2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten

Trainer in Sachen "Schiedsrichter-Streik" hin- und hergeriss

Für viel Wirbel hatte am Freitag die Entscheidung des Vorstands des Bezirks Weser-Ems im Niedersächsischen Fußball-Verband (NFV) gesorgt, am ...
Sonntag für alle Spiele in den Bezirksligen sowie in der Landesliga keine Schiedsrichter zu stellen. Auslöser dieses "Streiks" war ein Sportgerichtsurteil, wonach der Club Grün-Weiß Firrel (Landkreis Leer/Bezirksliga I) nicht für die diskriminierende Äußerung eines Zuschauers gegenüber den Unparteiischen ("So etwas wie Euch sollte man vergasen") verantwortlich gemacht wurde die NWZ berichtete.

Nach Bekanntwerden der "Protest-Aktion" war speziell bei den gastgebenden Vereinen Freitag und Samstag hektische Betriebsamkeit ausgebrochen. Schließlich wurden die Begegnungen offiziell nicht abgesetzt. Laut Regelwerk mussten daher von den Gastgebern nach Absprache mit dem jeweiligen Gegner Unparteiische und Schiedsrichter-Assistenten gefunden werden, um die Spiele trotzdem austragen zu können.

Die für Sonntag angesetzte Bezirksliga-Partie zwischen dem abstiegsgefährdeten BV Bockhorn und BW Bümmerstede wurde dennoch gar nicht erst angepfiffen offiziell wegen Unbespielbarkeit des Platzes an der Hilgenholter Straße. Zu einer Stellungnahme war sowohl am Vormittag als auch am Abend kein Verantwortlicher des BVB zu erreichen.

In der Begegnung des SV Brake gegen TuS Obenstrohe (2:1) hatten sich beide Teams darauf geeinigt, ein Braker Schiedsrichtergespann pfeifen zu lassen, das eigentlich nicht mehr im Dienst ist. "Beide Mannschaften wollten unbedingt spielen. Daher bringt es nichts, jetzt nachträglich zu meckern, dass einige nicht ganz glückliche Entscheidungen zu unseren Ungunsten dabei waren", bilanzierte TuS-Coach Rainer Kocks.

Andererseits hat er durchaus auch Verständnis für die Streik-Aktion, da es sonst nicht viele Möglichkeiten gebe, seinen Unmut weithin spürbar zu äußern: "Schließlich reden wir hier nicht von Profi-Schiedsrichtern, sondern von Leuten, die sich für 38 Euro auf den Platz stellen und sich dann mitunter übelst beschimpfen lassen müssen." Fußball sei ein Emotionsspiel, gleichwohl dürfe der Respekt auf beiden Seiten und auch bei den Zuschauern nicht verloren gehen.

Für die Partie des Heidmühler FC bei GVO Oldenburg (2:2) hatten die Gastgeber in Hendrik Wiemken, Spieler von Eintracht Oldenburg, ebenfalls einen Schiedsrichter reaktiviert. "Ein Lob an GVO, an den Schiedsrichter und dessen mitgebrachte Assistenten. Sie haben das exzellent gemacht", sagte HFC-Coach Hans-Jürgen Immerthal zur Aushilfs-Spielleitung.

Allerdings bedaure er, dass mit der Protest-Aktion die Falschen getroffen worden seien: "Die Vereine müssen ausbaden, was von Verbandsfunktionären im Sportgericht sehr unglücklich entschieden wurde." Vielmehr hätte GW Firrel für die verbale Entgleisung eines Zuschauers als gastgebender Verein zur Verantwortung gezogen werden müssen.

Aufrufe: 013.3.2017, 06:44 Uhr
Henning BuschAutor