Kosian über die Krisensitzung, bei der er schon keine Rückendeckung der Abteilungsleitung mehr bekommen habe.

Über den Zeitpunkt seiner Entlassung ist der 50-Jährige nun aber doch überrascht – schließlich hatte Schnaitheim am vergangenen Wochenende auswärts mit 3:0 gewonnen, die Situation schien wieder besser zu sein.

Nach dem plötzlichen Ende seines Engagements auf dem Moldenberg wirkte Kosian sichtlich konsterniert. „Mir ist es zu blöd, da nachzukarteln“, sagte er und wollte die Trennung „nicht groß kommentieren“. Dennoch sagte er, dass es bei der TSG einige Egozentriker gebe, die sich nicht genügend in den Dienst der Mannschaft gestellt hätten. Kurz: „Einige haben nicht getan, was ich gesagt habe“, so Kosian.

Bei der TSG Schnaitheim ist man derweil bei der Suche nach einem Nachfolger bereits in den eigenen Reihen fündig geworden: Patrick Bartak, einige Jahre beim FC Heidenheim II unter Wolfram Eitel am Ball, steigt vorerst zum Trainer auf. Bislang hatte er Kosian assistiert und schon nach der Trennung von Ralf Polzer einige Trainingseinheiten geleitet. „Er ist sehr gut angekommen“, so Steffen Westhäuser über den neuen Interimscoach. Zwar habe Bartak keinen Trainerschein, sei aber ein erfahrener Fußballer und bringe das nötige Wissen mit.

Sportlich gesehen geht es für die Schnaitheimer am Wochenende gegen den FV Unterkochen ins dritte Spiel der Saison. Zuletzt trugen die Spieler der TSG die Unzufriedenheit auch auf den Platz – trotz des Erfolgs in Heuchlingen. Eine „sehr enttäuschende Leistung“ habe das Team dort erbracht, sagt der sportliche Leiter der TSG. Doch besonders in schwierigen Partien wie gegen Unterkochen brauche Schnaitheim seine Führungsspieler, damit diese voran gehen, so Westhäuser. Zuletzt sei das aber nicht mehr möglich gewesen.

Unter Bartak, der nach einem komplexen Knieschaden nicht mehr in der Bezirksliga auflaufen kann, soll die TSG wieder zu mannschaftlicher Geschlossenheit und voller Motivation finden. Ob er nur für einige Spiele oder künftig fix als Trainer der Schnaitheimer agiert, ist noch nicht klar. In weiteren Gesprächen wollen die Schnaitheimer aber schnell Klarheit schaffen, wer künftig das Sagen am Spielfeldrand auf dem Moldenberg hat.

Aufrufe: 028.8.2015, 12:41 Uhr
Lukas DietzelAutor