2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Mit den Schiedsrichterleistungen ist Aindlings Trainer Roland Bahl (rechts) in jüngster Zeit unzufrieden. Bei der Niederlage in Kaufbeuren ärgerte ihn ein nicht gegebener Strafstoß.  Foto: Reinhold Rummel
Mit den Schiedsrichterleistungen ist Aindlings Trainer Roland Bahl (rechts) in jüngster Zeit unzufrieden. Bei der Niederlage in Kaufbeuren ärgerte ihn ein nicht gegebener Strafstoß. Foto: Reinhold Rummel

Trainer Bahl übt Kritik

Nach der Niederlage in Kaufbeuren zeigt sich Aindlings Trainer mit seiner Mannschaft unzufrieden +++ Noch mehr ärgern ihn aber Schiedsrichterentscheidungen

Das Leben hat nicht allein sonnige Tage zu bieten. Oft genug vermiesen Ärgernisse die Laune. Dann gilt die alte Regel: einmal drüber schlafen und die Welt sieht wieder anders aus. Bei Roland Bahl, Trainer des TSV Aindling, ist diese Rechnung am Wochenende nicht unbedingt aufgegangen. Er hatte am Sonntag ebenso einen dicken Hals wie tags zuvor, unmittelbar, nachdem seine Mannschaft 0:2 im Landesligaspiel in Kaufbeuren verloren hatte.

Bahl gilt gemeinhin als besonnener Trainer, der seine Gefühlslage selten nach außen kehrt, sich stattdessen stets im Griff hat. Diesmal jedoch verstößt er gegen seine Gewohnheiten. Bahls Groll richtete sich gegen die Schiedsrichter, von denen er sein Team in diesen Wochen ungerecht behandelt sieht. Die Szene kurz nach der Pause, als Michael Hildmann nach einer Ecke den Ball mit der Hand berührte und damit einen Elfmeter verschuldete, der zum 1:0 führte, nahm der TSV-Coach von seiner Kritik noch aus: „Da kann man Elfmeter pfeifen“, pflichtet Bahl bei.

Was den Trainer auf die Palme brachte, das war eine Attacke von zwei Spielern der SpVgg Kaufbeuren gegen Matthias Steger: „Jeder hat gesehen, dass das Elfmeter war, bloß der Schiedsrichter nicht.“ Roland Bahl will nicht in Abrede stellen, dass auch der 23. Mann auf dem Platz mal daneben liegen kann. Bei diesem Thema aber handelt es sich für ihn um keinen Einzelfall. Er rechnet vor, dass er in den Partien gegen Kissing, Meitingen und in Kaufbeuren insgesamt viermal vergebens auf einen Strafstoß hoffte, nachdem sein Spieler Steger in den Strafraum eingedrungen war.

Hätte der Neutrale am Samstag auf den Punkt gezeigt, wäre der TSV wohl in Führung gegangen und das Spiel hätte einen anderen Verlauf nehmen können. Stattdessen durften sich die Allgäuer über das 1:0 freuen. Hier setzt die Kritik Bahls am eigenen Team an. „Momentan können wir mit einem Rückstand nicht richtig umgehen. Wir hätten noch 40 Minuten Zeit gehabt“, erklärt der Trainer. Ausreichend Zeit also, das Spiel zu drehen. Dafür, dass es dennoch nicht klappte, liefert Bahl die Erklärung: „Es fehlt uns die letzte Gier, die letzte Konzentration, um uns zu quälen. Das liegt nicht nur am Verschleiß, hier spielt auch der Kopf mit. Die letzte Einstellung fehlt, auch die letzte Laufbereitschaft. Da muss sich jeder Spieler selbst hinterfragen.“

Das gilt auch für den Angriff, der in den vergangenen drei Partien mit zwei Treffern die lange Zeit gewohnte Durchschlagskraft vermissen lässt. Aindling traf schon mal öfter. „Vorne ist zu wenig Bewegung“, rügt Bahl seine Offensive. Drei Spieltage vor der Pause nimmt der TSV Aindling eine Spitzenposition ein, steht mit 34 Punkten auf Rang drei. Roland Bahl verlangt von der Mannschaft, nicht bereits jetzt den Schongang einzulegen, statt dessen sollten sich alle Akteure schütteln und die Bereitschaft zeigen, nochmals ans Limit zu gehen. „Es ist noch nicht Winterpause. Da kann man die gute Position komplett verlieren“, warnt Bahl.

Aufrufe: 010.11.2015, 08:47 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor