2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten

Trainer beim FCS? - "Da höre ich lieber auf"

Triers Coach Peter Rubeck holt nach Pokalerfolg zu verbalem Rundumschlag aus - Spekulationen um Finalort

Sieg gegen Kassel, Sieg im Rheinlandpokal beim FSV Salmrohr - Eintracht Trier ist auf Kurs. Vor dem Topspiel am Samstag in Offenbach hat SVE-Trainer Peter Rubeck dennoch mal ordentlich Dampf abgelassen. Unterdessen gestaltet sich die Planung für das Pokalfinale noch schwierig.

Es war ein hart erkämpfter Sieg der Eintracht. Der 3:1-Erfolg beim klassentieferen FSV Salmrohr bescherte Trier den Einzug ins Endspiel des Fußball-Rheinlandpokals und damit auch schon die Qualifikation für den DFB-Pokal. Grund: Der Endspielgegner, A-Ligist SG Hoher Westerwald, darf als Spielgemeinschaft nicht am nationalen Wettbewerb teilnehmen (fupa berichtete).

Wo und wann das Finale stattfinden wird, ist derweil noch unklar. Vorgesehen ist der 28. Mai - an diesem Tag sollen bundesweit alle Endspiele der Landespokale ausgetragen und in einer deutschlandweiten Konferenz live in der ARD gezeigt werden. Sollte die Eintracht jedoch in der Regionalliga die Aufstiegsrelegation erreichen, gibt’s eine Terminkollision. Die Hin- und Rückspiele der Duelle um den Drittliga-Aufstieg sind für den 25. Mai und 29. Mai angesetzt. Für das Rheinlandpokal-Finale müsste ein anderer Termin her - womöglich dann erst im Juni. Zeitnah möchte der Fußballverband Rheinland eine Entscheidung bekannt geben - auch zur Endspielstätte. Nachgedacht wird offenbar unter anderem über das Salmtalstadion in Salmrohr.

Die Eintracht beschäftigt sich unterdessen mit der Gegenwart. Nachdem zuletzt schon der sportliche Leiter Heiner Semar darum bemüht war, die Erwartungshaltung rund um die Mannschaft in realistische Bahnen zu lenken, legte SVE-Trainer Peter Rubeck nach dem Pokalspiel in Salmrohr nach.

Er ging auf mehrere Dinge ein, die ihn fuchsen. Seine Meinung in Sachen …

… Anspruchsdenken: "Es gibt Liga-Konkurrenten, die mit uns vorne stehen, die einen Etat von drei Millionen Euro haben. Bei denen ist es egal, ob sie durch eine Qualifikation für den DFB-Pokal 200 000 Euro mehr oder weniger haben. Bei uns dagegen ist die Erwartungshaltung bei diesem Thema immer riesengroß, weil wir uns im Bereich von 900 000 Euro bewegen."

…Spielweise: "Wir haben gegen Kassel, das zuvor nur 21 Gegentore kassiert hatte, mit 4:0 gewonnen. Und dann heißt es, wir hätten mit einer Sechserkette in der zweiten Halbzeit den Sieg erreicht. Da bin ich total sauer. Da nehme ich die Mannschaft in Schutz. Was sie bislang geliefert hat, ist mehr als überragend."

…Rheinlandpokal: "Ich gebe dem Fußball-Verband Rheinland einen kleinen Tipp. Beim Pokal-Halbfinalspiel in Bayern am Dienstag zwischen Regensburg und Unterhaching war mit Wolfgang Stark ein Bundesligaschiedsrichter im Einsatz. Wir brauchen hier keinen Bundesliga-Schiedsrichter. Aber die Ansetzung bei unserem Spiel gegen Salmrohr zeigt aus meiner Sicht, dass der Stellenwert des Rheinlandpokals nicht hoch genug ist." Anmerkung: Der Schiedsrichter in Salmrohr, Fabian Schneider, pfeift Spiele in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

…FCS-Spekulationen: "Es nervt, dass ich permanent wegen vermeintlicher Verbindungen zum 1. FC Saarbrücken angegriffen werde. Ich sage es ganz ehrlich: Bevor ich nach Saarbrücken gehe, höre ich lieber als Trainer auf oder gehe in die Landesliga und kehre in meinen Job im Krankenhaus zurück. In Saarbrücken hätte ich noch mehr Zirkus als in Trier. Die Erwartungshaltung ist dort noch größer."
Rückendeckung erhielt Rubeck von Paul Linz, Trainer des FSV Salmrohr: "Lass sie reden in Trier. Mach dein Ding mit deiner Mannschaft. Ich kenne das alles. Ziehe es einfach durch. Rede nicht drüber. Ihr habt die Chance, in der Regionalliga Zweiter zu werden. Ich bin davon überzeugt, dass ihr das schaffen könnt. Ich will, dass Trier aufsteigt. Erstens, weil das mein persönlicher Wunsch ist. Und zweitens, weil dann für uns zwei, drei gute Spieler abfallen."

Extra Platzverweis ohne Folgen: Eintracht-Kapitän Michael Dingels flog im Pokalspiel in Salmrohr wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Roter Karte vom Platz. Gut für Dingels: Damit ist er aber nicht im Rheinlandpokal-Finale gesperrt - die Regeln im Verband sehen diese Konsequenz nicht vor.
Aufrufe: 021.4.2016, 21:40 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor