2024-05-10T08:19:16.237Z

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Im Sommer ist Schluss. Nach sechs Jahren verlässt Klaus Gimple den Fußball-Bezirksligisten TSV Meckenbeuren. Klaus Eichler
Im Sommer ist Schluss. Nach sechs Jahren verlässt Klaus Gimple den Fußball-Bezirksligisten TSV Meckenbeuren. Klaus Eichler

Trainer Klaus Gimple verlässt den TSV Meckenbeuren

Daniel Schmid wird zur neuen Saison neuer Trainer des Bezirksligisten

Friedrichshafen / sz - Trainer Klaus Gimple wird den Fußball-Bezirksligisten TSV Meckenbeuren am Ende der Saison verlassen. Darauf verständigten sich Verein, Trainer und Mannschaft bereits Ende Oktober. Klaus Gimple übernahm in der Saison 2011/2012 den TSV Meckenbeuren in schwierigen Zeiten. Dennoch schaffte er es in relativ kurzer Zeit den TSV aus den Niederungen der Kreisliga B bis in die Bezirksliga zu führen. Meckenbeuren hat sich in der Fußballszene wieder einen Namen gemacht. "Das war aber nicht nur mein Verdienst", sagt ein bescheidener Klaus Gimple.

Nun befindet sich der TSV wieder in einer schwierigen Lage, denn das Team spielt in der Rückrunde der Bezirksliga gegen den Abstieg. Neuer Trainer wird, mit dem 36-jährigen Lindauer Daniel Schmid, ein alter Bekannter.

Die etwas älteren Fußballfans werden sich gerne an die Saison 1963/64 erinnern, da wurde der TSV Meckenbeuren Meister in der II. Amateurliga Oberschwaben und stieg auf in die legendäre Schwarzwald-Bodenseeliga. Es war und ist der größte Erfolg in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte des TSV Meckenbeuren.

Kein bestelltes Feld

"Es waren sechs außergewöhnliche Jahre", sagt Klaus Gimple. Als er 2011 zum TSV Meckenbeuren kam, fand er alles andere, als ein bestelltes Feld vor. Der TSV spielte in der Kreisliga B, in die man ein Jahr zuvor abgestiegen war. Klaus Gimple hauchte allerdings dem TSV Meckenbeuren neues Leben ein.

Schon in seinem ersten Trainerjahr gelang ihm der Aufstieg in die Kreisliga A, in der sich der TSV in seiner ersten Saison mit einem Mittelfeldplatz achtbar schlug. In der Saison 2013/2014 stand die Tür zur Bezirksliga auf einmal ganz weit auf. Als Tabellenzweiter der Kreisliga A2 wurde im ersten Aufstiegs-Relegationsspiel der TSV Berg II mit einem 3:1-Sieg aus dem Weg geräumt. Der SV Maierhöfen-Grünenbach erwies sich allerdings im zweiten Spiel als zu stark, der TSV hatte mit 0:3 das Nachsehen.

In schwierigen Zeiten kam Klaus Gimple, in schwierigen Zeiten wird Gimple den Verein auch wieder verlassen, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. "Es ist glaube ich legitim, nach sechs Jahren zu sagen, ich will wieder etwas Neues machen", sagt Klaus Gimple. Aus Sicht von Gimple ist es einfach an der Zeit, "dass die Mannschaft wieder neue Impulse, von einem neuen Trainer bekommt". Abnutzungserscheinungen nennt Gimple aber nicht als Gründe für seinen Abgang, "es ist halt alles ein bisschen eingefahren".

Mit offenen Karten

Ob es klug ist einem Verein mitten in der Saison mitzuteilen, dass man am Ende der Spielzeit als Trainer aussteigt, müssen andere entscheiden. Klaus Gimple jedenfalls spielt mit offenen Karten.

Der TSV sollte genug Zeit haben sich in Sachen Trainer neu zu orientieren. Doch da tun sich schon gewisse Parallelen zur SG Aulendorf auf, die 2013 in die Bezirksliga aufgestiegen ist. In der Winterpause verkündete Trainer Christian Hess überraschend zum Saisonende seinen Abschied. Was im Sommer enden sollte, wollten beide nach kurzer Zeit nicht mehr. Nach nur einem Spiel in der Rückrunde warf Christian Hess die Brocken hin. "Ich habe da keinerlei bedenken, dass das auch in Meckenbeuren passiert", sagt Gimple, "die Mannschaft weiß, was wir uns in den letzten Jahren aufgebaut haben".

Neuer Trainer in der Saison 2017/18 wird Daniel Schmid, Trainer mit A-Lizenz und kein Unbekannter in unserer Region.

In der Saison 2012/13 trainierte Schmid den Landesligisten VfB Friedrichshafen. Zuletzt war Daniel Schmid beim südbadischen Bezirksligisten TuS Immenstaad unter Vertrag, mit wechselndem Erfolg. Mitten in der Saison 2014/15 übernahm Schmid den Trainerjob beim A-Ligisten TuS Immenstaad. Eine Saison später gelang der souveräne Aufstieg in die Bezirksliga. Doch es lief alles andere als rund. Abgeschlagen am Tabellenende trennte man sich Ende 2016 in gegenseitigem Einvernehmen. Schmid ist als ehemaliger Stützpunkttrainer für seine Jugendförderung bekannt. Er setzt auf den Nachwuchsbereich, was seine Trainerstationen auch beweisen. Da dürfte er beim TSV Meckenbeuren offene Ohren finden. Schmid wird den TSV Meckenbeuren auch übernehmen, sollte der TSV am Ende dieser Saison in die Kreisliga A absteigen. Doch daran verschwendet keiner im Verein auch nur einen Gedanken, schon gar nicht Klaus Gimple. "Das große Ziel ist die Liga zu halten. Die Mannschaft hat das Potenzial dazu allemal."

Aufrufe: 03.2.2017, 18:35 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor